Tourismus, Wirtschaft und Soziales
St. Pölten (nlk) - Der niederösterreichische Zentralraum sei eine „Vorzeigeregion im Miteinander
von städtischem Raum auf der einen Seite und ländlichem Raum auf der anderen Seite“, sagte Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll am 25.11. im Zuge einer Pressekonferenz in Lilienfeld. Im Blick nach vorne verfolge man daher
vor allem 3 strategische Schwerpunkte: im Tourismus auf der guten Grundlage weiter zu bauen, die Wirtschaftsoffensive
mit moderner Infrastruktur weiter voranzutreiben und das soziale Netz zu stärken.
Gerade im Tourismus zeige sich in dieser Region „ein ganz besonders erfreuliches Bild“, so sei etwa die Endbilanz
der Landesausstellung „absolut positiv ausgefallen“, sagte der Landeshauptmann: „Insgesamt verzeichneten wir 281.000
Besucher und ein Nächtigungsplus von 15 Prozent.“ Darüber hinaus habe die Landesausstellung 30 Millionen
Euro an zusätzlicher Wertschöpfung in die Region gebracht. Nach dem Ende der Landesausstellung sei mit
der „Ötscher:Reich“-Deklaration ein „wichtiges Signal für die Zusammenarbeit der Gemeinden in der Region“
gesetzt worden, betonte er. Einen weiteren wichtigen Impuls im Tourismus habe auch die ORF-Sendung „9 Plätze,
9 Schätze“ gebracht, die „wunderschöne Naturregion“ des Naturparks Ötscher-Tormäuer sei dadurch
„weit über die Grenzen unseres Landes hinausgetragen“ worden. Eine besondere Bedeutung habe in Niederösterreich
auch der Kultur-Tourismus erlangt. Der Zentralraum verfüge in diesem Bereich mit den Stiften Klosterneuburg,
Herzogenburg und Lilienfeld über eine „herausragende Besonderheit“, so Pröll weiters. Einen „wichtigen
kulturtouristischen Impuls“ erwarte man sich auch vom „Haus der Geschichte“ in der Landeshauptstadt, das bis Mitte
2017 umgesetzt werde.
„Funktionstüchtige Straßen sind die Lebensader einer Region“, hielt der Landeshauptmann zum Infrastruktur-Ausbau
fest. Für den Ausbau der S 34 Traisental-Schnellstraße zwischen St. Pölten/Hafing und Wilhelmsburg
laufe derzeit die UVP, die Kerntangente Nord in St. Pölten werde seit Anfang November bereits befahren, informierte
er.
Im Öffentlichen Verkehr verwies Pröll auf die Inbetriebnahme der Güterzugumfahrung St. Pölten
im Jahr 2017. Damit sei die gesamte Westbahnstrecke von Wien bis Linz viergleisig befahrbar, dies habe auch große
Bedeutung für den öffentlichen Nahverkehr und sei „ein zusätzlicher Attraktivierungsschub“, betonte
er. Zu einem „tollen Renner“ habe sich in diesem Bereich die Mariazellerbahn entwickelt, 2015 seien dort insgesamt
610.000 Fahrgäste gezählt worden.
Im Wissenschaftsbereich verfüge man im Zentralraum mit dem Technopol Tulln (Universitäts- und Forschungszentrum
der BOKU, IFA Tulln, Fachhochschule, Technologiezentrum) über ein „besonderes Juwel“, das auch einen „wesentlichen
arbeitsmarktpolitischen Effekt“ habe, so Pröll: „730 Menschen arbeiten dort und 210 jungen Menschen studieren
dort.“ Rund 500 Mitarbeiter, davon 300 in der Forschung, habe derzeit das IST Austria in Klosterneuburg. Dort befindet
sich aktuell das zweite Administrationsgebäude in Bau, die Planungen für das fünfte Laborgebäude
laufen.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt liege darin, „das soziale Netz weiter zu entwickeln und zu stärken“, erläuterte
der Landeshauptmann weiters. Mit den Landeskliniken Tulln, St. Pölten und Lilienfeld verfüge man im Zentralraum
über „eine starke Achse“. In St. Pölten werde in die Chirurgie und in die Gesundheitsstraße sowie
in den Endausbau des Klinikums investiert, im Krankenhaus Lilienfeld in den Neubau von zwei Operationssälen.
Zwei Großprojekte gibt es auch im Bereich der Landespflegeheime: Türnitz (12 Millionen Euro) und Hainfeld
(16 Millionen Euro).
|