Gemeinsamer Vorstoß für „Zukunftsprofessuren“ und Allianz zur Stärkung der
Forschung
Wien (uniko/fwf) - Einen ersten Entwurf eines „Exzellenzprogramms für die heimische Wissenschaft“ präsentierten
am Abend des 07.11. der Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, Klement Tockner, und der Präsident der
Universitätenkonferenz (uniko), Oliver Vitouch, im Klub der Bildungs-und Wissenschaftsjournalisten in Wien.
Für Österreichs Universitäten bedeute eine derartige Initiative, dass in einem neuen Programm gute
Voraussetzungen für die Berufungen „hervorragender Köpfe“, sogenannte „Zukunftsprofessuren“, sowie neue
Forschungsstärkefelder geschaffen werden könnten, erklärte Vitouch. Weitere Voraussetzungen dafür
seien die Qualitätsentwicklung und -sicherung bei der Auswahl der Begutachtung von Projekten und Personen
sowie die Schaffung einer „Wissenschaftsallianz“, der unter anderen uniko und FWF angehören sollen, ergänzte
Tockner.
Für den Präsidenten der uniko geht es darum, „ein exzellentes intellektuelles Klima an den Fakultäten
zu schaffen“, um für die besten Studierenden und die besten Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus dem
In- und Ausland attraktiv zu sein. Unabdingbare Grundlage dafür sei, die Studierendenzahl und die Finanzierung
der Universitäten ins Lot zu bringen, und zwar mittels kapazitätsorientierter Studienplatzfinanzierung.
Zu diesem Zweck brauche es, so Vitouch, die Ausweitung von Aufnahmeverfahren, flankiert mit aktiven Programmen,
um verstärkt auch Studierende, die nicht aus Akademikerhaushalten stammen, zu gewinnen. Mit einem Exzellenzprogramm,
bestehend aus Zukunftsprofessuren, Sonderforschungsbereichen, Doktoratskollegs und besserer Förderung des
für Grundlagenforschung zuständigen Wissenschaftsfonds ließe sich die Basis dafür schaffen,
„dass Österreich nicht nur Ski-Medaillen, sondern auch Nobelpreise, Fields-Medaillen und Turing-Awards gewinnen
kann — und ein Äquivalent zu Pulitzer-Preisen“, formulierte Vitouch.
Der Präsident des FWF unterstrich die Bedeutung der Universitäten für die heimische Grundlagenforschung,
die zusammen mit einigen außeruniversitären Forschungsstätten wie der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften und dem IST Austria über 90 Prozent der Förderungen des FWF ausmachen. „Untersuchungen
zeigen, dass der Output aus FWF-Projekten nachweislich höher ist“, so FWF-Präsident Tockner, und weiter:
„Das bestätigt unseren Grundsatz, Projekte ausschließlich nach höchsten Qualitätsmaßstäben
zu beurteilen. Nun gilt es, den FWF vor allem finanziell besser aufzustellen, um – neben einer notwendigen Erhöhung
des Grundbudgets – Möglichkeiten für neue, zukunftsweisende Ideen und Initiativen zu schaffen.“ Dazu
wird der FWF, wie Tockner weiter ausführte, im Dezember eine Strategie für die Jahre 2017 bis 2020 der
Öffentlichkeit präsentieren. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns die Verwirklichung dieser Strategie
gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gelingen wird“, so Tockner
abschließend.
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