Arbeitsmarkt, Wissenschaft, Tourismus und Weiterentwicklung der Infrastruktur
St. Pölten (nlk) - Im Zuge einer Pressekonferenz im Töpperschloss Neubruck in Scheibbs stellte
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 07.11. die aktuellen Arbeitsschwerpunkte für das Mostviertel vor.
Der Focus liegt dabei vor allem auf den Themen Arbeitsmarkt, Wissenschaft, Tourismus sowie Weiterentwicklung der
Infrastruktur.
„Das Mostviertel hat eine unglaublich zukunftsträchtige Perspektive“, führte Pröll aus, dass sich
dieses „in den letzten Jahren unglaublich herausentwickelt“ habe. „Es hat sich gezeigt, dass die Landesausstellung
– sowohl in der Vorbereitungsarbeit als auch in der Abwicklung – unglaubliche Kräfte mobilisiert und vollkommen
neue Zukunftsperspektiven eröffnet hat“, so Pröll. „Der Zusammenschluss der Regionen ist keine Selbstverständlichkeit“,
sprach der Landeshauptmann bezüglich der Ötscher-Reich-Deklaration von einem „weiteren Kick“ für
das Mostviertel.
Zum Thema Arbeitsmarkt sagte der Landeshauptmann: „Wir haben auch in Niederösterreich eine große Herausforderung
vor uns, was den Arbeitsmarkt und die Arbeitsmarktentwicklung anlangt.“ Auf der einen Seite habe man 54.500 Arbeitslose
und auf der anderen Seite 606.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Beim Anstieg der Beschäftigten verzeichne
man einen Anstieg von 1,5 Prozent, bei den Arbeitslosen habe man eine Steigerung von 2,8 Prozent, sprach Pröll
von einer „indifferenten Situation“. In Scheibbs verzeichne man einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von ca. sechs
Prozent, in Waidhofen/Ybbs habe man mit einem Anstieg von 0,2 Prozent eine stabile Situation und in Melk und Amstetten
habe man sinkende Arbeitslosenquoten. Für die betroffenen Gruppen, insbesondere die Langzeitarbeitslosen,
habe man seit geraumer Zeit Aktionen zur Arbeitsmarktförderung laufen und dahingehend könne man für
das Mostviertel eine positive Bilanz ziehen: So seien 75 Prozent der Teilnehmer aus dem Projektstatus in ein reguläres
Arbeitsverhältnis übernommen worden.
Als weiteren wichtigen Punkt hob der Landeshauptmann die Gründer-Offensive hervor. Diese sei „ein bestimmender
Faktor, in welcher Größe und Qualität wir Arbeit anbieten können“. „Wir sind das Gründer-Bundesland
Nummer eins“, betonte Pröll, dass Niederösterreich mit rund 9.000 Unternehmensgründungen Platz eins
im Bundesländer-Ranking einnehme. Alleine in den Bezirken Scheibbs, Amstetten und Melk seien es 1.300 Gründungen
im Jahr 2015 gewesen. Das zeige, dass man im Mostviertel „sehr dynamisch“ im Bereich Arbeitsplatzangebot unterwegs
sei.
Im Bereich der Wissenschaft sprach Pröll von zwei Hotspots im Mostviertel: Das sei der WasserCluster Lunz,
der 2007 gegründet und zu Beginn 12 Mitarbeiter hatte und heute über 50 Mitarbeiter hat. „Der WasserCluster
ist weltweit vernetzt und vom Image etwas ganz Besonderes“, so der Landeshauptmann. Der zweite Hotspot sei der
Technopol Wieselburg, mit dem man „ein internationales Zentrum“ geschaffen habe, führte Pröll aus, dass
dieser bereits jetzt für eine Wertschöpfung von rund 280 Millionen Euro im Jahr sorge und damit rund
3.000 Arbeitsplätze absichere.
Ein weiterer zentraler Punkt sei der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, nannte Pröll als Maßnahmen den
sechsspurigen Ausbau auf der Westautobahn zwischen Matzleinsdorf und Pöchlarn, der derzeit in Bau und Ende
2017 fertiggestellt werde, die Umfahrung Wieselburg, hinsichtlich der bereits erste Brückenarbeiten in Arbeit
seien, bei der Mitte 2017 mit dem Straßenbau begonnen werde und für die 2020 die Verkehrsfreigabe erfolgen
solle, sowie die Umfahrung Pyburg-Windpassing, die seit einem Jahr in Bau sei und deren Verkehrsfreigabe Ende 2017
erfolgen solle. Im Bereich des öffentlichen Verkehrs nannte Pröll den neuen Taktfahrplan für die
Erlauftalbahn und den Ausbau der Mariazellerbahn. Letztere habe „sehr viel Auftrieb durch die Landesausstellung
bekommen“ und sei umgekehrt „ein wesentlicher Faktor bei der Landesausstellung als Magnet gewesen“ und sei heute
„Zentrum des ganzen touristischen Lebens“ im Mostviertel. Weiters führte Pröll aus, dass die Regionalbus-Linien
in der Region Mostviertel Süd an den ÖBB-Fahrplan angepasst werden.
„Der Tourismus hat im Mostviertel in der Perspektive nach vorne eine unglaubliche Chance“, berichtete der Landeshauptmann
über die positive Bilanz der Landesausstellung: 280.000 Besucher, ein Plus von 15 Prozent bei den Nächtigungen,
40 Millionen Euro Umsatz und 30 Millionen Euro zusätzliche Wertschöpfung. „Die Unterzeichnung der Ötscher-Reich-Deklaration
ist die nächste Träger-Rakete“, betonte Pröll, dass diese dafür geeignet sei, „vollkommen neue
Impulse zu erschließen“. Weiters nannte der Landeshauptmann das Hotel Wieselburg, das „einen zusätzlichen
Impuls“ geben und im Jänner 2017 eröffnet werde.
Abschließend führte Pröll die Breitband-Initiative an. Niederösterreichweit habe man mit vier
Modellregionen gestartet, im Mostviertel mit dem Ybbstal. Hier habe man 11,6 Millionen Euro an Investitionen veranschlagt.
Das Glasfaserkabel entlang des Ybbstalradweges zwischen Waidhofen/Ybbs und Lunz am See bedeute „einen ordentlichen
Schub“ für die Region, so der Landeshauptmann.
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