Stärkung des Krisenmanagements
 an Oberösterreichs Schulen

 

erstellt am
11. 11. 16
11:00 MEZ

Unterstützung durch Land OÖ und Zivilschutz OÖ"
Linz (lk) - Seit dem heurigen Schuljahr gilt in Oberösterreich ein neuer Erlass zur Aktualisierung der Notfallmappe an den oberösterreichischen Schulen. Die aktuellen Kapitel sind eine Voraussetzung für gutes Krisenmanagement. Laut dem Erlass sind vorbereitende Maßnahmen für den Katastrophenfall verpflichtend, jede Schule muss über ein stromnetzunabhängiges Radiogerät, einen Vorrat von Kaliumjodidtabletten und Notfallbatterien verfügen. Außerdem müssen Hinweisschilder über den Lagerort der Kaliumjodid-Tabletten und Info-Tafeln über die Zivilschutz-Warn- und Alarmsignale im Gebäude angebracht werden.

Um Oberösterreichs Schulen bei der Umsetzung der geforderten Maßnahmen zu helfen, stellt der OÖ Zivilschutz den Schulen eine entsprechende Zivilschutz-Notfallbox zur Verfügung. Diese beinhaltet ein Notfallradio mit LED-Lampe und Signalleuchte, das mittels Dynamo betrieben werden kann und zwei Kurbel-Taschenlampen. Mit diesen Produkten ist eine batterie-unabhängige Notbeleuchtung und Informationsversorgung möglich.

Zur Notfallbox gehören außerdem Klebebänder zum Abdichten von Fenstern bei Strahlenbelastung und diverse, vom OÖ Zivilschutz und Bundesministerium für Inneres entwickelte, Hinweistafel und Aufkleber, die für das richtige Verhalten im Krisenfall in der Schule aufgehängt werden sollen. Die Box beinhaltet zudem eine Zippfolie zur Aufbewahrung von wichtigen Notfalldokumenten und Checklisten. "Viele Dinge, die im Krisen- und Katastrophenfall für Schutzmaßnahmen im Schulbereich wichtig sind, gibt es künftig griffbereit beisammen in der Zivilschutz-Notfallbox. Diese Box soll aber nicht nur im Ernstfall wichtige Dienste leisten, sondern, ergänzt durch informative Zivilschutzbroschüren und Hinweistafeln, schon bei der Vorbereitung auf Notsituationen behilflich sein", erklärt OÖ Zivilschutz-Präsident NR Mag. Michael Hammer.

Die Schulen können diese Notfallbox ab sofort einfach und unkompliziert beim OÖ Zivilschutz bestellen. Die Auslieferung erfolgt dann über die Bildungsregionen.

Zu jeder georderten Notfallbox gibt es eine Zivilschutz-Vorratstasche, die zum Lagern von Notfall-Lebensmitteln gedacht ist. "Der OÖ Zivilschutz bietet diese Vorratstasche für die Bürgerinnen und Bürger an, um Sie an die Wichtigkeit der Lebensmittelbevorratung für Krisenfälle und der richtigen Lagerung der Produkte zu erinnern. In den Schulen eignet sich die Vorratstasche, um beispielsweise Müsliriegel als Notration für die Schülerinnen und Schüler oder auch die Kaliumjodidtabletten zu lagern", informiert OÖ Zivilschutz-Präsident Hammer weiter. Auf der Tasche befinden sich Hinweise zum richtigen Bevorraten, die Notrufnummern, die Zivilschutz-Sirenensignale, Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie Informationen zum richtigen Anwenden eines Feuerlöschers und zum richtigen Verhalten bei atomarer Verstrahlung.

"Die Aktualisierung der Notfallmappe und die Einführung der Notfallbox sind wichtige Maßnahmen, die die Sicherheit unserer Kinder in den Schulen gewährleisten sollen, denn diese hat oberste Priorität. Der Hinweis auf Sicherheits- und Verhaltensregeln fördert das Bewusstsein der Kinder und hilft somit den Pädagoginnen und Pädagogen im Ernstfall", so Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer.

Land OÖ unterstützt Initiative Notfallbox
Das Land Oberösterreich unterstützt die Initiative Notfallbox mit 15.000 Euro, die Kosten für eine Box verringern sich dadurch auf rund 70 Euro pro Stück.

Unterstützung der Schulen durch den Landesschulrat
Ergänzend dazu stellt der Landesschulrat für OÖ in Zusammenarbeit mit den Einsatzorganisationen bereits seit 10 Jahren eine Notfallmappe für die oberösterreichischen Schulen zur Verfügung , die den Schulen Hilfestellung in Form von Checklisten für die verschiedensten Notfall- und Krisensituationen bietet, aber auch Anregungen enthält, um derartige Situationen möglichst zu verhindern. Diese Mappe wird an den Schulen regelmäßig gewartet und steht auch über die Homepage des Landesschulrats digital unter www.lsr-ooe.gv.at > Notfallmappe zur Verfügung. In der Mappe sind natürlich u. a. auch die Warn- und Alarmsignale und Notrufnummern enthalten, weiters Informationen zur Ersten Hilfe, Einsatzprotokolle für das schulische Krisenteam und Formblätter zur Dokumentation und Nachbereitung.

Insbesondere auch wegen des neuen Strahlenschutzerlasses des Bildungsministeriums vom März dieses Jahres war eine neuerliche Aktualisierung der Strahlenschutzseiten im Kapitel "Voraussetzungen für ein gutes Krisenmanagement" und der Checkliste "Strahlenalarm" notwendig, die in Zusammenarbeit mit dem OÖ Zivilschutz durchgeführt wurde. Die Schulen finden darin Antworten zu häufigen Fragestellungen zum Thema Strahlenschutz in der Schule, und grundsätzliche Informationen, was bei drohender Gefahr und beim Strahlenalarm zu tun ist.

Die Notfallmappe kann natürlich nur eine Handlungsempfehlung bieten und muss jeder individuellen Situation angepasst werden, soll aber auch die Grundlage für ein Krisenmanagementkonzept an jeder Schule sein.

Mit dem OÖ Zivilschutz gibt es im Rahmen der verschiedenen Angebote für Schulen eine enge Zusammenarbeit. Ansprechpartner und Angebote sind auch in der Notfallmappe aufgelistet.

Eigenvorsorge an den Schulen fördern
"Selbstschutz ist der beste Schutz. Es ist wichtig, jederzeit auf Notfallsituationen vorbereitet zu sein. Dieses Bewusstsein wollen wir auch an den Schulen stärken. Deswegen ist auch die Einbindung der Lehrerinnen und Lehrer als Multiplikatoren im öffentlichen Leben von großer Bedeutung. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Bildungsreferat des Landes und dem Landesschulrat, damit sich Oberösterreichs Schulen mit einfachen Mitteln auf solche Krisenfälle vorbereiten können, egal ob es sich um einen Atomunfall, eine Naturkatastrophe oder auch um einen längerfristigen, großflächigen Stromausfall, einen sogenannten Blackout handelt", sagt OÖ Zivilschutz-Präsident NR Michael Hammer.

Weitere Selbstschutz-Unterstützung für Oberösterreichs Schulen
Der OÖ Zivilschutz unterstützt die Schulen nicht nur mit der Zusammenstellung ihrer verpflichtenden Sicherheitseinrichtungen in einer praktischen Box, sondern bietet auch Beratungsgespräche bei der Erstellung eines auf die jeweilige Schule bezogenen Strahlenalarmplanes, informiert in Vorträgen - für die Lehrerinnen und Lehrer (Konferenz), für Eltern (Schulforum, Elternverein) und auch für Schülerinnen und Schüler. Außerdem kann beim Zivilschutz eine Wanderausstellung zu verschiedenen Sicherheits- und Selbstschutzthemen gebucht werden.

Oberösterreichs Schüler/innen werden zudem mit Sicherheitsthemen bei der Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade "Safety Tour" konfrontiert, die für die 3. Und 4. Volksschulklassen ausgetragen wird (Start für die bereits 18. Kindersicherheitsolympiade ist im April 2017), die Sicherheit im Straßenverkehr wird mit der Kinderwarnwestenaktion für alle oberösterreichischen Schulanfänger (heuer 17.700 Stück) und der dazugehörigen Nachhaltigkeitsüberprüfung der Tragehäufigkeit (Start mit November 2016) thematisiert.

Der OÖ Zivilschutz
Das Ziel des OÖ Zivilschutzes ist, den Bürger/innen Gefahren aufzuzeigen und sie bei der Vorbereitung für einen krisenfesten Haushalt mit hilfreichen Tipps zu unterstützen: Die dabei empfohlenen Selbstschutzmaßnahmen helfen, Gefahren der verschiedensten Art zu vermeiden, die Zeit bis zum Eintreffen der Einsatzorganisationen zu überbrücken sowie Katastrophen- und Krisenfälle möglichst unbeschadet zu überstehen.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.zivilschutz-ooe.at

 

 

 

 

 

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