Jury würdigte publizistisches Werk des österreichischen Rechtsanwalts und Sachbuchautors
Wien (bka) - "Die heutige Preisverleihung gilt einem besonderen und schwer abgrenzbaren Genre, der
Kulturpublizistik. Kein Wunder also, dass die Ausbildungen und Berufe unserer bisherigen Staatspreisträger
sehr heterogen sind. Alfred Noll passt hervorragend in diese Reihe eindrucksvoller Persönlichkeiten",
sagte Bundesminister Thomas Drozda am 16.11. bei der feierlichen Überreichung der Urkunde über die Zuerkennung
des Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik 2016 an Alfred Noll im Kongresssaal des Bundeskanzleramts.
"Dennoch ist es heute eine Premiere, wird doch erstmals ein Rechtsanwalt in diese schreibend-argumentierende
Klasse der Intellektuellen, die mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurden, aufgenommen. Und dafür gibt sehr
gute Gründe, wie die Jury festgehalten hat", so Kulturminister Drozda mit Verweis auf die zahlreichen
Publikationen des Geehrten. Armin Thurnher betonte in seiner Laudatio die Vielseitigkeit von Alfred Noll, der "ein
kritischer Autor und Homo Politicus" sei und stets spielend die unterschiedlichen Rollen als Herausgeber,
Autor, Gesprächspartner und Jurist ausfülle. Der Geehrte dankte abschließend für die Auszeichnung
und widmete das Preisgeld einem karitativen Zweck, nämlich der Wiener Straßenzeitung Augustin.
Univ.-Prof. Dr. Alfred Johannes Noll, geboren 1960 in Salzburg, studierte Rechtswissenschaften in Salzburg und
Wien sowie Soziologie am Institut für Höhere Studien. Seit 1992 ist er Rechtsanwalt in Wien, seit 1998
Universitätsdozent für Öffentliches Recht und Rechtslehre. Noll ist Gründer und Mitherausgeber
des "Journals für Rechtspolitik", Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Zeitschrift "Medien
und Recht", Ausschussmitglied der Wiener Rechtsanwaltskammer und Mitglied der Österreichischen Juristenkommission.
Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen das Medien- und Urheberrecht sowie Kunst-Restitutionen.
Alfred Nolls publizistisches Schaffen als Autor und Herausgeber reicht von juristischer Fachliteratur bis hin zu
essayistischen, literarischen Texten und gesellschaftskritischen Analysen. So setzt er sich beispielsweise in seinem
kürzlich erschienenen Buch "Der rechte Werkmeister" mit dem Philosophen Martin Heidegger auseinander.
Die Staatspreis-Jury hat ihn mit einem einstimmigen Beschluss für den Preis vorgeschlagen.
Der Österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd mit dem
Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik an eine Persönlichkeit vergeben, die sich durch
hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Kulturpublizistik in Zeitungen und Zeitschriften, in den audiovisuellen
Medien oder in Einzelpublikationen besonders ausgezeichnet hat. Der Preis ist derzeit mit 10.000 Euro dotiert.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen etwa Paul Lendvai, Karl-Markus Gauß, Konrad Paul Liessmann
oder Robert Menasse.
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