NÖ Landesausstellung 2019

 

erstellt am
10. 11. 16
11:00 MEZ

Ergebnis des Architektenwettbewerbes für Projekt „Kasematten und Neue Galerie Wr. Neustadt“ präsentiert – LH Pröll: „Wesentliche Entscheidung am Weg zum Ziel“
Wr. Neustadt/St. Pölten (nlk) - 2019 wird die NÖ Landesaustellung in Wiener Neustadt stattfinden. Eine besondere Rolle werden dabei die nach 1531 errichteten Kasematten, eine 2.700 Quadratmeter große überwölbte Anlage an der südlichen Stadtmauer, spielen. Die gut erhaltenen Baustufen machen die Kasematten von Wiener Neustadt zu einer kulturhistorischen Besonderheit von europäischem Rang. Am 09.11. wurde durch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger und den Vorsitzenden des Preisgerichts Univ.-Prof. DI András Pálffy das Ergebnis des internationalen Architektenwettbewerbes für das Projekt „Kasematten und Neue Galerie Wiener Neustadt“ präsentiert. Insgesamt hat es 54 eingereichte Projekte gegeben, aus denen die Jury jenes des slowenischen Architekturbüros Bevk Perovic aus Laibach ausgewählt hat.

Im Jänner dieses Jahres sei als allgemeiner Startschuss für die Vorbereitungsarbeiten die Standortentscheidung für die Landesausstellung 2019 erfolgt, heute könne man einen „wesentlichen Zwischenschritt“ präsentieren, meinte Landeshauptmann Pröll im Zuge der Pressekonferenz. 54 Bewerber habe es im Rahmen des internationalen Architektenwettbewerbes gegeben, der Zuschlag für das Architekturbüro Perovic sei „eine wesentliche Entscheidung am Weg zum Ziel“.

Seitens des Landes investiere man insgesamt 25 Millionen Euro in die Landesausstellung 2019, davon 17 Millionen Euro in die Ertüchtigung der Kasematten, informierte Pröll. Man sehe die Landesausstellung dabei nicht nur als kulturelles Ereignis, sondern auch als Impulsgeber für die regionale Entwicklung. Dabei solle die Landesausstellung vor allem auch „ein Schlüssel sein, dass nicht nur die Stadt, sondern auch das Stadtumland einen Impuls zur Weiterentwicklung bekommt“, nannte der Landeshauptmann etwa die Einbindung der Regionen Bucklige Welt und Wechselland, Welterberegion Semmering-Rax, Schneebergland und Wiener Neustädter Kanal. Anknüpfungspunkte seien dabei etwa die Bereiche Kultur, Kulinarik, Natur und Freizeit, so Pröll.

„Die Landesausstellung 2019 ist die Trägerrakete, um Wiener Neustadt wieder auf die Überholspur zu führen. Rund 900 Tage bleiben noch, um uns auf dieses Großereignis vorzubereiten“, meinte Bürgermeister Schneeberger in seiner Stellungnahme. „Ganz wesentlich für uns“ sei auch, „unter dem Motto ,Stadt und Land mitanand‘ die Region miteinzubinden“, betonte er: „Heute erfolgt für uns der Startschuss für eine touristische Weiterentwicklung der Stadt und der Region.“

Es handle sich beim Siegerprojekt „nicht um ein isoliertes architektonisches Projekt“, sondern um ein Projekt „das sich aus der Geschichte des Ortes definiert“, begründete der Vorsitzende der Jury DI Pálffy die Entscheidung. Das Gebäude könne auch als „Investition in die Zukunft“ gesehen werden, betonte er.

Wiener Neustadt zählte im Mittelalter zu den am stärksten befestigten Städten Europas. Die wehrhafte Anlage mit einer turmbewehrten Stadtmauer, vier Stadttoren und einem vorgelagerten Wassergraben schützte die Stadt. Ein umlaufender Bereich, der Zwinger zwischen der Stadtmauer und der niedrigeren Zwingermauer, bot zusätzlichen Schutz. Mit den nach 1531 errichteten Kasematten ließ König Ferdinand I. die gewaltige Befestigung weiter ausbauen. Die ältesten Teile der Kasematten stammen vom Ende des 12. Jahrhunderts, der Zeit der Stadtgründung. Zu- und Umbauten erfolgten im 13., 15., 16. und 17. Jahrhundert. Die Kasematten umfassen 39 Räume, gebaut wurden sie mit Steinen aus den Fischauer Steinbrüchen.

In der Beschreibung des nunmehrigen Projektes „Kasematten und Neue Galerie Wiener Neustadt“ heißt es: „Die Kasematten, das Welcome-Center und die Neue Galerie werden nicht als Gegenpole aus unterschiedlichen Zeitaltern verstanden, sondern als Erweiterung derselben Struktur, die das ,Alte‘ als selbstverständlichen Teil des ,Neuen‘ sieht – und umgekehrt. Die unterschiedlichen Elemente werden miteinander verbunden und zur Stadt und zum Park geöffnet. Das Projekt nutzt die Kasematten als verbindende Struktur, um alle Aspekte des neue Programms mit den Kasematten in ein nahtloses Ganzes zu fügen: Der Weg durch die Kasematten, vom Eingang im Welcome Center in die Neue Galerie sowie in das Café prägt den Charakter des Ortes. Die Kasematten sind damit nicht mehr bloß das versteckte Denkmal, sondern werden zu einem zentralen Ort in der Stadt, zum lebendigen Teil eines Ganzes. Für Wiener Neustadt entstehen zahlreiche neue Nutzungen. Sie lassen ein neues vitales und flexibles Zentrum entstehen und schaffen – verbunden mit der Festung der Stadtmauer und der ganzen Stadt – einen Ort der gleichwertigen Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart, Geschichte und Zukunft.“

Zum Projekt gehören ein Vorplatz, der zum Eingang des Welcome-Centers führt, das Welcome-Center als Foyer für die Neue Galerie und die Kasematten, der Kasematten-Pfad, ein Café, die Kasematten-Hallen, die Neue Galerie und das Belvedere/Lapidarium – die obere Terrasse mit Überblick über den Park und einem Lapidarium für Fundstücke der Ausgrabungen um die Stadtmauer.

Die Bauarbeiten werden bis Ende 2018 andauern, dann werden die Neue Galerie und die Kasematten für die Landesausstellung 2019 vorbereitet. Nach der Landesausstellung wird die Neue Galerie für Ausstellungen, Konzerte, Kongresse und diverse Veranstaltungen nutzbar sein.

 

 

 

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