Mit geballter Kraft gegen Armut und Ausgrenzung – Oberösterreichisches Pilotprojekt für
ökonomisches und soziales Empowerment von gewaltbetroffenen Frauen zieht nach einem Jahr Bilanz
Linz/Wien (bmask) - Mit dem österreichweit einmaligen Social Impact Bond PERSPEKTIVE:ARBEIT hat das
Sozialministerium in Oberösterreich ein innovatives Projekt zur Bekämpfung der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung
von gewaltbetroffenen Frauen initiiert. Damit wurde eine Personengruppe in den Fokus gerückt, die oftmals
mit Mehrfachproblemlagen konfrontiert ist. Mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit von öffentlicher Hand,
Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Rahmen eines Social Impact Bonds werden Maßnahmen gesetzt, die eine Ergänzung
der bestehenden Angebote zur beruflichen Integration darstellen und Lücken in der Betreuung von gefährdeten
Personen schließen.
Dauerhafter Ausstieg aus Gewaltbeziehungen durch existenzsichernde Beschäftigung
Anlässlich des einjährigen Bestehens des ersten österreichischen Social Impact Bond "PERSPEKTIVE:ARBEIT"
zieht Bundesminister Stöger eine Zwischenbilanz: "Das Pilotprojekt in Oberösterreich ist erfolgreich
angelaufen. Aktuell nehmen 113 Frauen an PERSPEKTIVE:ARBEIT teil. 29 Frauen konnten schon am ersten Arbeitsmarkt
Fuß fassen und 34 befinden sich derzeit in der Qualifizierungsphase." Frauen, die von häuslicher
Gewalt betroffen sind, sollen innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit in nachhaltige, existenzsichernde
Beschäftigung vermittelt werden, die einen dauerhaften Ausstieg aus den Gewaltbeziehungen ermöglicht.
Ausschlaggebend für den guten Start von "PERSPEKTIVE:ARBEIT" ist die breite Unterstützung,
die das Projekt in Oberösterreich erfährt. Die Landesgeschäftsstelle des AMS Oberösterreich
arbeitet eng mit der Projektleitung zusammen und Soziallandesrätin Gerstorfer hat die Initiative von Anfang
an gestützt. "Gewaltbetroffenen Frauen eine nachhaltige Perspektive am Arbeitsmarkt zu bieten verlangt
von allen Beteiligten höchstes Engagement. Unsere PartnerInnen vor Ort sind erfahrene Organisationen, die
unschätzbares Wissen in der Arbeit mit der Zielgruppe mitbringen" betont Sozial- und Frauenlandesrätin
Birgit Gerstorfer. Dennoch steht das Pilotprojekt in Oberösterreich vor großen Herausforderungen. Fehlende
Qualifizierung und Arbeitserfahrung, Traumatisierung und ein fehlendes soziales Netz machen intensive Betreuung
und Begleitung der Klientinnen auch nach dem Antritt des Beschäftigungsverhältnisses notwendig. Und zusätzlich
müssen nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch die mit-betroffenen Kinder unterstützt werden.
"Im Schnitt bringt jede Klientin mehr als 2 Kinder im betreuungspflichtigen Alter mit. Fehlende Plätze
und die kurzen Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen erschweren nicht nur den Einstieg ins Berufsleben,
sondern gefährden auch stabile Beschäftigungsverhältnisse der Frauen", erläutert Landesrätin
Gerstorfer.
Im Social Impact Bond PERSPEKTIVE:ARBEIT übernehmen die beteiligten Stiftungen und Organisationen nicht nur
die Finanzierung, sondern auch das komplette Ausfallrisiko: Sie erhalten nur bei Erreichen der definierten Erfolgskennzahlen
die vereinbarte Zielprämie. Das Sozialministerium hat vor Projektbeginn die inhaltlichen und finanziellen
Rahmenbedingungen mit den Projektpartnern vereinbart und nimmt nicht zuletzt über das eingerichtete Projektforum
eine wesentliche steuernde, koordinierende und kontrollierende Funktion wahr.
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