St. Pölten (nöwpd) - Die NÖ Verkehrsorganisationsgesellschaft NÖVOG wird ab Jänner
2017 zu einem vollwertigen Bahnunternehmen. Das kündigten Landesrat Karl Wilfing und NÖVOG-Geschäftsführer
Gerhard Stindl an. Die Instandhaltung der Infrastruktur, die bisher noch an die ARGE Instandhaltung Niederösterreich
(AINÖ) vergeben war, „kommt jetzt zu uns“, so Stindl. Damit werde sich die Zahl der Mitarbeiter um rund 40
auf 280 inklusive der Tochterunternehmen erhöhen.
Wilfing verwies auf eine für die NÖVOG überaus erfolgreiche Sommersaison 2016. Auf allen Bahnen
habe man Zuwächse verzeichnet, mit Ausnahme der Mariazellerbahn. Denn diese hatte im Vorjahr mit 610.000 Fahrgästen
wegen der Landesausstellung 2015 einen außerordentlichen Spitzenwert erreicht.
Insgesamt sind heuer mit den NÖVOG-Bahnen mehr als eine Million Fahrgäste unterwegs gewesen, um 135.000
oder 16 Prozent mehr als im vergleichbaren Jahr 2014, wobei auf die Mariazellerbahn mit 515.000 Fahrgästen
der Löwenanteil entfiel. Rund 200.000 Fahrgäste waren mit der Citybahn Waidhofen/Ybbs unterwegs, jeweils
29.000 und plus 26 Prozent mit der Wachau- und der Waldviertel-Bahn sowie 21.000 (plus elf Prozent) mit dem Reblaus-Express.
178.000 Fahrgäste (plus fünf Prozent) nutzten die Schneebergbahn, die Gemeindealpe „bestiegen“ 58.000
Sommer-Fahrgäste – gegenüber 56.000 im Jahr der Landesausstellung.
„Wir haben seit 2010 massiv in die Sicherheit der Mariazellerbahn und in den Komfort der Fahrgäste investiert“,
betonte Wilfing. Das sei auch notwendig gewesen, da die Gleise zum Teil noch aus dem vorvorigen Jahrhundert stammten.
In ihre Erneuerung wurden zuletzt sechs Millionen Euro investiert, weitere 2,5 Millionen Euro flossen in die Energie-
und Sicherungstechnik. „Alles in allem betrug das Investitionsvolumen heuer etwa zwölf Millionen Euro“, berichtete
Gerhard Stindl.
Für die Wachaubahn sind fünf neue Triebwagen (Panoramawagen) im Wert von 2,5 Millionen Euro angeschafft
worden 1,1 Millionen Euro flossen in die Sanierung/Erneuerung des Bahnhofs Erlaufklause der Mariazellerbahn, weitere
zwei Millionen Euro in den Bahnhof von Kirchberg/Pielach.
Zwei Studien belegen die Sinnhaftigkeit dieser Investitionen. Einerseits macht die Wertschöpfung 80,5 Millionen
Euro aus, wovon 90 Prozent in Niederösterreich bleiben. „Die Bahnen sind ein wichtiger Impulsgeber für
die Wirtschaft und den Tourismus im Land geworden“, stellt Wilfing fest. Andererseits erbrachten Fahrgastbefragungen
Top-Noten nach dem Schulnoten-System: 1,23 für die Mariazellerbahn und 1,62 für die Citybahn in Waidhofen.
Für die kommende Saison ist wieder eine Reihe von Highlights und Packages geplant. Das Programm beginnt schon
am 9. und 10. Dezember 2016 mit dem Ski-Opening in Mitterbach. Die Waldviertelbahn wird künftig noch mehr
Themenfahrten anbieten, die Wachaubahn wiederum soll stark ins Angebot im Rahmen der Landesausstellung 2017 - „Alles
was Recht ist“ in Pöggstall - eingebunden werden. Außerdem wird es ein Kombi-Ticket für das Kremser
Karikatur-Museum geben. Ein spezielles Package ist ab Mai auch für die Mariazellerbahn und den Naturpark Ötscher-Tormäuer
geplant.
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