Drozda: Gedenken heißt, die Dinge beim Namen nennen

 

erstellt am
09. 11. 16
11:00 MEZ

Ausstellungseröffnung "Letzte Orte vor der Deportation" anlässlich des 78. Jahrestages der "Reichspogromnacht" am 9. November
Wien (bka) - "Gedenken heißt, die Dinge beim Namen zu nennen. Das Gedenken ist aber auch mit einem ganz konkreten Auftrag verbunden, nämlich, das Vergangene nicht zu vergessen. Aus diesem Grund sind Ausstellungen wie diese wesentliche Bausteine für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur", so Kulturminister Thomas Drozda am 08.11. bei der Eröffnung der Ausstellung "Letzte Orte vor der Deportation: Kleine Sperlgasse, Castellezgasse, Malzgasse" in der Krypta des Heldendenkmals beim Äußeren Burgtor.

"Mit dieser Ausstellung wird ein bisher von der Öffentlichkeit weitgehend unbekanntes Kapitel der österreichischen Zeitgeschichte sichtbar gemacht, das die perfide Organisation der Massendeportationen und die Dimension der nationalsozialistischen Verbrechen Mitten in Wien verdeutlicht", betonte Drozda.

Die Ausstellung des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beleuchtet von 9. November 2016 bis 30. Juni 2017 unter dem Titel "Letzte Orte vor der Deportation" im Äußeren Burgtor am Wiener Heldenplatz diese lange Zeit vergessenen Stationen des Holocaust und die Schicksale der dort internierten Menschen. Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben einen Einblick in die Vorgänge in den Sammellagern. Vom Leben und vom Leiden in den Lagern erzählen auch zahlreiche Fotografien, Postkarten, Briefe und Gedichte deportierter Menschen sowie Deportationslisten, Notizen und Dokumente der Täter. Viele dieser oftmals aus Privatbesitz stammenden Ausstellungsstücke sind erstmals öffentlich zu sehen. Die Ausstellung dient zur Transformation des Heldendenkmals in einen zeitgeschichtlichen Lern- und Vermittlungsort.

"Das Burgtor und das ‚Haus der Geschichte‘ in der Hofburg gemeinsam zu denken und gemeinsame Projekte anzustreben, sehe ich als eine Chance für das Neudenken und die Kontextualisierung des Heldenplatzes", so der Minister abschließend.

 

 

 

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