11. Concrete Student Trophy in Wien
Wien (zement) - Im Rahmen der Preisverleihung der Concrete Student Trophy 2016 am 17.11. im STRABAG-Haus
in Wien wurde der Entwurf „Lufthafen Wachau“ der Studenten Felix Stadler (TU Wien), Jan Niklas Schöpf und
Michael Knoll (Uni für Angewandte Kunst Wien) mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der diesjährige Wettbewerb
sah den Entwurf einer Seilbahn zwischen den beiden von der Donau getrennten Wachauer Gemeinden Aggsbach Markt und
Aggsbach Dorf vor. Da die Wachau UNESCO-Welterbe ist, waren die Auflagen für die Entwürfe sehr streng.
Um die bereits zum 11. Mal verliehenen und mit 12.000 Euro dotierten Preise bewarben sich interdisziplinäre
Studententeams österreichischer Architektur- und Baufakultäten.
Nur die Donau trennt Aggsbach Markt und Aggsbach Dorf voneinander. Um jedoch von einer Gemeinde in die andere zu
gelangen, bedarf es einer 30-minütigen Autofahrt oder gut einer Stunde mit der Bahn. „Die Idee für eine
Seilbahn ist entstanden, um Menschen rasch, mit wenig Kosten und Belastung über die Donau zu bringen“, sagte
DI Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) in seiner Laudatio.
Die seit elf Jahren erfolgreichen Ausschreibungen zur Concrete Student Trophy fördern die interdisziplinäre
Zusammenarbeit von Studierenden, die sich auch später im Berufsleben bei konkreten Bauprojekten ergänzen
würden, so Spaun.
Sensitive Planung einer bedienerlosen Seilbahn
Gefordert waren innovative Entwürfe, die eine umweltfreundliche und landschaftsschonende Lösung einer
Pendelseilbahn zwischen den beiden Gemeinden ermöglichen. Der Status des UNESCO-Welterbes durfte dabei nicht
gefährdet werden. Die Einfügung der Entwürfe in das Landschaftsbild war eine absolute Voraussetzung.
Es galt auch eine barrierefreie Planung und die Anbindung an Verkehrswege zu berücksichtigen. Darüber
hinaus sollte die Seilbahn auch bedienerlos sein. „Das wäre die erste bedienerlose Seilbahn in Österreich.
Daher mussten die Konzepte auch viele Sicherheitsmaßnahmen von beinhalten“, sagte Dr. Michael Bitterl von
Doppelmayr Seilbahnen. „Wir wünschen uns schon lange eine direkte und vor allem kurze Verbindung der beiden
Orte. Eine Seilbahn scheint die beste Möglichkeit zu sein“, sagte Erich Ringeis, Bürgermeister von Aggsbach
Dorf. An einer Finanzierung werde bereits gearbeitet, fügte Vizebürgermeister Josef Kremser aus Aggsbach
Markt hinzu.
Siegerprojekt lotete Grenzen von Beton aus
Fünf von insgesamt 13 eingereichten Projekten wurden vorgestellt. „Von sehr funktionellen Entwürfen
bis hin zu Projekten mit großem Wiedererkennungswert war alles dabei“, sagte Juryvorsitzende DI Arch. Klaudia
Ruck. Den ersten, mit 4.000 Euro dotierten, Preis für den „Lufthafen Wachau“ gewannen die Architekturstudenten
Michael Knoll und Jan Niklas Schöpf von der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Felix Stadler
(Bauingenieurwesen) von der TU Wien. Die Stationen, in Form einer sich öffnenden Muschel, fügen sich
selbstbewusst in die Landschaft ein. Der Schalentwurf harmoniere gut mit der Mechanik der Seilbahn und nutze die
Möglichkeiten des Baustoffs gekonnt aus, befand die Jury. „Wir wollten an die Grenzen von Beton gehen“, erklärte
Felix Stadler die Vorgangsweise seines Teams.
Zweiter Platz und dritter Platz für TU Studenten aus Wien und Graz
Der zweite Platz ging an die TU Wien-Studenten Christopher Emil Kreminger, Dominic Mimlich (Architektur) und
Guido Bauer (Bauingenieurwesen) für ihr Projekt „LUPE“, das mit einer zusätzlichen Bergstation am nahe
gelegenen Luftberg punktet. Die drittplatzierten TU Graz-Studenten Gernot Kraut, Nico Rauchenwald (Architektur)
und Maximillian Fiebich (Bauingenieurwesen) orientierten sich mit ihrem Projekt „AggsBahn“ an der historischen
Lokalarchitektur
|