Pröll: "Gebaute Geschichte unserer Heimat Niederösterreich"
Lilienfeld/St. Pölten (nlk) - An den Gebäuden von Stift Lilienfeld wurden in den Jahren 2015 und
2016 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, die Kosten für die Etappe 2015/2016 wurden mit 1,7
Millionen Euro veranschlagt. In weiterer Folge sollen 2017 der Nordtrakt sowie der Nordturm saniert werden, dafür
wird mit einem Kostenvolumen von 1,3 Millionen Euro gerechnet. Am 25.11. informierten Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll, Abt Mag. Matthäus Nimmervoll und Architekt DI Wolfgang Pfoser im Rahmen einer Pressekonferenz
über die Arbeiten.
Seitens des Bundeslandes Niederösterreich habe man die Verantwortung, „auf dieses Juwel entsprechend zu achten“,
sagte der Landeshauptmann in Bezug auf die Renovierungsarbeiten am Stift Lilienfeld. Das Land habe daher die erste,
1,7 Millionen Euro umfassende Etappe, mit 430.000 Euro unterstützt. Dies sei auch „ein klares Signal dafür,
wie wir mit unserem kulturellen Erbe umgehen“, denn Stifte wie dieses seien „gebaute Geschichte unserer Heimat
Niederösterreich“.
Die Denkmalpflege habe auch eine wirtschaftspolitische Facette, so Pröll. Das Land Niederösterreich investiere
pro Jahr rund fünf Millionen Euro in die Denkmalpflege, informierte er: „Diese gehen punktgenau in das Handwerk
in der jeweiligen Region.“ Durch diese fünf Millionen Euro würden wiederum 25 Millionen Euro an Investitionen
ausgelöst, die „regional in der Wirtschaft spürbar werden, und damit werden rund 500 Arbeitsplätze
auf Dauer abgesichert“.
Stifte seien auch „Orte der Bildung“, an denen „die christlichen Grundwerte weitergegeben und weitergetragen werden“,
betonte Pröll weiters und verwies auf den Bildungsauftrag des Stiftes Lilienfeld, wo 580 Schülerinnen
und Schüler das BG/BRG Lilienfeld besuchen.
Das Stift Lilienfeld ist ein Babenbergerstift und ist im Jahr 1202 gegründet worden, informierte Abt Nimmervoll
in seiner Stellungnahme über die Geschichte des Stiftes. Er bedankte sich beim Land Niederösterreich
für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung auch schon bei vorangegangenen Restaurierungsprojekten.
Über die Sanierungsarbeiten im Detail informierte Architekt Pfoser. Besonders verwies er dabei auf die an
den Arbeiten beteiligten Firmen aus dem Bezirk und den Nachbarbezirken, wodurch die Wertschöpfung in der Region
bliebe.
Anlass für die Sanierungsarbeiten in den Jahren 2015 und 2016 war der desolate Zustand vieler Fenster im Gymnasialtrakt,
die dringend erneuert werden mussten. Bei einer Untersuchung des Dachbodens in diesem Westtrakt wurde zudem festgestellt,
dass die Mauerbänke morsch waren und eine sichere Statik des Dachstuhls nicht mehr vollständig gewährleistet
war. Der Dachstuhl des Westtraktes musste daher aufwändig saniert werden. Im Festsaal des Gymnasiums wurde
die barocke Stuckdecke von einem Restaurator gefestigt und vom Dachboden aus statisch gesichert. Zudem wurden die
Fassaden des Westtraktes und des Südturmes saniert. In weiterer Folge sollen nun 2017 der Nordtrakt, der der
Bundesstraße zugewandt ist, sowie der Nordturm saniert werden.
|