Von 16. November – 5. März 2017 im Kunsthaus Wien
Wien (kunsthaus) - Das Kunst Haus Wien würdigt mit der ersten Retrospektive in Wien das Werk von Peter
Dressler, ein Werk in dem die Stadt Wien eine zentrale Position einnimmt. Wie wenige andere Persönlichkeiten
hat Dressler (1942 – 2013) als Fotograf und Filmemacher, Akademielehrer, Sammler und kritischer Teilnehmer der
Kunstszene die österreichische Fotografie seit den 1970er-Jahren mit beeinflusst. Dresslers künstlerisches
Interesse am Medium Fotografie hat seit jeher die Faszination für die Geschichte des Mediums eingeschlossen.
Den Stoff seiner frühen dokumentarischen Serien und Bild-Erzählungen findet Dressler in Wien, dort, wie
er selbst sagt, „wo noch die Substanz, Qualität, schlechthin die Magie des Alltäglichen in hohem Maß
vorhanden ist“. Später wird sein (von ihm so bezeichneter) „Realismus der siebziger Jahre“ von Tableaus und
Bildfolgen und einer poetischen und filmischen Vorgangsweise abgelöst. Zwischenspiel, sein bedeutendes Künstlerbuch
von 1989, entwickelt seinen besonderen Reiz aus den vielfältigen Bezügen und Anspielungen zwischen den
Einzelbildern.
Ende der 1980er-Jahre verändert sich erneut seine fotografische Bildsprache: Der Künstler selbst wird
zur Hauptfigur und zum Akteur seiner melancholischen bis grotesken Bilderzählungen, er wird zum Koch „eher
seltener Rezepte“ oder zum Solo-Tennisspieler im leer geräumten Semper-Depot. Mit kraftvollem Humor verlebendigt
er gefundene und erfundene Szenarien durch seine Person und artikuliert kunstgeschichtliche wie auch gesellschaftliche
Zusammenhänge und menschliche Verhaltensweisen. Dabei ist er oft großartig witzig, wobei sich sein Witz
immer aus dem ernsten Wissen um die tragikomischen Seiten der menschlichen Existenz und die subtilen Möglichkeiten
des Mediums Fotografie speist.
KuratorInnen: Rainer Iglar in Zusammenarbeit mit Christine Frisinghelli und Michael Mauracher
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