Stöger: „Wir müssen den digitalen Wandel mitgestalten und in Aus- und Weiterbildung
investieren“
Berlin/Genf/Luxemburg/Vaduz/Wien (bmask) - Auf Einladung des österreichischen Sozialministers Alois
Stöger haben sich am 18.11. der Schweizer Bundesrat Alain Berset, der luxemburgische Sozialminister Romain
Schneider, der Minister für Gesellschaft, Mauro Pedrazzini aus Liechtenstein sowie die deutsche Staatssekretärin
für Arbeit und Soziales, Yasmin Fahimi, in Wien getroffen, um sich über neue Arbeitsformen und deren
sozialversicherungsrechtliche Absicherung auszutauschen. Unter Beteiligung der beiden Wissenschaftler der Universität
Wien, Professor Jörg Flecker vom Institut für Soziologie und Professor Martin Risak vom Institut für
Arbeits- und Sozialrecht, wurden die Auswirkungen der digitalen Arbeitswelt auf die Systeme der sozialen Sicherheit
ausführlich diskutiert.
Die zunehmende Automatisierung, Digitalisierung und Flexibilisierung bringen nicht nur weitreichende Änderungen
für die traditionellen Arbeitsformen, sondern stellen auch Herausforderungen für die Systeme des Sozialschutzes
dar. UnternehmerInnen und ArbeitnehmerInnen müssen immer flexibler reagieren. „Die Digitalisierung ist ein
Faktum. Wir müssen die Digitalisierung auch als Chance begreifen und den digitalen Wanden mitgestalten. Investitionen
in Aus- und Weiterbildung sind wichtiger denn je“, bekräftigt Minister Stöger.
Herausforderungen für die soziale Sicherheit
Die Herausforderungen für die Sozialsysteme liegen vor allem in unterbrochenen Versicherungsverläufen
und schwankenden Einkommen. Welche Nachbesserungen und welche Anpassungen sind für die langfristige Nachhaltigkeit
der Sozialsysteme erforderlich? „Einkommenssicherheit im Alter ist eine der zentralen Aufgaben der Systeme der
sozialen Sicherheit, diese muss auch in Zukunft sichergestellt sein“, stellt Stöger klar.
Die neuen Beschäftigungsformen in der digitalen Arbeitswelt werfen auch neue rechtliche, ökonomische
und soziale Fragen im Verhältnis zwischen ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn auf. „Wir wollen keine Prekarisierung
der Arbeit oder „digitale Tagelöhner“. Es darf nicht zu einer Umverteilung der Lasten auf die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer kommen. Schutz vor Ausbeutung, Schaffung von Mindeststandards und die Etablierung von Interessensvertretungen
sind wichtige Prinzipien, damit die Digitalisierung für eine Humanisierung der Arbeit genutzt werden kann“,
so Stöger abschließend.
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