Der Fachverband der Chemischen Industrie fördert mehrsprachige Nachwuchstalente
Wien (pwk) - Im Rahmen einer aktuellen Initiative stattet der Fachverband der Chemischen Industrie 10 niederösterreichische
Volksschulen mit Chemie-Experimentiersets aus, die von einem hohen Anteil an Kindern mit einer anderen Erstsprache
als Deutsch besucht werden. Ziel ist es, bei den Kindern Begeisterung für Forschen und Experimentieren zu
wecken und damit in weiterer Folge den Fachkräftemangel in der chemischen Industrie entgegenzuwirken.
Frühe Förderung der Naturwissenschaften essentiell
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs unterstützt seit Jahren zahlreiche Projekte
im Bildungsbereich mit dem Ziel, die naturwissenschaftliche Ausbildung an Schulen weiter zu verbessern und das
Interesse der Jugend an der Chemie zu wecken.
Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbandes sieht in der Förderung von Volksschulkindern
eine Chance für die chemische Industrie: „Freude an Technik und Naturwissenschaften müssen schon früh
gefördert werden. Spätestens in der Volksschule sollten Kinder durch spannende Experimente für Chemie
begeistert werden. Denn wenn die Chemieindustrie weiter ihrer Rolle als Wirtschaftsmotor und sicherer Arbeitgeber
gerecht werden soll, brauchen wir qualifizierte und auch chemiebegeisterte Fachkräfte“.
Experimentierset mit heurigem Schuljahr an 640 Volksschulen im Einsatz
Seit bereits fünf Jahren finanziert der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs Chemie-Experimentiersets
für Volksschulen. Sie wurden vom Verband der Chemielehrer Österreichs nach den neuesten pädagogischen
Standards speziell für den Gebrauch in dieser Schulstufe entwickelt. Die im Koffer enthaltenen Materialien
und Anleitungen für Experimente orientieren sich an den Möglichkeiten und Interessen von Kindern im Volksschulalter.
Die LehrerInnen, die mit diesen Materialien arbeiten, werden von PädagogInnen des Verbandes der Chemielehrer
Österreichs eingeschult. Mit dem Schuljahr 2016/17 arbeiten bereits 640 Volksschulen in ganz Österreich
damit. Aktuell werden 28 niederösterreichische Volksschulen mit den Chemiekoffern ausgestattet. „Ich bedanke
mich beim Fachverband herzlich für diese Initiative, die es den Kindern unter anderem ermöglicht faszinierende
Einblicke in naturwissenschaftliche Phänomene zu bekommen und im Sinne von Learning by Doing selbst damit
arbeiten zu können“, so der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Niederösterreich
Mag. Johann Heuras im Rahmen der heutigen Pressekonferenz.
Zusätzlicher Fokus
Im Rahmen der aktuellen Initiative stellt der Fachverband das Chemie-Set insbesondere Volksschulen mit hohem
Anteil an Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch zur Verfügung. Die KlassenlehrerInnen und die
muttersprachigen BegleitlehrerInnen erhalten spezielle Einschulungen. Und in wenigen Jahren werden genau diese
Kinder ihre ersten Berufsentscheidungen treffen. Hofinger: „Ist ihr naturwissenschaftliches Interesse geweckt,
stehen die Chancen gut, dass sie sich für einen Beruf im Umfeld der Chemie entscheiden. Bei uns wären
sie gut aufgehoben.“ Die Jobchancen sind für naturwissenschaftliche, mehrsprachige Talente in der Chemieindustrie
besonders gut: die Exportrate liegt bei etwa 70 Prozent. Wer mehrere Sprachen beherrscht, ist hier klar im Vorteil.
Der Fachverband der Chemischen Industrie (FCIO) vertritt die Interessen von etwa 300 Mitgliedsunternehmen. Die
chemische Industrie ist die zweitgrößte Industriebranche in Österreich. Mit etwa 44.000 Beschäftigten
erwirtschaftet sie einen Produktionswert von fast 15 Milliarden Euro. Sie ist international ausgerichtet und exportiert
mehr als zwei Drittel ihrer Erzeugnisse. Zuletzt lagen die Ausgaben für F&E bei 747 Millionen Euro.
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