Wien (bmgf) - Im Ministerrat wurden am 15.11. die 15a-Vereinbarungen von Bund, Ländern und Sozialversicherung
sowie deren Umsetzungsgesetze beschlossen. "Damit ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein modernes
und sicheres Gesundheitssystem in Österreich gelegt", freut sich Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.
Kernpunkte des Pakets sind: 200 Millionen zweckgewidmet für den Ausbau der Primärversorgung, bessere
Rahmenbedingungen für rasche und gute Versorgungslösungen im Sinne der Patientinnen und Patienten, stärkere
und multiprofessionell ausgerichtete Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe, Ausbau von eHealth und die langfristige
Sicherstellung der Finanzierbarkeit der öffentlichen Gesundheitsversorgung.
Erstmalige Finanzierungszusage für Ausbau der Primärversorgung
Erstmals gibt es eine vertraglich fixierte Finanzierungszusage der Länder und Sozialversicherungen im Ausmaß
von 200 Millionen Euro bis 2020 für die Primärversorgung. Für die Menschen in Österreich heißt
das: Ausbau der Versorgung nahe am Wohnort durch Hausärztinnen und Hausärzte in Primärversorgungsteams,
besserer Zugang durch längere Öffnungszeiten und eine Stärkung und Attraktivierung der Gesundheitsberufe.
"Das gemeinsame Bekenntnis zum Ausbau der Primärversorgung ist ein bedeutender Erfolg im Sinne des Wohls
der Patientinnen und Patienten. Heute stellen wir die Weichen, um das Gesundheitssystem fit für die Zukunft
zu machen", so Oberhauser.
Die Gesundheitsministerin betont, dass die Reformen auch den Gesundheitsberufen zugute kommen. "Wir verbessern
durch eine stärker multiprofessionell und interdisziplinär ausgerichtete Zusammenarbeit die Rahmenbedingungen
für die Gesundheitsberufe", so Oberhauser. Arbeiten im Team, bessere Work-Life-Balance durch geregeltere
Arbeitszeiten, mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten - Ziel der Primärversorgung sind moderne
und zeitgemäße Arbeitsbedingungen.
Gute Versorgungslösungen, die rasch bei den Menschen ankommen
Gemeinsames Ziel von Bund, Ländern und Sozialversicherung ist der Ausbau der niedergelassenen Versorgung und
die Entlastung der Spitäler. Zudem muss sich die Politik rechtzeitig auf die Herausforderung einstellen, dass
in naher Zukunft ein großer Teil der Hausärztinnen und Hausärzte in Pension geht. Dazu braucht
es neue und transparente Strukturen in der Versorgungsplanung, damit gute Versorgungslösungen rasch bei den
Menschen ankommen. "Wir sorgen jetzt dafür vor, dass die Menschen - vor allem am Land - auch in Zukunft
die bestmögliche Versorgung in hoher Qualität bekommen", sagt Oberhauser.
Sicherstellung der Finanzierung der öffentlichen Gesundheitsversorgung
Zusätzlich wurde im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen vereinbart, dass die Gesundheitsausgaben getreppt
von 3,6 Prozent im Jahr 2017 bis 3,2 Prozent im Jahr 2021 steigen dürfen. Damit können die Gesundheitsausgaben
im Jahr 2021 um 4,6 Mrd. Euro höher sein als heute - ein Anstieg über dem prognostizierten durchschnittlichen
Wirtschaftswachstum. Damit ist die langfristige Finanzierbarkeit der öffentlichen Gesundheitsversorgung sichergestellt.
Oberhauser betont, dass dadurch ein umfassendes und gut verfügbares Leistungsangebot in hoher Qualität
weiterhin gewährleistet wird.
eHealth wird weiter ausgebaut
Nicht zuletzt wird die gemeinsame Politik im Bereich von eHealth und Gesundheitstelematik (insbesondere ELGA) für
die Periode bis 2020 priorisiert und die Finanzmittel dafür sichergestellt. Oberhauser: "ELGA ist ein
Erfolgsprojekt der österreichischen Gesundheitspolitik. Durch den Umbau der ELGA-GmbH in Richtung Weiterentwicklung
von eHealth setzen wir einen weiteren Schritt in Richtung PatientInnensicherheit und Behandlungsqualität."
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