Ihr Ziel sei es, mehr Verständnis für die einzigartige Situation Israels im Nahen
Osten zu schaffen – Bemühungen im Bereich der Wirtschaft und Startup-Szene als verbindender Faktor
Klagenfurt (lpd) - Zu ihrem Antrittsbesuch begrüßte Landeshauptmann Peter Kaiser am 07.11. Talya
Lador-Fresher, die seit November 2015 Botschafterin des Staates Israel in Österreich ist. Bei Kaffee und Kärntner
Reindling erzählte die Botschafterin unter anderem von ihrem zweiwöchigen Kurs „Deutsch für Ausländer“
den sie an der Universität in Klagenfurt absolviert hatte, und schwärmte vom tollen Programm das den
Studierenden dort geboten wird. Kaiser hingegen erinnerte sich an die engen Kontakte, die er in seiner Jugendzeit
zu Israel pflegte.
Die Vorreiterrolle Kärntens in puncto Dreierkoalition und Abschaffung des Proporzes sowie die Bemühungen
im Bereich der Wirtschaft sollten der Botschafterin einen Einblick in die Situation unseres Bundeslandes bieten.
„Ich setze schon seit längerem auf ein positives Trippel-I, nämlich auf Innovation, Internationalität
und Investition. Jetzt soll ein viertes I dazukommen – nämlich ein positives Image für Kärnten“,
so Kaiser. Die Unternehmungen im Bereich Industrie 4.0, die Errungenschaft eines hochentwickelten Sozial- und Gesundheitssystems
sowie die Vorbildfunktion Kärntens in vielen Bereichen der Umwelt- und Energiepolitik waren nur einige positive
Beispiele von denen der Landeshauptmann berichten konnte.
„Das vierte I nach dem Sie streben, sollte eigentlich für Israel stehen“, meinte Lador-Fresher mit einem Augenzwinkern
und verwies im gleichen Atemzug auf die boomende Wirtschaft, die florierende Startup-Szene und die Technologie
in ihrem Land. Sie sei aber nicht nur mit dem Ziel, all diese Tatsachen auch in Österreich bekannt zu machen,
Botschafterin geworden, sondern vor allem, um sich für mehr Verständnis für die Israelis in ihrer
einzigartigen Situation im Nahen Osten einzusetzen. In der Aufarbeitung der Vergangenheit habe sich in Österreich
schon viel getan – es reiche aber nicht, die Vergangenheit nur zu akzeptieren, vielmehr müsse man daraus lernen.
„Ich hätte gerne, dass die österreichischen Positionen gegenüber Israel näher an den deutschen
liegen. In Deutschland ist sehr klar: Wegen der Vergangenheit gibt es eine besondere Verantwortung und Beziehung
zu Israel, und darum ist das Verständnis für Israels Sicherheitsbedürfnisse besser“, so die Botschafterin.
Von Österreichs Politik wünsche sie sich mehr Unterstützung für Israels Positionen in der EU.
Die Skepsis gegenüber dem Arabischen Frühling, die Rolle Israels im Syrien-Krieg und die Bedeutung ihres
Staates als stabile Demokratie im Nahen Osten waren auch Thema des Vortrages, den Lador-Fresher nach dem Antrittsbesuch
auf Einladung von Ulrich Habsburg-Lothringen, Präsident der österreichisch-israelischen Gesellschaft
in Kärnten, im Spiegelaal der Kärntner Landesregierung hielt.
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