Mailath verleiht Preise der Stadt Wien
 und Ernst-Krenek-Preis 2016

 

erstellt am
10. 11. 16
11:00 MEZ

Preise der Stadt Wien und Ernst-Krenek-Preis: Stadtrat Mailath mit den Preisträgerinnen und Preisträgern für das Jahr 2016
Wien (rk) - Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreichte am 09.11. im Wiener Rathaus die Preise der Stadt Wien 2016 an Thomas Wally (Musik), Renate Welsh (Literatur), Hellmut Butterweck (Publizistik), Sonja Gangl, Gudrun Kampl, Karin Mack und Jorg Hartig (Bildende Kunst), Architekturbüro Querkraft (Architektur), Wolfgang Lutz (Geistes-, Kultur-, Sozial- und Rechtswissenschaften), Walter Schachermayer (Natur- und technische Wissenschaften), Christine Mannhalter (Medizinische Wissenschaften) und Helmut Pechlaner (Volksbildung). Den Ernst-Krenek-Preis 2016 erhielt Pia Palme für die Komposition „MORDACIOUS LIPS, TO DUST“. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben auch an der Feierstunde mitgewirkt: Renate Welsh hielt die Festrede, Hellmut Butterweck die Dankesrede. Die Musikbeiträge am Anfang und Ende der Zeremonie stammten von Pia Palme und Thomas Wally.

„Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen eindrücklich, dass Wien auf dem Gebiet der Kunst und Wissenschaften nicht nur auf eine große Tradition zurückblicken kann, sondern dass diese Stadt auch ein anspruchsvolles zeitgenössisches Schaffen vorweisen kann. Wien ist die größte Universitätsstadt im deutschsprachigen Raum und zählt auf einigen wissenschaftlichen Gebieten zur Weltspitze“, betonte Kultur-und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, der im Rahmen der Verleihung auch auf den 9. November 1938 hinwies: „Die Pogromnacht zeigt, wohin Verhetzung und Spaltung der Gesellschaft führen kann“.

„Ringsum werden Mauern gebaut; das Material könnte man besser verwenden, für Schulen zum Beispiel oder für Türme, die einen weiten Blick ins Land erlauben“, so Renate Welsh, Preisträger für Literatur, die eine engagierte gesellschaftspolitische Festrede hielt. „Mauern können unsere Werte nicht retten, sie können sie nur umzäunen. Eine lebendige Demokratie setzt ständigen Dialog voraus und die Bereitschaft zum Wandel. Die Bedrohung der Demokratie ist auch eine Bedrohung der Kultur“. Die Kultur könne den Angstmachern eine Menge entgegensetzen: Jedes Buch, Bild, jede Musik sei eine Einladung und Aufforderung, Stellung zu beziehen.

Die Laudationes auf die Preisträgerinnen und Preisträger hielt Sylvie Mattl-Wurm, Direktorin der Wienbibliothek.

Hellmut Butterweck bedankte sich im Namen aller PreisträgerInnen bei der Stadt Wien: Der Geist brauche Nahrung und Anerkennung, von letzterer könne man nicht genug bekommen. In seiner Rede erinnerte er auch an den 9. November 1938 und an seine Beobachtungen als 10-jähriger. Heute erlebe er ein erschreckendes Deja-vu: „Trotzdem wiederholt sich Geschichte nicht, sie erfindet immer wieder einen neuen Wahnsinn“.

 

 

 

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