E-Wirtschaft enttäuscht über voreilige Entscheidung
 der EU-Regulatoren zu Strompreiszone

 

erstellt am
09. 11. 16
10:00 MEZ

Oesterreichs Energie für gemeinsames Vorgehen aller österreichischen Akteure bei entscheidenden Verhandlungsrunden
Brüssel/Wien (oesterreichsenergie) - Als voreilige und enttäuschende Entscheidung kommentierte Wolfgang Anzengruber, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der heimischen Elektrizitätswirtschaft, den mehrheitlichen Beschluss des Board of Regulators der EU-Regulierungsagentur ACER zur Einführung eines Engpassmanagements für die grenzüberschreitenden Stromtransporte zwischen Deutschland und Österreich. Es gebe keinen technischen Engpass zwischen Deutschland und Österreich. Die Regulatoren setzten sich somit über europäisches Recht hinweg und überschreiten mit dieser Entscheidung zudem ihre Kompetenzen. Anzengruber begrüßte ausdrücklich die Ankündigung der E-Control, beim Beschwerdeausschuss von ACER Beschwerde dagegen einzulegen, sobald der Direktor von ACER die endgültige Entscheidung getroffen und publiziert hat.

Aus Sicht von Oesterreichs Energie ist ACER weder für die Aufteilung von Strom-Gebotszonen zuständig noch gebe es eine ausreichende Begründung für einen derartigen Schritt. Wie ein Rechtsgutachten kürzlich bestätigte, stehen Marktteilnehmern sogar Schadenersatzklagen gegen ACER offen. Anzengruber: „Die Frage um die es aktuell geht, fällt in die Zuständigkeit des Verbands der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E).ENTSO-E hat für das vierte Quartal 2017 bereits ein „Bidding Zone Review“ angekündigt. Wenn es einen Engpass gebe, so Anzengruber, liege dieser innerhalb Deutschlands und nicht zwischen Deutschland Österreich.

Gemeinsame Lösung auf dem Verhandlungsweg suchen
Eine Lösung für die zeitlich befristeten Probleme im Stromtransport von Norden nach Süden sollte auf dem Verhandlungsweg und nicht über Zwangsmaßnahmen zum Nachteil der Stromkunden angestrebt werden, fordert Oesterreichs Energie. Anzengruber: „Noch ist Zeit genug, für Kompromisse.“ Jetzt gelte es, die Gespräche mit den deutschen Behörden zu intensivieren und Alternativ-Lösungen zu vereinbaren. Oesterreichs Energie werde in diesem Sinn die Vorgangsweise der Regulierungsbehörde und des Wirtschaftsministeriums unterstützen.

Zeit dafür ist vorhanden: Die Übertragungsnetzbetreiber haben zehn Monate Frist, das Engpassmanagement zu erarbeiten, das danach noch von den Regulatoren genehmigt werden muss. Eine von ACER geplante Zusammenlegung der Regionen „Central-East Europe“ und „Central-West Europe“ sieht Oesterreichs Energie im Hinblick auf das Funktionieren der Märkte positiv. Anzengruber: „Größere Märkte“ sind liquider und bieten mehr Chancen als enge, kleine Märkte.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.oesterreichsenergie.at

 

 

 

 

 

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