Wirtschaftsstandort Oberösterreich braucht auch funktionsfähige Wasserwege
Linz (lk) - „Eine gut ausgebaute und funktionierende Infrastruktur ist eine unverzichtbare Voraussetzung,
um unseren Wirtschaftsstandort Oberösterreich attraktiv zu halten. Die Wasserstraße Donau ist hierbei
ein wichtiges Element im grenzübergreifenden Transportnetzwerk der Binnenschifffahrt“, bekräftigt Landesrat
für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. In Kooperation mit Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl
wandte man sich schriftlich an Bundesminister Leichtfried, um im Hinblick auf die große wirtschaftliche Bedeutung
der Wasserstraße Donau hier weitere Verbesserungen zu erreichen. Denn aufgrund diverser Probleme sind die
Umschlagszahlen in Oberösterreich rückgängig.
Trotz hoher Investitionen, die seitens der produzierenden Unternehmen in den Ausbau der Häfen fließen,
konnten im Jahr 2015 auf dem österreichischen Donauabschnitt nur noch 8,6 Mio. Tonnen an Gütern befördert
werden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um mehr als 1,5 Mio. Tonnen. Der Rückgang
ist vor allem auf das niederschlagsarme Wetter und die dadurch bedingt niedrigen Pegelstände zurückzuführen.
Aber auch administrative Barrieren in zahlreichen Donauländern sorgen für den abnehmenden Schiffsverkehr.
„Diese Unzulänglichkeiten und auch Hürden in anderen Ländern sind eine große Herausforderung
für unsere Wirtschaft bei der Nutzung der Wasserstraße Donau. Das erfordert ein zielgerichtetes und
nachhaltiges Arbeiten zur Verbesserung der Situation. Die Binnenschifffahrt kann nur dann kapazitätsmäßig
von der Wirtschaft ausgeweitet werden, wenn die Wasserstraße Donau auf ihrem gesamten Verlauf funktioniert
und ganzjährig kalkulierbar ist“, unterstreicht Wirtschafts-Landesrat Strugl.
Das Verkehrssystem Wasserstraße hat für Oberösterreich eine große Bedeutung. Mit einem Anteil
von etwa 43 % an der gesamten österreichischen Umschlagsmenge stellt der Werkshafen der voestalpine den mengenmäßig
bedeutendsten Donauhafen dar. Gemeinsam mit den Häfen Linz (0,73 Mio. Tonnen) und Enns (0,72 Mio. Tonnen)
werden etwa 60 % des Österreichischen Gesamtumschlags erreicht. Zukünftig ist es wichtig, die Wasserstraße
auf der Donau sicherzustellen, da ein hohes logistisches Potential gegeben ist. Mit einem neuen Werk in Texas setzt
die voestalpine für die Zukunft auf eine funktionierende Binnenschifffahrtsroute über den Rhein-Main-Donaukanal
nach Linz. Mittelfristig ist hier eine zusätzliche Steigerung von 2 Mio. Tonnen möglich. Auch der Ennser-
und der Linzer Hafen besitzen ein Potential von jeweils fast 40 % Umschlagssteigerung.
Deswegen ist es besonders wichtig, eine durchgängige Fahrwassertiefe von mehr als 2,5 Meter dauerhaft zu erreichen.
Andernfalls muss die Wirtschaft kostenintensive Nachteile in Kauf nehmen und nimmt weiter davon Abstand, den Wasserweg
als logistische Transportroute zu nutzen. Drüber hinaus gilt es die administrativen Barrieren dauerhaft zu
beseitigen, um die Wasserstraße der Donau ganzjährig funktions- und kalkulierbar zu halten. Ein Abwenden
von den Transportwegen hätte eine Verlagerung des Verkehrs sowie damit verbundene ökonomische- und auch
ökologische Folgewirkungen. „Die Wirtschaft benötigt kalkulierbare und gesicherte Transportmittel und
das zu konkurrenzfähigen Preisen, um die Binnenschifffahrt in Anspruch nehmen zu können“, stimmen die
Landesräte Steinkellner und Strugl überein.
|