Stellenwert der künstlerischen Nachwuchsförderung…

 

erstellt am
09. 11. 16
11:00 MEZ

in Oberösterreich und Schwerpunkte der Arbeit in den Landesmusikschulen 2016/17
Linz (lk) - Am 16. Mai 2017 feiern die oberösterreichischen Landesmusikschulen ein Jubiläum: An diesem Tag vor genau vierzig Jahren wurde im Oö. Landtag das Musikschulgesetz beschlossen. Der Beschluss war eine der zentralen und nachhaltigsten kulturpolitischen Weichenstellungen des letzten Jahrhunderts. Das Jubiläum selbst wird im Herbst 2017 gefeiert, doch schon im laufenden Schuljahr setzen die Landesmusikschulen eine Reihe von Akzenten, die einerseits auf unterschiedlichen (sozial-)wissenschaftlichen Ebenen die Arbeit der Landesmusikschulen beleuchten, andererseits auch in der Ausbildung neue Wege gehen.

Künstlerische Nachwuchsförderung in den Augen der Bevölkerung
Im Rahmen der jährlich durchgeführten, vom Land Oberösterreich in Auftrag gegebenen Kulturstudie wurde heuer die künstlerische Nachwuchsförderung thematisiert. Ziel war es, den Stellenwert der kreativen, künstlerischen und musikalischen Ausbildung junger Menschen bei der Bevölkerung zu hinterfragen.

Die Kulturstudie 2016 wurde vom market Institut durchgeführt. Projektleiter war Dr. David Pfarrhofer. Die Ergebnisse der Studie 2016 basieren auf 504 persönlichen face-to-face Interviews, sowie 645 Online-Interviews, die von 11. Juli bis 3. August 2016 in ganz Oberösterreich geführt wurden. Sie sind repräsentativ für die oberösterreichische Bevölkerung ab 15 Jahren (maximale statistische Schwankungsbreite +/- 2,95 %).

Die wesentlichen Ergebnisse aus dem Themenbereich Nachwuchsförderung:

  • Breiter Rückenwind für die Arbeit der Landesmusikschulen:
  • 89 % der Menschen in Oberösterreich legen Wert darauf, dass junge Menschen zusätzlich zur Schule eine Ausbildung in kreativen, künstlerischen und musikalischen Themen erhalten. Für 43 % ist dies "sehr wichtig", für 46 % "wichtig".
  • Wahrnehmung der künstlerischen Förderung des Nachwuchses:
  • Auf die Frage, ob die derzeitigen Angebote zur Förderung des Nachwuchses ausreichend sind, antworten 54 % mit "ja", 35 % sind der Meinung, dass "zusätzliche Förderungen nötig" sind. Interessant dabei: Die Zahl jener, die zusätzliche Förderungen für nötig haben, ist seit dem Vorjahr von 23 % (2015) auf 35 % (2016) gestiegen.


Musik und Gehirnentwicklung - Prof. Manfred Spitzer am 29. November zu Gast in Linz
Wie wirkt sich musikalisch-künstlerische (Aus-)Bildung auf die Entwicklung des Gehirns aus? "Die wichtigsten Schulfächer sind Musik, Sport, Theaterspielen, Kunst und Handarbeiten, da alle anderen Fächer davon profitieren", sagt der deutsche Forscher Manfred Spitzer.

Prof. Manfred Spitzer ist am 29. November 2016 zu Gast in Linz, um über neueste Forschungsergebnisse zum Thema "Musik und Gehirnentwicklung" zu informieren. Der Vortrag mit Prof. Spitzer findet um 20 Uhr in der Anton Bruckner Privatuniversität des Landes bei freiem Eintritt statt.

Zur Person
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer studierte in Freiburg Medizin, Psychologie und Philosophie. Nach seiner Promotion in Medizin und Philosophie und seiner Habilitation für das Fach Psychiatrie war er als Oberarzt an der psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg tätig. Drei Forschungsaufenthalte in den USA an der Harvard University und der University of Oregon prägten das weitere wissenschaftliche Werk von Manfred Spitzer an der Schnittstelle von Neurobiologie, Psychologie und Psychiatrie. Seit 1997 ist Manfred Spitzer Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm. 2004 gründete er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL), das im Bildungsbereich sowohl Grundlagenforschung betreibt als auch Bildungseinrichtungen evaluiert und sie bei der Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Arbeit begleitet. Manfred Spitzer ist Autor zahlreicher Bestseller.

Arbeitsschwerpunkt Kreativitätsförderung in den Landesmusikschulen
Unter dem Motto "Musik erfinden" finden heuer erstmals an acht Landesmusikschulen Kompositionsworkshops für Kinder und Jugendliche statt. In Zusammenarbeit mit dem Oö. Komponistenbund sollen junge Menschen angeregt werden, eigene Musik zu erschaffen.

Jeder Workshop umfasst zunächst ein Wochenende, an dem in Zusammenarbeit mit einem oberösterreichischen Komponisten an musikalischen Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gearbeitet wird. Im Rahmen eines Folgetermins werden die Ergebnisse verfeinert, und nach Möglichkeit an den Musikschulen präsentiert.

Folgende Workshops sind für 2016/2017 geplant:

  • 12./13. November 2016 St. Georgen im Attergau mit Rudolf Hinterdorfer
  • 12./13. November 2016 Ried/Innkreis mit Gunter Waldek
  • 21./22. Jänner 2017 Stadl-Paura mit Martin L. Fiala
  • 28./29. Jänner 2017 Garsten mit Albin Zaininger
  • 4./5. Februar 2017 Kirchdorf mit Martin L. Fiala
  • 11./12. März 2017 Grieskirchen mit Manfred Paul Weinberger
  • 1./2. April 2017 Bad Leonfelden mit Albin Zaininger
  • 1./2. April 2017 Gallneukirchen mit Manfred Paul Weinberger



Festivals / Wettbewerbe
Die Landesmusikschulen stehen für eine große Vielfalt an Bildungsmöglichkeiten landesweit. Diese immer wieder zu bündeln ist ein Anliegen, das unter anderem mit vielfältigen Festivals und Wettbewerben umgesetzt wird.

Geplant sind in den nächsten Wochen:

  • Akkordeon Wettbewerb zu Ehren Werner Brüggemanns 80. Geburtstag: von 11. bis 13. November 2016 findet in Natternbach der Wettbewerb im Gedenken an den 1997 verstorbenen Komponisten Werner Brüggemann statt. Im Lauf des Wochenendes gibt es einen Akkordeonorchester-Workshop, Konzerte sowie einen Gottesdienst mit Melodien von Werner Brüggemann.
  • VielSaiten Festival 2016 in Wels, eine musikalische Begegnung der Zupfinstrumente: das Festival bietet Fortbildungsveranstaltungen, Konzerte, Workshops und Ausstellungen. Als besonderer Höhepunkt wird sich erstmals das XXXXL-Gitarrenorchester mit Gitarrenorchestern und Ensembles der Musikschulwerke aus ganz Österreich präsentieren.


Vorgestellt wird im Rahmen des Festivals auch die CD "Blanco y Rojo" des Gitarrenorchesters des Oberösterreichischen Landesmusik-schulwerkes, die soeben bei Weinberg records erschienen ist (SW Nr. 010492-2).

 

 

 

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