Deutschsprachige SozialministerInnen diskutieren
 in Wien über Digitalisierung und soziale Sicherheit

 

erstellt am
21. 11. 16
10:00 MEZ

Stöger: „Wir müssen den digitalen Wandel mitgestalten und in Aus- und Weiterbildung investieren“
Berlin/Genf/Luxemburg/Vaduz/Wien (bmask) - Auf Einladung des österreichischen Sozialministers Alois Stöger haben sich am 18.11. der Schweizer Bundesrat Alain Berset, der luxemburgische Sozialminister Romain Schneider, der Minister für Gesellschaft, Mauro Pedrazzini aus Liechtenstein sowie die deutsche Staatssekretärin für Arbeit und Soziales, Yasmin Fahimi, in Wien getroffen, um sich über neue Arbeitsformen und deren sozialversicherungsrechtliche Absicherung auszutauschen. Unter Beteiligung der beiden Wissenschaftler der Universität Wien, Professor Jörg Flecker vom Institut für Soziologie und Professor Martin Risak vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht, wurden die Auswirkungen der digitalen Arbeitswelt auf die Systeme der sozialen Sicherheit ausführlich diskutiert.

Die zunehmende Automatisierung, Digitalisierung und Flexibilisierung bringen nicht nur weitreichende Änderungen für die traditionellen Arbeitsformen, sondern stellen auch Herausforderungen für die Systeme des Sozialschutzes dar. UnternehmerInnen und ArbeitnehmerInnen müssen immer flexibler reagieren. „Die Digitalisierung ist ein Faktum. Wir müssen die Digitalisierung auch als Chance begreifen und den digitalen Wanden mitgestalten. Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind wichtiger denn je“, bekräftigt Minister Stöger.

Herausforderungen für die soziale Sicherheit
Die Herausforderungen für die Sozialsysteme liegen vor allem in unterbrochenen Versicherungsverläufen und schwankenden Einkommen. Welche Nachbesserungen und welche Anpassungen sind für die langfristige Nachhaltigkeit der Sozialsysteme erforderlich? „Einkommenssicherheit im Alter ist eine der zentralen Aufgaben der Systeme der sozialen Sicherheit, diese muss auch in Zukunft sichergestellt sein“, stellt Stöger klar.

Die neuen Beschäftigungsformen in der digitalen Arbeitswelt werfen auch neue rechtliche, ökonomische und soziale Fragen im Verhältnis zwischen ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn auf. „Wir wollen keine Prekarisierung der Arbeit oder „digitale Tagelöhner“. Es darf nicht zu einer Umverteilung der Lasten auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen. Schutz vor Ausbeutung, Schaffung von Mindeststandards und die Etablierung von Interessensvertretungen sind wichtige Prinzipien, damit die Digitalisierung für eine Humanisierung der Arbeit genutzt werden kann“, so Stöger abschließend.

 

 

 

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