Projekt „Vogelwarte Madárvárta 2“ – grenzüberschreitende Koordination der
Monitoringtätigkeit im Bereich Ökologie in den NATURA-2000-Gebieten des Neusiedler Sees und des Wasens”
Sarród/Eisenstadt (blms) - Die grenzüberschreitende Kooperation im Bereich Naturschutz und Forschung
erreicht im ungarisch-österreichischen Nationalpark Fertõ-Hanság / Neusiedler See - Seewinkel
durch das vor Kurzem angelaufene Projekt „Vogelwarte Madárvárta 2“ neue Dimensionen. Im Rahmen des
Kooperationsprogramms INTERREG V-A Österreich-Ungarn wird das Projekt unter Leitung des Direktorats Nationalpark
Fertõ-Hanság /Lead-Partner/ (H) in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Nationalpark Neusiedler
See – Seewinkel (A), Biologische Station Neusiedler See (A) und WasserCluster Lunz - Biologische Station GmbH (A)
umgesetzt. Über die Details des Projektes informierten die für Naturschutz zuständige Landesrätin
Mag.a Astrid Eisenkopf und Dr. András Rácz, stellvertretender Staatssekretär im ungarischen
Landwirtschaftsministerium, gemeinsam mit Vertretern der Projektpartner am 08.11. im Nationalparkzentrum in Sarród
(Ungarn).
Grundlegendes Ziel des Projektes, mit einem Budget in der Höhe von rund 2.228.000 Euro, sei die grenzüberschreitende
Koordination von Naturschutz-Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität, so Naturschutzlandesrätin
Eisenkopf. Ziel ist, durch innovative Forschung auf dem Gebiet der Ökologie und einheitlichen Methoden neue
Erkenntnisse aus dem naturschutzfachlich wertvollen Grenzgebiet rund um den Neusiedler See zu erzielen. Das Projekt
ergänze sehr gut bestehende energetische operative Programme im Nationalpark, betont Rácz. Das erstmalig
die Forschung im Mittelpunkt eines gemeinsamen Projektes stehe, sei ein weiterer wichtiger Schritt für die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz des Nationalparks.
Im Zentrum der gemeinsamen Forschungsaktivitäten steht der grenzüberschreitende Naturschutz. Der Fokus
auf naturschutzrelevante Arten und Biotope soll es den Verwaltungsorganen beider Länder ermöglichen,
Maßnahmen zur Erhaltung von Schutzgütern festzulegen. „Das ist ein Grundstein für den Fortbestand
der biologischen Diversität“, sagt Eisenkopf.
Das Forschungsprogramm der Partnerorganisationen erreicht dabei bezüglich der Größenordnung einen
außerordentlichen Umfang, verglichen mit der Forschung der letzten Jahrzehnte. Große Beachtung schenkt
man dabei den Natura 2000 Gebieten, naturnahen Waldgebieten, Salzlebensräumen, den Mooren des Wasen sowie
weiteren Biotopen, deren Erhaltung nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch international eine große
Bedeutung hat. Darüber hinaus wird nach langer Zeit auch wieder im Bereich der Limnologie und der Hydrobiologie
grenzüberschreitend geforscht. Dadurch erwartet man sich neue Erkenntnisse über die Prozesse, die das
Leben im Neusiedler See beeinflussen.
Neben der Forschung als Grundlage für Naturschutz-Maßnahmen sind auch kleinere Renaturierungseingriffe
Teil des Projektes. Um die Brutplätze seltener Vögeln im Projektgebiet zu schützen, werden im Zuge
der Besucherlenkung neue naturverträgliche Vogelbeobachtungsplätze geschaffen.
Ein weiteres Ziel der Projektpartner ist, dass die Ergebnisse der Forschungsaktivitäten neben dem fachkundigen
Publikum auch an die breitere Öffentlichkeit gelangen. Deshalb sind Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung
geplant, um damit die örtliche Bevölkerung zur aktiven Teilnahme zu bewegen. Zum fachlichen Austausch
sind grenzüberschreitende wissenschaftliche Konferenzen geplant.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Durch grenzüberschreitend koordinierte Forschungsprogramme sowie Musterprojekten
zur Renaturierung von Lebensräumen werden Grundlagen zum Schutz des Neusiedler See-Gebiets, des Wasens sowie
von grenzüberschreitenden Wäldern und Natura-2000 Gebieten gelegt. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag
zur Verbesserung des Erhaltungszustandes von Schutzgebieten geleistet.
Projektbeginn war der 1. Juli 2016, das voraussichtliche Projektende ist am 30. Juli 2020 mit allen Beteiligten
schaffen.
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