Es gibt was zu feiern!
Erl (festspiele) - 20 Jahre! Es wird gefeiert und ein Jubiläumsjahr ausgerufen. Im kommenden Sommer
die 20. Festspielsaison, im Dezember 2017 den 5. Geburtstag unseres Festspielhauses und 2018 dann 20 Jahre Festspiele.
Innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit haben sich die Festspiele zu einem fixen Bestandteil des internationalen
Kulturkalenders entwickelt – und sich überraschenderweise (nicht für uns, aber für manch anderen
…) auf der Zielgeraden kurz vor dem Jubiläum sogar noch im ORF-Kultursommer etabliert. Aber anders als erwartet
nicht mit Wagner, sondern mit Rossini! So war Gustav Kuhns Inszenierung von Rossinis „Guglielmo Tell“ die erste
Produktion aus Erl, die vom ORF im vergangenen Sommer aufgezeichnet und am Abschlusswochenende der vergangenen
Sommersaison zur Primetime ausgestrahlt wurde.
OPER: Sieben auf einen Streich
So wundert es nicht, dass unsere programmatische Retrospektive auf 20 Jahre Festspiele einen weiteren Rossini als
Neuproduktion bereit hält und unsere Position als einziges Belcanto-Festival im Winter auch im Sommer in die
Zukunft weisend stärkt. Nun also ein weiteres und weitgehend unbekanntes Meisterwerk. Rossinis: „Semiramide“,
ein weiterer Fixstern am gerade erst richtig aufblühenden Belcanto-Himmel Erls. Erl ist DAS Zentrum für
schöne junge Stimmen und des wahren Bel-Canto, das will man mit einer ausgesuchten Sängerbesetzung und
einem auf Rossini eingeschworenen Orchester auch mit „Semiramide“ unter Beweis stellen. Gioacchino Rossinis letzte
Opera seria wurde im 19. Jahrhundert so oft gespielt wie kein anderes Werk des Komponisten. Vielleicht auch, weil
es neben spektakulären Solonummern und Ensembles wie kein anderes Werk Rossinis den archetypischen Kampf der
Protagonisten zur Schau stellt, ihrem eigenen Schicksal zu entrinnen, die Kontrolle über ihr Leben und die
damit einhergehenden komplexen Begleitumstände zu behalten und sich letztendlich doch schicksalhaft entscheiden
zu müssen – zwischen Rachemord und Mutterliebe. Es dirigiert Gustav Kuhn, die Produktion entsteht als eine
Gemeinschaftsarbeit der Künstlergruppe „Furore di Montegral“.
Komplettiert wird das Opernprogramm durch den bereits jetzt schon zu guten Teilen ausverkauften „Ring des Nibelungen“
von Richard Wagner in der beim Publikum so sehr beliebten Erler Fassung – auch im kommenden Jahr mit den für
das internationale Publikum so wichtigen deutschen und englischen Übertiteln. Zudem gibt man mit einer der
beliebtesten der Wagner-Opern aus dem Bayreuth-Kanon, seinem „Lohengrin“, Zeugnis davon, dass Wagner nicht nur
von Anfang an wichtiger Bestandteil der Aufbauarbeit bei den Tiroler Festspielen Erl war und ist, sondern er auch
zu den Fixsternen am Opernhimmel in Erl gehört. Ohne Wagner – aber ebenso ohne Bach, Mozart und Verdi in jüngerer
Zeit – hätte Gustav Kuhn seine Tiroler Festspiele Erl in so kurzer Zeit vermutlich nicht in den Fokus internationaler
Aufmerksamkeit katapultieren können. Und so kehrt mit Lohengrin eine der erfolgreichsten Produktionen der
Festspielgeschichte (endlich) auf den Spielplan zurück – auf ganz eigene Weise ein besonderes Werk im Rückblick
auf 20 Jahre Festspielgeschichte.
Ähnlich verhält es sich mit der Zauberflöte. Sie ist im Kostümbild eines Schülerwettbewerbs
entsprungen und steht wie keine andere Inszenierung der Festspiele für die gute Zusammenarbeit mit Kindern
und Jugendlichen bei den Tiroler Festspielen Erl – eine Tatsache, die sich nicht zuletzt auch in den überaus
großzügigen Konditionen bei den Ticketpreisen für Kinder, Schüler und junge Menschen widerspiegelt.
Über die Jahre ist die Produktion gewachsen und hat sich den Gegebenheiten und Geschehnissen in der Welt stets
angepasst und sich gewandelt – zum einen natürlich im vergangenen Jahr durch die Übersiedlung der Produktion
aus dem Passionsspielhaus ins Festspielhaus. Zum anderen aber auch durch die ganz natürlich entstandene und
auch so gelebte Einbindung von Flüchtlingen aus Erl auf der Bühne als Statisten. Diese Produktion hat
uns wie kaum eine andere auf ganz besondere Weise glücklich und auch im gesunden Maße stolz gemacht,
weil sie gezeigt hat, dass ein Zusammenhalt künstlerischer Natur hier in Erl jegliche Grenzen überwindet
und jedermann bei uns willkommen ist – auf der Bühne, im Orchestergraben, im Zuschauerraum und hinter den
Kulissen. Daher also auch im Jubiläumssommer „Die Zauberflöte“.
Insgesamt stehen also sieben Opernproduktionen auf dem Programm, die unterschiedlicher nicht sein könnten
– und doch voller Zuversicht die Vergangenheit umarmend in die Zukunft weisen. Eine zukunftsweisende Retrospektive
eben, wie man sie so sicher nur in Erl erleben kann!
KONZERTE mit eigenen und Gast-Stars
Zwei Orchester, die uns in unserer langjährigen Arbeit entweder als Klangkörper oder aus Sicht der heutigen
musikalischen Leitung begleitet haben und wichtige Impulse gegeben haben, werden auch im Jubiläumssommer zu
Gast sein: Ljubka Biagioni mit ihren Sophia Symphonics und das Haydn Orchester unter der Leitung von keinem Geringeren
als Alberto Zedda. Während Ljubka Biagoni bereits im vergangenen Jahr mit ihren Musikern das Publikum begeisterte
und auch das Haydn-Orchester von Bozen und Trient nicht das erste Mal in Erl gastiert, so gibt der Rossini-Spezialist
Alberto Zedda in hohem, ehrwürdigen Alter noch sein spätes Debüt bei den Tiroler Festspielen Erl.
Mit Rossinis „Stabat Mater“ erteilt er uns quasi den Segen für den eingeschlagenen Weg hin zu einem ebenso
für Rossini wie für Wagner bekannten Festival – und man ermöglicht es ihm im Gegenzug, bei einem
für Rossini mittlerweile bekannten Festival zu reüssieren.
Der Dirigier-Nachwuchs darf – wie seit Jahren nun bereits Tradition – nicht nur beim Eröffnungskonzert sein
Können unter Beweis stellen, sondern bietet im Abschlusskonzert der Dirigier-Masterclass in der letzten Woche
der Jubiläumssaison mit Werken von Mozart, Beethoven, Cherubini und Dvorák ein höchst anspruchsvolles
wie abwechslungsreiches Programm. Hierbei wird mit jeder Note unter Beweis gestellt, dass die Zukunft in Erl eine
höchst rosige sein wird. Dass sie das vor allem auf der musikalischen Habenseite seit jeher ist, erfährt
man dann im traditionellen Abschlusskonzert mit dem sogenannten Beethoven-Doppel: Gustav Kuhn dirigiert Beethovens
Symphonien Nr. 4 und 5, es spielt sein Orchester – das Orchester der Tiroler Festspiele Erl.
SPECIAL goes WORLD SOPHISTICATED
Es versteht sich von selbst, dass Franui in der Jubiläumssaison nicht fehlen darf. Um dem Leiter der Musicbanda
und Mitbegründer der Festspiele – zum eigentlichen Programm rund um Gedichte von Hans Magnus Enzensberger
und natürlich mit ihm persönlich auf der Bühne des Festspielhauses – aber zudem eine weitere künstlerische
Spielwiese auftun zu können, wurden zwei der sonst spielfreien Sonntage zu Konzertabenden unter dem Übertitel
„World sophisticated“ umgewidmet. So findet man dem Rat Andreas Schetts folgend Viviane Chassot und Mitglieder
der Wiener Symphoniker im Programm wieder. Letztere präsentieren unter dem Titel „Almweiß-Edelrausch“
einen Abend mit Werken von Werner Pirchner. Die Schweizerin Viviane Chassot sorgte für internationale Aufmerksamkeit,
als sie Klaviersonaten Joseph Haydns mit dem Akkordeon auf CD einspielte und Alfred Brendel schrieb: „Die Interpretation
ist in ihrer Art vollendet.“ Nun spielt sie im Festspielhaus auf und wird dort ebenso durch Vollendung glänzen.
Die KAMMERMUSIK trumpft wieder mal auf
Das Kammermusik-Programm in seiner Vielfalt und Größe wächst nahezu über sich selbst hinaus
und verspricht einen Jubiläumssommer ohne Pause, 25 Tage volles – und vollwertiges – Programm. Der Montag
ist dabei ganz exklusiv dem Klavier gewidmet. Mit dabei sind natürlich unsere Klavierlieblinge Jasminka Stancul
und Davide Cabassi ebenso wie eine Neuentdeckung Gustav Kuhns: Die Schweizerbürgerin mit chinesischer Abstammung
Mélodie Zhao. Sie besitzt das absolute Gehör und nahm ab dem Alter von 3 Jahren Klavierunterricht bei
Jiaquan Chen, Professorin an Chinas Zentralem Konservatorium in Peking. Mit 9 Jahren studierte sie im Genfer Konservatorium
bei Mayumi Balet-Kameda, mit 13 Jahren immatrikulierte sie sich an der Genfer Musikhochschule für den Studiengang
Bachelor of Arts of Music, wo sie von Pascal Devoyon betreut wurde.
Die restlichen Tage unter der Woche bestreiten unsere Kammermusikhelden der vergangenen Jahre. Mit dabei sind Julia
Malischnig mit ihrer „Noche de Guitarra“, ALMA mit einem neuen Programm namens „OEO“, BartolomeyBittmann mit Marlene
im Gepäck, Nils Mönkemeyer mit „Nachtgesängen“, Pia Baresch und Peter Lesiak mit einem heiteren
Musikdramulett rund um Motive Richard Wagners und natürlich die fast schon legendäre Ring-Session mit
Javier Eduardo Maffei, die als kleines Zwischenspiel am Sonntagmorgen vor der Götterdämmerung gespielt
wird. Außerdem werden Chorakademie in einem großen Chorkonzert mit Werken russischer Künstler
sowie unsere Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral mit bekannten und weniger bekannten Werken
innerhalb eines Liederabends auf der Bühne des Festspielhauses präsentiert – quasi in der Höhle
des Loewe.
Die neu gestaltete HOMEPAGE
Ab heute, pünktlich zum Beginn der Pressekonferenz, ist sie online – die neu gestaltete Homepage. Klarer in
der Struktur, komprimierter in den Inhalten, dabei aber keinesfalls weniger Informationen bietend, sondern mit
den Ansprüchen des digitalisierten Kunden gerecht werdenden Add-Ons kommt sie daher. Auf diese Weise soll
sie in Zukunft auch besser abbilden, welche Entwicklungen die Festspiele vom Saisonbetrieb in Sommer und Winter
hin zum Ganzjahresbetrieb mit KLAVIERTAGEN und Sonderveranstaltungen der ZWISCHEN/ZEIT im Festspielhaus durchleben.
Diese Umwandlung der hauseigenen Strukturen mit einem viel größeren und abwechslungsreicheren Programm
auch unter dem Jahr stellt sich nun wunderbar auf der neu gestalteten Homepage dar. Wie gewohnt dreisprachig gestaltet
vollzieht sich diese Internationalität nicht mehr durch permanente Trennung der einzelnen Sprachgruppen, sondern
vereint diese auf den jeweiligen Programmunterseiten zu den Veranstaltungen in dreispaltiger Gleichberechtigung.
Auch durch diese Maßnahme erhofft man sich eine klarere Struktur und Übersichtlichkeit, die den Kunden
an die Hand nimmt und ihn angenehm leicht und sanft durch unser Angebot führt. Dieses wird sukzessive weiter
verbessert und ausgebaut (beispielsweise durch einen neuen, übersichtlichen Shop für Produkte wie CDs,
Schirme, Porzellan etc…) – sodass man dem Standard der vorherigen Homepage in nichts nachsteht, sondern diesen
natürlich nur verbessert und überstrahlt.
Der Vorverkauf für die Vorstellungen der Tiroler Festspiele Erl Sommer 2017 hat begonnen.
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