Staatsarchiv präsentiert ab 21.11. Online-Ausstellung
Wien (oesta) - Karl Kraus hat ihn einen Dämon des Mittelmaßes genannt, eine „Unpersönlichkeit“,
die gleichwohl ihre Zeit in unvergleichbar „mächtiger“ Weise geprägt habe. Am Anfang seiner beinahe 70jährigen
Regentschaft stand die unfassbar blutige Niederwerfung des aufständischen Wien, des abtrünnigen Ungarn,
des rebellierenden Italien; am Ende das grauenhafte Massenmorden des Ersten Weltkriegs.
Eine etwas andere Ausstellung zu Kaiser Franz Joseph I. zeigt das Österreichische Staatsarchiv anlässlich
des 100. Todestages des Kaisers ab 21. November. Nicht der übliche folkloristische Zugang zu Kaiser Franzl
und seiner Sisi, nicht die sattsam bekannte monarchistische Huldigung stehen im Fokus, sondern die Auseinandersetzung
mit einer Persönlichkeit anhand epochemachender Abschnitte seines Daseins.
Die Ausstellung ist für Schulen ebenso interessant wie für den Wissenschaftler und die/den historisch
interessierte/-n BürgerIn. Der Ehevertrag zwischen Kaiser Franz Joseph und Sisi im Original ist einzusehen
und man lernt, was die sogenannte Dezemberverfassung von 1867 bedeutet oder sieht den wunderbar gezeichneten Situationsplan
der Weltausstellung in Wien aus dem Jahr 1873. Noch viel interessanter ist aber die Zeitleiste, die es jedem ermöglicht,
die Abfolge der Ereignisse besser zu verstehen.
Idee und Konzeption dieser Ausstellung entstammen der Feder des Generaldirektors des Österreichischen Staatsarchivs,
Wolfgang Maderthaner.
http://franzjoseph.staatsarchiv.at
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