Delegation des Shura-Rats trifft Zweiten NR-Präsidenten Karlheinz Kopf und österreichische
Abgeordnete
Riad/Wien (pk) - Dass die Beziehungen zwischen Österreich und Saudi-Arabien vom Dialog geprägt
sind, machte am 17.11. der Besuch einer Delegation des saudischen Shura-Rats unter Leitung des stellvertretenden
Vorsitzenden Yahya Bin Abdullah Bin AbdullAziz Alsam'an deutlich. Ein "persönliches Kennenlernen außerhalb
diplomatischer Gewohnheiten" führe zu einem besonders engen bilateralen Kontakt, betonte Karlheinz Kopf,
der die saudischen Gäste empfing.
In Anspielung an die weltpolitische Lage nach der US-Präsidentenwahl sprach der Zweite Nationalratspräsident
von einer "besonders spannenden Zeit", in der die Gesellschaft weltweit in Bewegung sei. Vor diesem Hintergrund
komme Österreich eine wichtige Vermittlerrolle und Brückenbaufunktion zu, meinte Kopf und hob zudem auch
das große österreichische und europäische Interesse an einer Stabilisierung im Nahen und Mittleren
Osten hervor.
Die aktuelle Lage in der arabischen Welt, aber auch die Stellung der Frauen in Saudi-Arabien standen im Mittelpunkt
eines anschließenden Treffens mit Mitgliedern des Außenpolitischen Ausschusses, an dem die Abgeordneten
Josef Cap, Christine Muttonen (beide S), Reinhold Lopatka (V), Roman Haider, Andreas Karlsböck (beide F),
Alev Korun (G) und Christoph Vavrik (N) sowie Bundesrat Ernst Gödl (V/St) teilnahmen. Die Gäste teilten
u.a. mit, dass ihr Land 2,5 Millionen Menschen aus Syrien und 1 Million aus dem Jemen aufgenommen hat. Was die
Frauen betrifft, erfuhren die österreichischen Abgeordneten von Reformen im Bildungswesen, die dazu geführt
hätten, dass bei höheren Bildungsabschlüssen bzw. Universitätsbildung der Frauenanteil jenen
der Männer übersteigt. Die saudischen Gäste wiederum brachten ihre Sorge über wachsende Islamophobie
in Europa zum Ausdruck.
|