EU-weite Umfrage zu Medienpluralismus und Demokratie veröffentlicht
Brüssel/Wien (ec) - Die Österreicher vertrauen ihren Medien mehr als der EU-Durchschnitt, und
zwar entlang aller Medienformen. Das ergab eine heute von der EU-Kommission veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage
zu Medienpluralismus und Demokratie (Spezial Eurobarometer 452). So gaben 72% der Befragten in Österreich
an, dass ihrer Ansicht nach die nationalen Medien vertrauenswürdige Informationen anbieten. EU-weit sagen
das nur 53%. Als besonders zuverlässig gelten dabei in Österreich das Radio (79% zuverlässig, EU28:
66%), Fernsehen (77%, EU28: 55%) sowie Zeitungen (66%, EU28, 55%). Einzig soziale Medien, Blogs und Videoportale
werden nur von vier von zehn Befragten in Österreich (42%, EU28: 32%) als vertrauenswürdig eingestuft.
Dennoch ist die Beteiligung an Diskussionen im Internet entlang aller Altersgruppen und sozialer Schichten höher
als im EU-Durchschnitt: 52% aller Befragten in Österreich geben an, dass sie Kommentare oder Artikel im Internet,
Netzwerken oder Blogs posten, während es EU-weit gerade einmal 28% sind.
Für Jörg Wojahn, Vertreter der EU-Kommission in Österreich sind diese Zahlen ein deutlicher Beleg
für den hohen Stellenwert, den Medien in Österreich genießen: "In einer immer komplexeren
Welt ist professioneller Journalismus umso wichtiger, um Fakten und Unwahrheiten voneinander zu trennen. Das hohe
Medienvertrauen in Österreich bringt daher auch Verantwortung für die Medienunternehmen mit sich."
Er fügte hinzu: "Es geht mehr denn je darum, Sachverhalte zu prüfen und zu erläutern, während
andere in den Sozialen Medien ohne Rücksicht auf die Wahrheit mit allen Mitteln Shares und Likes produzieren."
Für das Spezial-Eurobarometer wurden zwischen dem 24.09. und 2.10. insgesamt 1.026 Personen befragt, EU-weit
knapp 28.000 Personen. Mit den Eurobarometern erhebt die EU seit über 40 Jahren das Meinungsbild zu vielfältigen
Themen in der Europäischen Union und ihren Mitgliedsländern.
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