„Armutsbekämpfung und Armutsvermeidung müssen für uns alle zentrale Aufgaben
sein!“
Wien (caritas) - Michael Landau wurde am 18.11. im Rahmen der Caritas-DirektorInennkonferenz in St. Pölten
als Präsident der Caritas Österreich für die kommenden drei Jahre wiedergewählt. Landau ist
seit 1995 Caritas Direktor der Erzdiözese Wien und seit 2013 auch Präsident der Caritas Österreich.
Die Funktion des Caritas Präsidenten übt Landau ehrenamtlich aus.
Zur Arbeit der Caritas sagt Landau: „Aus den Begegnungen und Gesprächen in den Familienzentren und Sozialberatungsstellen,
aus den Einrichtungen und Projekten für wohnungslose und langzeitarbeitslose Menschen weiß ich, wir
dürfen weiterhin die Not der Österreicherinnen und Österreicher nicht vergessen, die es auch bei
uns gibt. Die konkrete Hilfe von Mensch zu Mensch, die Bekämpfung von Armut und das Eröffnen von Perspektiven.
Das ist und bleibt Kernauftrag der Caritas. Heute geht es auch darum, zu vermitteln und alle gesellschaftlichen
Kräfte immer wieder an einen Tisch zu bringen, damit in diesen schnellen Zeiten die Ärmsten nicht vergessen
werden: Menschen ohne Arbeit, Kinder in Armut, Mindestpensionistinnen und Mindestpensionisten aber auch Familien
in Not.“
Zentrale Aufgaben
Der wieder gewählte Caritas Präsident nennt als weitere wichtige Herausforderung: „Unser Fokus bei Menschen
auf der Flucht wird in der Integration liegen, beim Ankommen in der Gesellschaft: Bildung, Spracherwerb, der Zugang
zu Arbeit und Lehre. Das sind wesentliche Aufgaben der Republik, zu denen wir als Caritas unseren Teil beitragen.
Caritas ist Teil der Gesellschaft. Das Wir ist größer als das Ich. Österreich hat einen guten Grundwasserspiegel
der Solidarität und dieses Potential der Solidarität ist gerade bei jungen Menschen hoch, wie eine aktuelle
Jugendstudie zeigt. Das ist ein gutes Signal für unsere Zukunft. Man kann nicht gegeneinander leben. Angst
darf das Denken nicht ersetzen.“
Landau benennt weitere Zukunftsthemen im In- und Ausland: „In den Themenfeldern Pflege und Hospiz sind gerade im
aktuellen Finanzausgleich wichtige Schritte gelungen. Das sind Themen, in denen wir weiterarbeiten sollen, nicht
zuletzt auch dort, wo es um die Sorge von Menschen geht, die an einer Demenz erkrankt sind. 80 Prozent der Pflege
wird von Angehörigen geleistet. Sie zu entlasten und zu unterstützen ist eine weitere zentrale Aufgabe
der Caritas. „In unserer internationalen Hilfe wird es weiterhin wichtig sein, möglichst nahe vor Ort zu helfen
und hier sind Österreich und Europa gefordert, auch die Krisenregionen um die es stiller geworden ist, nicht
zu vergessen: Zum Beispiel den Süd-Sudan oder die Ukraine.“
Landau sieht nicht nur Österreich gefordert: „In all diesen Themen geht es darum, um europäische Solidarität
zu werben. Viele Aufgaben werden sich nur gemeinsam bewältigen lassen. Auch hier gilt: ‚Wir ist größer
als Ich‘. Gerade die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit ist ein Themenfeld, in dem ein kleines Land Größe
zeigen kann. Hier bin ich dankbar, wenn die verantwortlichen Stellen die Sustainable Development Goals auch zu
einer Leitschnur für ihr eigenes Handeln machen.“
Leitbild Solidarität
„Ich vertraue darauf, dass wir als Gesellschaft den Weg bewältigen werden, auch wenn er steiler wird. Dazu
müssen wir zusammenstehen und dürfen auf die Schwächsten nicht vergessen. Ich glaube an Gerechtigkeit,
an eine faire Zukunft auch für Menschen, die in schlechtere Lebensbedingungen hineingeboren wurden.“ Landau
weiter: „Wir werden weiterhin gefordert bleiben in den vielen Feldern unserer Caritas-Arbeit, die wir gemeinsam
mit vielen Österreicherinnen und Österreichern, mit SpenderInnen und Spendern, mit vielen tausenden Freiwilligen
jeden Tag leisten.“
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