Österreichischer Strompreisindex
 steigt zum Jahresende

 

erstellt am
08. 11. 16
11:00 MEZ

Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) beträgt im Dezember 49,83 Punkte (Basisjahr 2006=100). Der Index für Grundlast wurde mit 51,60, jener für Spitzenlast mit 46,06 Punkten errechnet.
Wien (energyagency) - Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur steigt der ÖSPI im Dezember um 1,8 % gegenüber November. Das ist die erste Steigerung im Index seit Dezember 2012. Als Grund dafür können die zuletzt steigenden Großhandelspreise gesehen werden. Im Jahresvergleich wird ein Rückgang von 18,1 % erwartet.

Der Grundlastpreis nimmt gegenüber dem Vormonat um 1,6 % zu, im Jahresvergleich geht er um 18 % zurück. Beim Spitzenlastpreis wird eine Steigerung von 2,3 % erwartet, im Vergleich zu Dezember 2015 bedeutet das einen Rückgang von 18,3 %.
Auswirkungen einer deutsch-österreichischen Strompreiszone auf den ÖSPI

Die deutsche Bundesnetzagentur hat am 28. Oktober 2016 die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber aufgefordert, Maßnahmen zu einer Engpassbewirtschaftung an der deutsch-österreichischen Grenze vorzubereiten, die ab Juli 2018 gelten sollen.

Erfolgt die Trennung der deutsch-österreichischen Preiszone tatsächlich, wären voraussichtlich Änderungen in der ÖSPI Methodik notwendig, da sich dieser derzeit aus den EEX Terminmarktprodukten für die deutsch-österreichische Lieferzone berechnet. Die Österreichische Energieagentur wird die Situation weiterhin genau beobachten und die ÖSPI Methodik gegebenenfalls zeitgerecht anpassen.

Methodik
Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode und auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse EEX (European Energy Exchange)in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die Marktpreise für Strompreis-Futures der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret werden neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung auch die Werte für Spitzenlast zur Berechnung herangezogen.

Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert. Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex. Der ÖSPI bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp 40 % auf die Energiekomponente und zu 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI nicht berücksichtigt. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.

Die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex (EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informations-Service für Stromanbieter und StromabnehmerInnen. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung, der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.

Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indizes beteiligten ExpertInnen haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.

Über die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
Die Österreichische Energieagentur ist das nationale Kompetenzzentrum für Energie in Österreich. Sie berät auf Basis ihrer vorwiegend wissenschaftlichen Tätigkeit Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Schwerpunkte liegen in der Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Dazu realisiert die Österreichische Energieagentur nationale und internationale Projekte und Programme, führt gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit durch und entwickelt Strategien für die nachhaltige und sichere Energieversorgung. Die Österreichische Energieagentur setzt klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des BMLFUW – operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Die Energieagentur ist die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.energyagency.at

 

 

 

 

 

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