LH Kaiser bei Kongresseröffnung: Herausforderungen der Digitalisierung annehmen und niemanden
alleine lassen
Klagenfurt (lpd) - Die größte internationale Konferenz der Metallausbildung, der „Vocational
Education Metal Congress“, findet gerade zum zweiten Mal in Wolfsberg statt. Insgesamt werden rund 400 Teilnehmende
und Referierende aus circa 20 europäischen Nationen und sogar aus China erwartet. Ziel der Veranstaltung sind
Impulse für die Bildung in Europa. Anhand der Metallausbildung soll gezeigt werden, wie wichtig die duale
Ausbildung – auch in Bezug auf eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit – ist. Themen der Konferenz sind natürlich
auch die weitere Entwicklung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung, Industrie 4.0 und Bildung 4.0. Bildungsreferent
Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnete âm 07.11. die Veranstaltung im KUSS Wolfsberg. Die Konferenz
dauert bis einschließlich Freitag. Wolfsberg ist Fachberufsschulstandort mit dem Bereich Metalltechnik –
im aktuellen Schuljahr werden hierin insgesamt 453 Lehrlinge in der Lavant-Metropole beschult.
Kaiser betonte in seinen Grußworten, dass es darum gehe, das Triple I, also Innovation, Internationalisierung
und Investitionen, um ein viertes I, nämlich das Image Kärntens zu ergänzen. Diese Bemühungen
würden sich auch in dieser Konferenz wiederspiegeln. Kaiser meinte, dass wir vor entscheidenden Weichenstellungen
stehen, und zwar nicht nur in der Bildung sondern auch gesellschaftspolitisch. Industrie 4.0 und Bildung 4.0 würden
mit einer Gesellschaft 4.0 einhergehen. „Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt revolutionieren, und zwar schneller
als die vorangegangenen Revolutionen. Wir wollen möglichst niemanden auf diesem Weg alleine lassen oder verlieren“,
so Kaiser. 4.0 könne man nicht mit einer Abwehrhaltung oder dem Negieren von Entwicklungen entgegentreten,
man müsse sich den Herausforderungen offensiv stellen. Kaiser dankte den Konferenzverantwortlichen für
ihre wichtige Arbeit in diese Richtung und im Sinne des dualen Ausbildungssystems.
Herbert Eile sprach als Obmann von „EdUcation“ – Verein für internationale Zusammenarbeit im Lavanttal und
als Projektkoordinator des Bildungsnetzwerkes „EcoMEDIAeurope“ . Er sagte, dass das duale Ausbildungssystem Österreichs
ein Vorzeigemodell in Europa sei. Eile stellte „EcoMEDIAEurope“ näher vor und verwies auch auf die Chancen,
die das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ mit sich bringe.
Für das Bildungsministerium sprach Christoph Dorninger. Er betonte, dass das duale Ausbildungssystem sich
positiv auf Wirtschaft und Arbeitsmarktdaten auswirke, insbesondere im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit. Es sei
auch Vorbild in Europa – aktuell beispielsweise in Großbritannien. Dieses System gelte es zu bewahren. Dorninger
verwies auf die Lehre mit Matura die in Kärnten sehr gut funktioniere. Im beruflichen Sektor sehe er auch
eine große Chance, Flüchtlinge zu integrieren. Er kündigte zudem an, dass das Bildungsministerium
einen Schwerpunkt auf „digital skills“ setzen werde.
Eröffnungsreden hielten außerdem Nikolaus Sifferlinger von der Montanuniversität Leoben, Kärntens
amtsführender Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, Ursula Panuschka von der Nationalagentur
Lebenslanges Lernen, Bernhard Plasounig von der Wirtschaftskammer Kärnten und Wolfsbergs Bürgermeister
Hans-Peter Schlagholz. Über den Konferenzablauf informierte Wolfsbergs Berufsschuldirektor Norbert Aichholzer.
Kongressveranstalter ist „EdUcation“ – Verein für internationale Zusammenarbeit im Lavanttal in Kooperation
mit dem Bundesministerium für Unterricht und Familie sowie der Fachberufsschule Wolfsberg. „EdUcation“ ist
Teil des europäischen Bildungsnetzwerkes „EcoMEDIAeurope“ mit Partnern aus 26 Staaten Europas, wodurch Synergieeffekte
genutzt werden können. Mitveranstalter sind neben dem Land Kärnten unter anderem Regionalmanagement Lavanttal,
Montanuniversität Leoben, Pädagogische Hochschule Kärnten, Landesschulrat für Kärnten,
Bfi – Berufsförderungs-institut, Technische Akademie St. Andrä, HTL Wolfsberg, MAHLE Lehrwerkstätte
Bleiburg.
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