Bohuslav: Breitband-Internet stärkt Standort
Brüssel/St. Pölten (nlk) - Mit dem Europäischen Breitbandpreis ehrt die Europäische
Kommission herausragende Breitband-Internet-Projekte. Dabei ist Niederösterreich eine Sensation gelungen:
Das NÖ-Breitbandmodell setzte sich unter 66 eingereichten Projekten aus ganz Europa durch. Die Niederösterreichische
Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) wurde in der Kategorie „Offenheit und Wettbewerb“ ausgezeichnet.
Wirtschafts- Landesrätin Dr. Petra Bohuslav, ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki und nöGIG-Geschäftsführer
Prof. (FH) Mag. Hartwig Tauber nahmen die Auszeichnung von Günther Oettinger, EU-Kommissar für die Digitale
Wirtschaft, kürzlich bei einem Festakt in Brüssel entgegen.
„Die Auszeichnung durch die EU-Kommission ist eine Bestätigung dafür, dass wir am richtigen Weg mit unserem
Breitbandmodell sind. Für uns ist ein leistungsstarkes Glasfaser-Breitband-Internet eine Schlüsselinfrastruktur
für die Stärkung des Standorts. Denn nicht nur die heimischen Unternehmen, sondern auch die Bürgerinnen
und Bürger profitieren davon“, ist Bohuslav stolz über die Auszeichnung.
Der niederösterreichische Breitbandausbau erfolgt nach einem Drei-Schichten-Modell. Durch diese Trennung zwischen
Infrastruktur, Netzbetrieb und Diensten, ist sichergestellt, dass alle Dienstanbieter einen transparenten, fairen
und nicht diskriminierenden Zugang zum Endkunden haben. „Dieses Modell verspricht ein Maximum an Offenheit und
Wettbewerb und davon profitiert letztlich die niederösterreichische Bevölkerung: Dort wo unser Modell
bereits umgesetzt wurde, wissen wir, dass es möglich ist, Haushalte und Firmen mit Glasfaser-Internet in Gigabit-Geschwindigkeit
und zu einem leistbaren Preis zu versorgen. Ich freue mich, dass wir damit ein Vorzeige-Modell für ganz Europa
geschaffen haben und das bestärkt uns in unserer Arbeit. Wir werden den niederösterreichischen Weg des
Glasfaserausbaus weiterhin konsequent beschreiten, denn uns ist klar, die künftigen Herausforderungen wird
unser Wirtschaftsstandort nur mit einer hochwertigen und verlässlichen Breitband-Infrastruktur meistern“,
betont die Landesrätin.
Seit etwa einem Jahr läuft die Erprobung des nöGIG-Modells in vier Pilotregionen, zwei davon im Waldviertel
(Waldviertler StadtLand und Thayaland) eine Pilotregion im Mostviertel (Ybbstal) und eine Pilotregion im Industrieviertel
(Triestingtal). Nach dem Abschluss werden diese evaluiert, danach erfolgt der Startschuss für den nachfrageorientierten
Glasfaserausbau im ganzen Bundesland. „Das Ziel ist klar: Bis spätestens 2030 soll jeder Haushalt und jeder
Betrieb mit Glasfaser-Internet versorgt sein. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Bis zum Ende des
heurigen Jahres gibt es durch die nöGIG niederösterreichweit circa 6.100 Haushalte und 400 Betriebe mit
Glasfaseranschlüssen. Bis Ende 2018 werden 34.000 Haushalte und Betriebe mit Glasfaseranschlüssen versorgt
sein. Dafür werden wir insgesamt 60 Millionen Euro investieren“, erklärt Bohuslav.
nöGIG-Geschäftsführer Prof. (FH) Mag. Hartwig Tauber ergänzt: „Wir sind keine Konkurrenz zu
privaten Anbietern. Wir werden nur dort aktiv, wo Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur für private
Anbieter nicht rentabel sind und wo die Bevölkerung dies auch wünscht. Gerade haben wir in Waidhofen
an der Ybbs eine Befragung gestartet. Nur wenn 40 Prozent der Haushalte für einen Glasfaseranschluss unterschreiben,
starten wir den Ausbau. 7.800 Haushalte und Betriebe in ganz Niederösterreich haben bereits einen solchen
Vertrag unterschrieben. Dieses Modell setzt daher auf Überzeugungsarbeit, Kommunikation mit der Bevölkerung
und eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden.“
Die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der Niederösterreichischen
Wirtschaftsagentur. Ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki betont: „In den vergangenen Monaten
sind mehr als sechs Millionen Euro in die Pilotregionen geflossen. Der Großteil der Investitionen wurde durch
niederösterreichische Unternehmen durchgeführt. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden einerseits durch
die Baumaßnahmen gesichert, andererseits aber auch durch die Tatsache, dass Unternehmen hochwertige Glasfaseranschlüsse
erhalten und damit deren Standorte abgesichert wurden.“
Die EU-Kommission vergab die Auszeichnung für die besten Verfahren und Konzepte zur Planung und Umsetzung
von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzwerken in Europa auf Grundlage einer Fachjury-Wertung. Die fünf-köpfige
Jury bewertete unter anderem die Wirksamkeit der Modelle, die Leistbarkeit von Dienstleistungen (Preis/Mbps), die
Qualität der angebotenen Leistungen (Download und Upload Geschwindigkeit, etc.). sowie den Grad an Offenheit
der geschaffenen Infrastruktur und das daraus resultierende Wettbewerbslevel.
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