Grenzüberschreitendes Forschungsprojekt
 sichert nachhaltigen Naturschutz

 

erstellt am
09. 11. 16
11:00 MEZ

Projekt „Vogelwarte Madárvárta 2“ – grenzüberschreitende Koordination der Monitoringtätigkeit im Bereich Ökologie in den NATURA-2000-Gebieten des Neusiedler Sees und des Wasens”
Sarród/Eisenstadt (blms) - Die grenzüberschreitende Kooperation im Bereich Naturschutz und Forschung erreicht im ungarisch-österreichischen Nationalpark Fertõ-Hanság / Neusiedler See - Seewinkel durch das vor Kurzem angelaufene Projekt „Vogelwarte Madárvárta 2“ neue Dimensionen. Im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG V-A Österreich-Ungarn wird das Projekt unter Leitung des Direktorats Nationalpark Fertõ-Hanság /Lead-Partner/ (H) in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel (A), Biologische Station Neusiedler See (A) und WasserCluster Lunz - Biologische Station GmbH (A) umgesetzt. Über die Details des Projektes informierten die für Naturschutz zuständige Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Dr. András Rácz, stellvertretender Staatssekretär im ungarischen Landwirtschaftsministerium, gemeinsam mit Vertretern der Projektpartner am 08.11. im Nationalparkzentrum in Sarród (Ungarn).

Grundlegendes Ziel des Projektes, mit einem Budget in der Höhe von rund 2.228.000 Euro, sei die grenzüberschreitende Koordination von Naturschutz-Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität, so Naturschutzlandesrätin Eisenkopf. Ziel ist, durch innovative Forschung auf dem Gebiet der Ökologie und einheitlichen Methoden neue Erkenntnisse aus dem naturschutzfachlich wertvollen Grenzgebiet rund um den Neusiedler See zu erzielen. Das Projekt ergänze sehr gut bestehende energetische operative Programme im Nationalpark, betont Rácz. Das erstmalig die Forschung im Mittelpunkt eines gemeinsamen Projektes stehe, sei ein weiterer wichtiger Schritt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz des Nationalparks.

Im Zentrum der gemeinsamen Forschungsaktivitäten steht der grenzüberschreitende Naturschutz. Der Fokus auf naturschutzrelevante Arten und Biotope soll es den Verwaltungsorganen beider Länder ermöglichen, Maßnahmen zur Erhaltung von Schutzgütern festzulegen. „Das ist ein Grundstein für den Fortbestand der biologischen Diversität“, sagt Eisenkopf.

Das Forschungsprogramm der Partnerorganisationen erreicht dabei bezüglich der Größenordnung einen außerordentlichen Umfang, verglichen mit der Forschung der letzten Jahrzehnte. Große Beachtung schenkt man dabei den Natura 2000 Gebieten, naturnahen Waldgebieten, Salzlebensräumen, den Mooren des Wasen sowie weiteren Biotopen, deren Erhaltung nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch international eine große Bedeutung hat. Darüber hinaus wird nach langer Zeit auch wieder im Bereich der Limnologie und der Hydrobiologie grenzüberschreitend geforscht. Dadurch erwartet man sich neue Erkenntnisse über die Prozesse, die das Leben im Neusiedler See beeinflussen.

Neben der Forschung als Grundlage für Naturschutz-Maßnahmen sind auch kleinere Renaturierungseingriffe Teil des Projektes. Um die Brutplätze seltener Vögeln im Projektgebiet zu schützen, werden im Zuge der Besucherlenkung neue naturverträgliche Vogelbeobachtungsplätze geschaffen.

Ein weiteres Ziel der Projektpartner ist, dass die Ergebnisse der Forschungsaktivitäten neben dem fachkundigen Publikum auch an die breitere Öffentlichkeit gelangen. Deshalb sind Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung geplant, um damit die örtliche Bevölkerung zur aktiven Teilnahme zu bewegen. Zum fachlichen Austausch sind grenzüberschreitende wissenschaftliche Konferenzen geplant.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Durch grenzüberschreitend koordinierte Forschungsprogramme sowie Musterprojekten zur Renaturierung von Lebensräumen werden Grundlagen zum Schutz des Neusiedler See-Gebiets, des Wasens sowie von grenzüberschreitenden Wäldern und Natura-2000 Gebieten gelegt. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Erhaltungszustandes von Schutzgebieten geleistet.

Projektbeginn war der 1. Juli 2016, das voraussichtliche Projektende ist am 30. Juli 2020 mit allen Beteiligten schaffen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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