Inflation steigt im Oktober 2016 auf 1,3%

 

erstellt am
17. 11. 16
11:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Oktober 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf +1,3% (September +0,9%, August +0,6%) und wies damit den höchsten Wert seit November 2014 (+1,7%) auf. Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffe, die sich im Jahresvergleich nicht mehr – wie in den vergangenen Monaten – als Hauptpreisdämpfer erwiesen, sondern erstmals wieder als moderate Preistreiber. Hauptpreistreiber blieben die Bewirtungsdienstleistungen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Oktober bei 101,5. Gegenüber dem Vormonat September stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Ohne teurere Bewirtungsdienstleistungen hätte die Inflation 1,0% betragen
Die größte Preisdynamik zeigte sich in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,1%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,7% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).

Durchschnittliche Preisanstiege von 1,3% wies die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" auf (Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Höhere Wohnungsmieten (insgesamt +3,7%) waren dafür ausschlaggebend. Die Instandhaltung und Reparatur der Wohnung verteuerte sich durchschnittlich um 0,9%. Heizöl verbilligte sich um nur 2,7% (September -8,8%) und beeinflusste die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie nur noch wenig (durchschnittlich 0,0%; Gas -2,7%, feste Brennstoffe -1,4%, Fernwärme +1,2% und Strom +1,5%).

Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verteuerte sich im Jahresabstand durchschnittlich um 1,1% (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 0,8% mehr (Fleisch +1,6%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,8%, Obst +3,0%, Fisch +5,2%; jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -1,6% und Gemüse -4,3%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 4,0%.

Für die durchschnittliche Teuerung von 1,3% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte) waren überwiegend Versicherungsdienstleistungen verantwortlich, die sich insgesamt um 1,5% verteuerten.

Die Ausgabengruppe "Verkehr" dämpfte die Inflation nicht mehr, hier stiegen die Preise im Jahresabstand durchschnittlich um 0,4% (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Ausschlaggebend für dieses moderate Plus war die Entwicklung der Treibstoffpreise (Oktober +0,7%; Einfluss: +0,03 Prozentpunkte, jedoch September -3,5%; Einfluss: -0,11 Prozentpunkte). Außerdem kam im Oktober zusätzlich ein statistischer Basiseffekt zum Tragen: Aktuell steigende Treibstoffpreise trafen im Zwölfmonatsabstand auf Preissenkungen im Oktober 2015, was den deutlichen Sprung der Jahresveränderungsrate von September auf Oktober 2016 (von -3,5% auf +0,7%) erklärt. Flugtickets ins Ausland verbilligten sich um 11,1% (September -6,2%). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich hingegen um 3,6%.

Geringfügige durchschnittliche Verbilligungen von 1,0% (Einfluss: -0,02 Prozentpunkte) wies die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" auf (Telefon- und Telefaxdienste insgesamt -1,4 %).

Inflation Oktober 2016 gegenüber September 2016: +0,3%
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +2,9%; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür war der nun vollständige Umstieg auf die neuen Herbst- und Winterkollektionen. Bekleidungsartikel verteuerten sich dadurch gegenüber September 2016 insgesamt um 2,9%, Schuhe um 3,1%.

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte) war Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Hier schlugen sich vor allem saisonbedingt verbilligte Pauschalreisen (insgesamt -6,5%) durch.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Oktober 2016: +1,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Oktober bei 101,73 (September 101,33 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,4% (September +1,1%); die Differenz zum VPI von +0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Deutliche Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI merklich gegenüber dem VPI. Auch Teuerungen bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen sowie bei Reparaturen privater Verkehrsmittel (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) zogen den HVPI gegenüber dem VPI in die Höhe. Billigere Flugtickets (höherer Gewichtsanteil im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI. Teurere Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften ebenfalls den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher mit 1,3% gleich hoch wie VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,9% (September +1,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um +1,3% (September +0,2% revidiert).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.statistik.at/

 

 

 

 

 

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