Stille-Nacht-Lied wird mit Gedenkstätte gewürdigt / Land Salzburg weist überregional
auf Bedeutung der Friedensbotschaft hin
Salzburg (lk) - Das Lied "Stille Nacht" ist weltbekannt und wurde in mehr als 300 Sprachen übersetzt.
Nun bekommt es an seinem Ursprungs-Ort in Oberndorf im neu adaptierten Stille-Nacht-Bezirk ein eigenes Museum im
alten Pfarrhof neben der Stille-Nacht-Kapelle.
"Dass dieses Lied vor nunmehr fast 200 Jahren zum ersten Mal im Salzburger Oberndorf in der Sankt-Nikola-Kirche
erklang, ist uns zugefallen. Keineswegs als Besitzer, sondern als gewissenhafte Hüter dieses Friedens-Liedes
wollen wir daher sein Andenken pflegen: in ansprechend und würdevoll gestalteten Gedenkstätten, wie diesem
neuen Stille-Nacht-Museum im alten Pfarrhof in Oberndorf. Vor allem in Zeiten internationaler Krisen und Umbrüche
ist die Besinnung auf den Frieden als wesentliche Komponente des Zusammenlebens aktueller denn je", so Landeshauptmann
Wilfried Haslauer bei der Eröffnung des Stille-Nacht-Museums in Oberndorf am 19.11.
"Das Museumskonzept des neuen Stille-Nacht- und Schiffermuseums ist einzigartig", sagte Kulturlandesrat
Heinrich Schellhorn. "Es verknüpft die Kulturgeschichte der Oberndorfer Schiffertradition mit einem weltbekannten
Weihnachts- und Friedenslied. Das bedeutet ein Stück Lokal- und Weltgeschichte gleichermaßen und ist
damit ein weiterer Höhepunkt in der Salzburger Regionalmuseen-Landschaft."
"Das neue Stille-Nacht-Museum ersetzt das Heimat- und Stille-Nacht-Museum im Bruckmannhaus und bedeutet eine
Aufwertung des Stille-Nacht-Bezirks. Es würdigt das Friedenslied in seiner Entstehungsgeschichte, seines Nachwirkens
und seiner Bedeutung", so Oberndorfs Bürgermeister Peter Schröder.
"Ausgangspunkt der neuen Ausstellung sind die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage der ersten
Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts", erklärte Leni Zimmerebner, Kuratorin des neuen Stille-Nacht-Museums.
Am 24. Dezember 1818 sangen der Lehrer und Organist Franz Xaver Gruber und der Hilfspfarrer und Textdichter Joseph
Mohr erstmals das Lied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" in der Schifferkirche St. Nikola. Mohr war Priester
und Seelsorger der Oberndorfer Schiffer, Gruber Lehrer und Mesner im benachbarten Arnsdorf. Der Transport von Salz
und damit einhergehend die Gefahren der Schifffahrt begleiteten zur Zeit Grubers und Mohrs die Familien an der
Salzach. Die damit verbundenen Bräuche und Rituale und das Auskommen im Winter durch Anglöckeln, Sternsingen,
Theaterspielen und Eisfischen werden in der Ausstellung thematisiert.
"Die Schiffer, beziehungsweise Schöffleut, ihre Traditionen und ihr karges Leben werden dabei mit dem
Leben von Gruber und Mohr sowie der Entstehung und Verbreitung des weltberühmten Liedes in verschiedener Art
und Weise verknüpft und in Beziehung gesetzt", so Zimmerebner.
200-Jahr-Jubiläum von Stille Nacht im Jahr 2018
Anlässlich des bevorstehenden 200-Jahr-Jubiläums des erstmaligen Erklingens des Liedes in Salzburg wird
auch das Land Salzburg überregional auf dieses Jubiläum und die Wichtigkeit der Friedensbotschaft hinweisen.
"Durch eine enge Zusammenarbeit aller Salzburger Stille-Nacht-Gemeinden kann sich Salzburg in den nächsten
Jahren international für dieses Thema positionieren und auch nach dem Jubiläumsjahr 2018 nachhaltige
Überlegungen abseits der Weihnachtszeit dazu anbieten", so der Landeshauptmann.
Konzept für alle sechs Stille-Nacht-Gemeinden
Im Auftrag des Landes wurde in den Jahren 2009 und 2010 ein Grundlagenkonzept zum Thema Stille Nacht für alle
sechs Stille-Nacht-Gemeinden im Bundesland Salzburg (Arnsdorf in der Gemeinde Lamprechtshausen, Oberndorf, Salzburg,
Hallein, Wagrain, Mariapfarr) erarbeitet. Ziel war die Erhebung inhaltlicher und räumlich-logistischer Möglichkeiten
im Hinblick auf eine Landesausstellung 2018. Auf der Grundlage dieser Studie wurde im Dezember 2010 entschieden,
den Schwerpunkt auf die Entwicklung in der Stadtgemeinde Oberndorf zu legen und eine Machbarkeitsstudie für
die Um- und Neugestaltung des Stille-Nacht-Bezirks in Auftrag gegeben.
Neuer Stille-Nacht-Bezirk in Oberndorf
Die Gesamtkosten für die Um- und Neugestaltung des gesamten Stille-Nacht-Bezirks in Oberndorf inklusive der
Adaptierung des Alten Pfarrhofs als Museum, für ein Besucherleitsystem, für den Bau von Sanitär-Anlagen
und für den barrierefreien Zugang zur Stille-Nacht-Kirche betragen 2,3 Millionen Euro. Der Anteil des Landes
beläuft sich dabei auf 1,82 Millionen Euro.
|