Stärkung des Life Sciences und Pharmastandorts - Strategie-Paket mit 9 Handlungsfeldern
und 27 konkreten Maßnahmen
Wien (bmwfw) - Staatssekretär Harald Mahrer hat am 23.11. die „Zukunftsstrategie Life Sciences und
Pharmastandort Österreich" präsentiert. „Ziel der Strategie ist es, Österreich zu einem weltweit
führenden Life Sciences und Pharmastandort auszubauen. Die Maßnahmen zielen nicht nur darauf ab die
wissenschaftliche und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, sondern sollen Life Sciences als
Agenda Schwerpunkt in Österreich verankern. Gleichzeitig wird die Strategie dazu beitragen Österreich
als innovativen Life Sciences und Pharmastandort international noch sichtbarer zu machen", erläutert
Mahrer.
„Österreich hat im Bereich Life Sciences und Forschung schon früh beachtenswerte Erfolge erzielen können.
Von der Entwicklung magensaftresistenten Penicilins über einen Impfstoff gegen Frühsommerenzephalitis
bis hin zu kortisonfreien Medikamenten für die Behandlung von Hauterkrankungen und moderner Krebstherapie.
Heute werden in der Start-up Szene Medikamente gegen Alzheimer, personalisierte Krebstherapien und moderne Impfstoffe
gegen Grippe uvm entwickelt." so Mahrer weiter.
Die Life Sciences-Strategie umfasst ein Paket aus 27 konkreten Maßnahmen in 9 Handlungsfeldern. Über
250 Expertisen und Meinungen von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Förderagenturen, Wirtschaft und administrativen
Stellen wurden bei der Erstellung berücksichtigt. Mit der Umsetzung der Strategie wird der Ausbau eines Unternehmenssektors
vorangetrieben, der einen beachtlichen ökonomischen Einfluss ausübt. „Die Biotechnologie-, Pharma- und
Medizintechnologie-Unternehmen verzeichnen ein deutliches Umsatz- und Beschäftigungswachstum und generieren
schon heute 2,8 Prozent der österreichischen Bruttowertschöpfung. Unser Ziel ist es, Effizienz, Exzellenz
und internationale Sichtbarkeit der heimischen Life Sciences-Landschaft weiter auszubauen und die Potenziale zukünftig
noch besser zu heben. Zusätzlich wollen wir den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
weiter vertiefen", so Mahrer.
Der akademische Life Sciences-Sektor überzeugt mit 59.000 Studierenden an über 30 Hochschulen, jährlich
8.000 Studienabschlüssen, über 8.700 wissenschaftlichen Publikationen und im Schnitt 215 Patentanmeldungen
in Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik. Der Life Sciences-Unternehmenssektor umfasst über 800 Unternehmen
mit mehr als 52.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von 19,1 Milliarde Euro. Mahrer: „50 Prozent
der Weltproduktion von Biosimilars (generische Arzneimittel, die biologische Moleküle als Wirkstoffe enthalten)
wurden 2015 in Österreich hergestellt. Auch Prozessentwicklungen von Weltformat wie die Wirkstoffproduktion
mit dem Hefepilz Pichia Pastoris kommen aus Österreich und wegen der Blutspendefreudigkeit der österreichischen
Bevölkerung ist Österreich ein bedeutender Standort für die Gewinnung von Blutersatzmedikamenten
aus menschlichem Blut. Weltweit gibt es rund 3.000 unheilbare Krankheiten, von denen erst 300 erforscht werden.
Auch hier wollen wir mit österreichischem Know-How einen Beitrag für den Ausbau der Forschung leisten,
von dem Patienten profitieren."
Die neun Handlungsfelder im Überblick
- Grundlagenforschung: Stärkung kompetitive Grundlagenforschung, Steigerung
der Effizienz und besser Nutzung von Synergien in Lehre und Forschung
- Forschungsinfrastruktur: Gewährleisteter Zugang zu state-of-the-art Forschungsinfrastruktur
auf nationaler und internationaler Ebene
- Big Data: Entwicklung eines zukunftsweisenden und nachhaltigen Konzepts für
e-Infrastrukturen und Datenmanagement
- Personalisierte Medizin: Die nationalen Forschungsaktivitäten in Personalisierter
Medizin besser koordinieren, Anbindung an internationale Initiativen
- Klinische Forschung: Sicherung der Attraktivität des klinischen Forschungsstandortes
Österreich
- Wissenschafts-Wirtschaftskooperation und Translation: Effektive und effiziente
Gestaltung der Translation von Forschungserkenntnissen in die Anwendung
- Unternehmen: Exzellente Bedingungen für den Unternehmensstandort schaffen.
Das Potential der Mittelstands- und Gründerfonds und Business Angels Fonds wird zur Kapitalmarktstärkung
gehoben, um die Unternehmensfinanzierung zu verbessern.
- Produktion und Markt: Stärkung der Inlandsproduktion durch verbesserte Rahmenbedingungen
- Dialog Wissenschaft - Gesellschaft: Breite öffentliche Akzeptanz für
die prioritäre Bedeutung von Wissenschaft und Forschung erzielen und einen vertieften Kenntnisstand in der
Gesellschaft erreichen
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