Allianz Studie: Großstädte erleben „Mini-Babyboom“

 

erstellt am
17. 11. 16
11:00 MEZ

Geburtenparadiese: Lissabon vor Bratislava und Birmingham – Wien mit leicht höherer Geburtenrate als Gesamt-Österreich – Aktueller Babyboom kann Bevölkerungsalterung nicht stoppen
Wien (allianz) - Metropolen in entwickelten Ländern erleben aktuell einen ‚Mini-Babyboom‘: Im Schnitt werden dort um sieben Prozent mehr Kinder geboren als im landesweiten Durchschnitt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Allianz Studie „Bigger Cities, more Babies?“, die die Geburtenrate von 41 europäischen und US-amerikanischen Groß- und Hauptstädten mit mehr als einer Million Einwohnern mit den jeweiligen nationalen Geburtenraten vergleicht. „Zwar werden in Großstädten verhältnismäßig viele Kinder geboren, den demographischen Wandel kann dieses Phänomen aber nicht aufhalten: Die Industrieländer altern weiter“, erklärt Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich.

Top-Städte zum Kinderkriegen: Lissabon, Bratislava und Birmingham
Weltweit wachsen Städte in einem bisher noch nie dagewesenen Ausmaß:
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt derzeit im städtischen Raum, 2050 wird dieser Anteil bereits auf 66 Prozent angewachsen sein. Zum Vergleich: 1950 lebte nur etwa ein Drittel in der Stadt. Der Trend zum „Mini-Babyboom“ in den Metropolen ist laut der aktuellen Studie grenzüberschreitend: Die höchste „angepasste Geburtenrate“* der untersuchten Städte im Vergleich zum nationalen Durchschnittswert weist Lissabon auf, wo etwa um 50 Prozent mehr Kinder zur Welt kommen als im Rest Portugals. Platz 2 belegt Bratislava (+ 31,3 Prozent), gefolgt vom britischen Birmingham (+ 17,4 Prozent) auf Platz 3. Österreich liegt in diesem Ranking im hinteren Mittelfeld. Zwar erblicken in Wien im Schnitt mehr Kinder das Licht der Welt als im Rest Österreichs, die Differenz (+ 1,35 Prozent) ist jedoch verglichen mit den anderen untersuchten Städten und Ländern gering. Auf dem letzten Platz befindet sich Boston in den Vereinigten Staaten, wo im Schnitt um etwa 24 Prozent weniger Kinder geboren werden als im US-Schnitt.

Hohe Geburtenraten auch in „teuren“ Städten
„Überraschend ist, dass dieses Phänomen sogar in Städten mit den höchsten Lebenshaltungskosten auftritt“, erklärt Brigitte Miksa, Leiterin des Allianz International Pensions Team. Dazu gehören unter anderem nordische Städte, wie Oslo (+ 16,0 Prozent), Kopenhagen (+13,6 Prozent) oder Stockholm (+ 13,2 Prozent). Aber auch in London (+7,9 Prozent), New York (+ 5,2 Prozent) und München (+4,9 Prozent) werden mehr Kinder geboren als im jeweiligen Landesdurchschnitt. „Zu den Faktoren, die die Geburtenrate in Städten steigen lassen, gehören vor allem Standortfaktoren im urbanen Raum, wie etwa Arbeitsmöglichkeiten oder umfassende Infrastruktur mit besseren Kinderbetreuungsangeboten“, so die Allianz Expertin.

Bevölkerungsalterung schreitet voran
Auch wenn Großstädte weltweit einen „Mini-Babyboom“ erleben, die globalen Geburtenraten gehen laut Zahlen der UN dennoch deutlich zurück: In entwickelten Regionen sank diese von 2,2 Kindern pro Frau im Jahr 1970 auf aktuell 1,7. Um allerdings die Bevölkerungsgröße ohne Zuwanderung konstant zu halten, wäre ein Wert von 2,1 notwendig. Diese Reproduktionsrate erreichen nur zwei der in der Studie untersuchten Großstädte: Birmingham und Dallas. Fünf weitere Metropolen, Brüssel, Stockholm, Oslo, London und New York liegen nur knapp darunter.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.allianz.at/

 

 

 

 

 

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