Familienministerin Karmasin verlieh Gütezeichen für Familienfreundlichkeit an Betriebe
und Institutionen unterschiedlichster Branchen und Größen
Wien (bmfj) - „Es freut mich, dass sich immer mehr Arbeitgeber für den familienfreundlichen Weg entscheiden
und auch dabei bleiben. Sie alle haben erkannt, dass Familienfreundlichkeit ein wesentlicher Faktor im Wettbewerb
um die besten Köpfe ist, und viele nachhaltige Vorteile bringt", ist die Familienministerin überzeugt.
Mit dem staatlichen Gütezeichen berufundfamilie bzw. hochschuleundfamilie werden jährlich Unternehmen
und Institutionen ausgezeichnet, die erfolgreich am Audit teilgenommen und somit bedarfsgerechte Rahmenbedingungen
für eine familienfreundlichere Arbeits- bzw. Studienwelt und damit auch mehr Flexibilität für ihre
Beschäftigten und Studierenden geschaffen haben.
Ein zentraler Aspekt des Audits ist das aktive Mitwirken aller Beteiligten. „Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an der Entwicklung der familienfreundlichen Maßnahmen beteiligt sind, wird nur umgesetzt, was auch wirklich
gebraucht wird. Fehlinvestitionen können so weitgehend vermieden und die Angebote bedarfsgerecht angepasst
werden", erklärt Karmasin. Es sind daher oft auch wirtschaftliche Faktoren, die ein Ansporn für
mehr Familienfreundlichkeit sind. Die 79 Unternehmen, drei Gesundheits-und Pflegeeinrichtungen sowie vier Hochschulen
und Universitäten haben bei der Entwicklung der Maßnahmen im Rahmen des Audits auch die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter bzw. die Studierenden mit einbezogen. Die Palette der individuell gesetzten Maßnahmen ist
breit und reicht von betrieblicher Kinderbetreuung, Betreuungsmöglichkeiten an Zwickel- und Ferientagen, die
vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden und Unterstützungsprogrammen in schwierigen Lebenslagen
über flexible Arbeitszeitmodelle in allen Branchen bis hin zu Maßnahmen für pflegende Angehörige.
Passend ist, was dem Bedarf entspricht.
Zudem ruft die Familienministerin auf, aktiv zu kommunizieren, was an Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit
von Familie und Beruf getan wird. „Auch unter dem Aspekt des „Employer Brandings" soll die Familienfreundlichkeit
eines Arbeitgebers Thema sein. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und solche, die es noch werden sollen, sehen so,
welcher Arbeitgeber familienfreundliche und damit zukunftsfähige Rahmenbedingungen anbietet", motiviert
Sophie Karmasin die vielen Maßnahmen auch nach draußen zu tragen.
Österreichweit haben bereits rd. 427 Klein-, Mittel- und Großbetriebe aus allen Branchen sowie Universitäten
und Hochschulen am Audit teilgenommen. Insgesamt profitieren so bereits rund 290.000 Beschäftigte und rund
166.000 Studierende von den Vorteilen einer familienfreundlichen Arbeitswelt bzw. Ausbildungsstätte. „Im Unterschied
zu vielen anderen Auszeichnungen ist das Audit kein Wettbewerb, sondern ein nachhaltiger Prozess. Es wird hierbei
also nicht nur eine Momentaufnahme, sondern eine Entwicklung sowie ein laufender Verbesserungsprozess erfasst",
erklärt die Familien- und Jugendministerin abschließend.
Die Auditprozesse
Das Audit berufundfamilie ist ein kommunalpolitischer Prozess für Unternehmen aller Branchen ab 5 Mitarbeiter/innen.
Ziel ist es, eine familienbewusste Personalpolitik nachhaltig umzusetzen. Es ermittelt Potenziale und bietet spezifische
Lösungen, die sich rechnen. Durch eine erfolgreiche Gesamtstrategie gewinnt das Unternehmen langfristig betriebswirtschaftlich
und steigert so seine Wettbewerbsfähigkeit. Da Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen beispielsweise durch Nachtdienste
vor speziellen Herausforderungen stehen, wurde der Auditprozess für diesen Bereich berufsgruppenspezifisch
weiterentwickelt und angepasst. So kann noch besser auf die Bedürfnisse der Ärztinnen und Ärzte
sowie des Pflege- und Verwaltungspersonals eingegangen werden.
Auch im wissenschaftlichen Bereich ist es eine besondere Herausforderung, berufliche Chancen und familiäre
Bedürfnisse optimal vereinbaren zu können. Hochschulen übernehmen daher als Arbeitgeber und Bildungseinrichtung
eine wesentliche Schlüsselfunktion, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden eine
familienfreundliche Arbeits- und Lernumgebung bieten zu können. 2011 wurde daher das Audit hochschuleundfamilie
für Österreichische Universitäten und Hochschulen ins Leben gerufen. Familienfreundliche Maßnahmen
stärken auch hier die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber und ermöglichen so eine einfachere Rekrutierung
und Bindung hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem profitieren auch die Studierenden durch
flexible Rahmenbedingungen, kürzere Studiendauern und schlussendlich niedrigere Abbruchsquoten von einer familienfreundlichen!
Nach erfolgreicher Umsetzung des jeweiligen Auditprozesses wird jeder Arbeitgeber bzw. jede Hochschule vom Bundesministerium
für Familien und Jugend (BMFJ) mit dem staatlichen Gütezeichen für eine familienfreundliche Personal-
bzw. Hochschulpolitik ausgezeichnet.
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