LH Platter: „Verlagerung des Transitverkehrs zum Schutz der Bevölkerung“
Innsbruck (lk) - Am 09.11. fand die erste Konferenz der Aktionsgruppe „Mobilität“ der EU-Strategie
für die Alpine Region (EUSALP) im Innsbrucker Landhaus statt. An der Tagung zur grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit nahmen insgesamt 55 VertreterInnen der Arbeitsgruppe sowie InteressensvertreterInnen und PolitikerInnen
teil. „Die Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino leitet die Arbeitsgruppe, in welcher wir, das Land Tirol,
die Federführung übernommen haben. Damit sind wir an führender Stelle, wenn es um das für die
Tirolerinnen und Tiroler sowie für die Menschen der gesamten Alpenregion wichtige Thema Verkehr geht“, betonte
LH Günther Platter. Neben aktuellen Verkehrs- und Umweltthemen wurde das Arbeitsprogramm für die nächsten
Jahre definiert.
Güterverkehr auf Schienen verlagern
„Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den Warenverkehr zu ermöglichen, aber gleichzeitig vor allem die Lebensbedingungen
und Mobilitätsbedürfnisse der ansässigen Bevölkerung zu schützen“, sagte LH Platter, der
die Gründung der EUSALP maßgeblich vorantrieb. So sei ein steigender Güterverkehr Vorbote einer
anspringenden Konjunktur, gleichzeitig aber auch „große Belastung für die Menschen. Im Vergleich zum
Vorjahr ist der LKW-Transitverkehr am Brenner um 7,5 Prozent gestiegen.“
Das Land Tirol setzt konkrete Schritte und nimmt eine Vorreiterrolle bei der Verlagerung des Güterverkehrs
auf die Schiene ein: „Neben dem sektoralen Fahrverbot und der Verbesserung des Angebotes der ‚rollenden Landstraße‘
wird es weitere Maßnahmen müssen. Nur so ist eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene
erreichbar.“
Brenner Basistunnel (BBT) statt neuer Transitrouten
„Im Zusammenspiel weiterer Maßnahmen treffen wir mit dem Bau des Brenner Basistunnels, der voll im Zeitplan
ist, wohl die wichtigste Maßnahme zur nachhaltigen Eindämmung und Verlagerung des Güterverkehrs.
Es entstehen neue Kapazitäten während die Bevölkerung entlang von Transitrouten entlastet wird“,
betonte LH Platter. Für den Landeschef stellen neue Straßentransitrouten wie die Alemagna-Autobahn,
welche den Großraum Venedig mit dem Großraum München verbinden würde, kein Zukunftskonzept
dar. Stattdessen braucht es „weitere, ineinandergreifende Maßnahmen im Bereich der Mauten über Radwege
bis hin zum niederrangigen Straßennetz – jeweils in den Ländern und Regionen, aber auch übergreifend.“
Gleichzeitig sei es wichtig die Wirtschaft langfristig zu sichern und finanzierbar zu halten sowie konkrete Schritte
für den Umweltschutz, wie es Tirol mit „Tirol2050 energieautonom“ vormacht, zu setzen.
Tirol übernimmt EUSALP-Vorsitz im Jahr 2018
„Wir werden in den folgenden Jahren, noch bevor Tirol den EUSALP-Vorsitz 2018 übernimmt, gemeinsam Maßnahmen
ausarbeiten, die der Bevölkerung zu Gute kommen. Alle Beteiligten werden ihren Beitrag leisten müssen“,
ist sich LH Platter hinsichtlich des Arbeitsprogrammes der nächsten Jahre sicher. Neben der Mautgestaltung
und der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene liegen die Schwerpunkte der Aktionsgruppe auf
dem öffentlichen Verkehr sowie der Verknüpfung der Verkehrsnetze inklusive der Radwege.
Mit der ersten Mobilitätskonferenz macht Tirol als Gastgeber den Auftakt einer jährlich stattfindenden
Veranstaltungsreihe innerhalb der Europaregion. Im kommenden Jahr wird die Tagung in Bozen, 2018 in Trient stattfinden.
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