NR-Präsidentin Bures: Ökologie und Nachhaltigkeit haben hohen Stellenwert, Wertschöpfung
wird im Inland erzielt
Wien (pk) - Die zu Sommerbeginn begonnenen Arbeiten zur Errichtung von drei temporären Büropavillons
auf dem Heldenplatz bzw. im Bibliothekshof der Hofburg schreiten zügig voran und treten jetzt in eine nächste
Etappe ein. Mittlerweile wurden die Fundamente fertiggestellt, somit kann plangemäß der Aufbau der Holzkonstruktion
durch die Firma Lukas Lang Building Technologies in Angriff genommen werden. Die temporären Pavillons werden
im Mai bezugsfertig sein, übersiedelt wird in der tagungsfreien Zeit im Sommer nächsten Jahres.
"Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt bei der Errichtung des Ausweichquartiers gesetzt", erklärte
Nationalratspräsidentin Doris Bures am 07.11. zum Start der Arbeiten. Es sei sichergestellt, dass der parlamentarische
Betrieb auch während der Sanierungsphase reibungslos funktionieren wird. "Überaus positiv ist auch,
dass bei diesem Projekt Ökologie und Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert haben und wir damit Wertschöpfung
im Inland erzielen", sagte Bures.
Drei Bürohäuser aus dem Baukasten
Die Bürohäuser werden in einem innovativen Baukastensystem errichtet, das von der Lukas Lang Building
Technologies entwickelt wurde. Vorgefertigte, standardisierte Komponenten werden an Ort und Stelle zusammengefügt.
Für die drei Gebäude mit einer Bruttogeschoßfläche von 11.450 m² werden rund 1.350 m3
Holz verbaut.
"Wir können uns keinen schöneren Ort, an dem unsere Gebäude errichtet werden, als den Heldenplatz
vorstellen", erklärte Christian Leitner, Geschäftsführer von Lukas Lang Building Technologies
GmbH. Der Zuschlag für dieses Projekt ist für Lukas Lang ein eindeutiger Beweis, dass man mit dem Fokus
auf Werterhaltung durch Wiederverwendung auf dem richtigen Weg sei.
Ein 35-köpfiges Montageteam wird in den kommenden Monaten mit dem Aufbau der Pavillons beschäftigt sein.
Rund 135 LKWs werden die Bauteile anliefern, die hier rasch und sauber mit insgesamt 150.000 Stahlschrauben verbunden
werden. In Zahlen heißt das: 481 Holzsäulen, 5.476 Holzträger und etwa 6.600 Deckenelemente werden
so miteinander verschraubt, dass sie nach der Nutzung durch das Parlament mit geringem Wertverlust abgebaut und
danach an einem anderen Ort wiederverwendet werden können.
Schon um die Jahreswende wird die Außenhülle der beiden dreigeschoßigen Gebäude auf dem Heldenplatz
mit insgesamt rund 6.000 m2 fertiggestellt sein. Der dritte Pavillon im Bibliothekshof folgt 14 Tage später.
Zwischen Jänner und April werden für den Innenausbau, der ohne jegliche tragende Funktion ist und somit
flexible Raumanordnungen erlaubt, mehr als 8.500 m2 Doppelboden, 2.774 Laufmeter Innenwände und rund 340 Türen
montiert.
Prestigeträchtiges Bauvorhaben
Der Auftrag zur Errichtung der temporären Pavillons auf dem Heldenplatz bzw. im Bibliothekshof wurde nach
einem europaweit ausgeschriebenen Verhandlungsverfahren an die STRABAG AG vergeben, die als Totalunternehmerin
fungiert. Die Generalplanung erfolgt durch die Werkstatt Grinzing WGA ZT GmbH.
"Wir sind stolz darauf, aus der Ausschreibung zu diesem prestigeträchtigen Bauvorhaben als Bestbieterin
hervorgegangen zu sein", sagte STRABAG AG-Vorstand Theodor Klais: "Wir führen dieses Projekt als
Totalunternehmerin aus. Planung und Ausschreibung werden ebenso von uns durchgeführt wie der Bau und die abschließende
Verwertung der Pavillons." Nach der Rückübersiedelung des Parlaments werden die drei Pavillons abgebaut
und andernorts wiederverwendet. So könnten aus den drei Bürogebäuden 80 Einfamilienhäuser oder
neun Kindergärten entstehen.
Parlament im DemokratieQuartier
Während der Generalsanierung des Parlamentsgebäudes werden Nationalrat und Bundesrat im großen
Redoutensaal der Hofburg tagen. Mit den drei Büropavillons sowie den weiter benützten Nebengebäuden
ist der parlamentarische Betrieb auf überschaubares Territorium – ein DemokratieQuartier – konzentriert. "Das
erleichtert es, die mit dem dreijährigen Provisorium verbundene enorme logistische und organisatorische Herausforderung
zu bewältigen", sagte Parlamentsvizedirektor und Projektleiter Alexis Wintoniak. Zugleich sei mit einer
Belebung des Areals sowie mit einem Mehrwehrt für die gesamte Umgebung und die benachbarten Institutionen
zu rechnen.
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