Studie: Handelsverband, EHI und Statista erfassen E-Commerce-Markt in Österreich und der
Schweiz
Wien (handelsverband) - Der E-Commerce-Markt legt sowohl in Österreich als auch der Schweiz zu, wobei
das Wachstum im österreichischen Markt konstant hoch ist, während in der Schweiz vornehmlich die großen
Händler am stärksten zulegen konnten. Zum sechsten Mal untersuchen Statista und EHI die E-Commerce-Märkte
Österreich und Schweiz anhand der jeweils 250 umsatzstärksten B2C-Onlineshops für physische Güter.
Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, zu den Ergebnissen der Studie: „2,3 Mrd. Euro Umsatz
und +9% Zuwachs sind beachtliche Zahlen für die Top-250. Die besten 10 erzielen 50% davon. Amazon alleine
sichert sich wiederum mehr als die Hälfte der Top-10-Umsätze und spielt damit in einer anderen Liga.
Die Studie zeigt, dass sich Österreichs Top-Online-Händler in einem hartumkämpften Wettbewerbsfeld
befinden, das von großen internationalen Playern dominiert wird. Bemerkenswert ist die zahlenmäßige
Dominanz der Multichannel-Händler unter den Top-250. Der Konsument will mehr denn je kanalübergreifend
einkaufen und bestmöglich serviciert werden. Wir sehen auch eine enorme Dynamik im Markt. Das zeigt sich auch
daran, dass die Shops bis Platz 200 im Durchschnitt ähnlich schnell wie die Top-Anbieter wachsen. Dass mit
44 neuen Online-Shops wieder frische innovative Kräfte ins Spitzenfeld vorstoßen konnten, unterstreicht
dies.“
Umsatz und Konzentration
Der Umsatz der Top-250-Onlineshops in Österreich liegt bei 2,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum
von rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die größten 250-Onlineshops der Schweiz haben einen Umsatz
von 5,6 Mrd. Euro erwirtschaftet, im Vorjahr waren es noch 4,9 Mrd. Euro.* Die Marktkonzentration ist weiter gestiegen.
In beiden Ländern macht die Spitze der ersten 10 in etwa so viel Umsatz wie der Rest des Rankings. Die zehn
umsatzstärksten Händler in Österreich erwirtschaften zusammen 1,1 Mrd. Euro, was 49,1 Prozent des
Gesamtumsatzes entspricht. In der Schweiz ist dieses Verhältnis ähnlich: Hier generieren die Top-10-Shops
mit 2,4 Mrd. Euro rund 44 Prozent des Gesamtumsatzes.
„Während in Österreich die Spitze des Rankings eindeutig besetzt ist, dahinter aber gleichermaßen
Wachstum vorherrscht, rangeln in der Schweiz mehr Shops um die Krone, lassen damit aber den restlichen Markt noch
stärker hinter sich“, so Christoph Langenberg, Autor der Studie. Beide E-Commerce-Märkte entsprechen
in ihrer Umsatzverteilung also dem Long-Tail-Modell: Während die Umsatzabstände auf den vordersten Plätzen
immer größer werden, liegen die Onlineshops auf den hinteren Rängen des Rankings sehr nah beieinander.
Dynamik und Reife
Auch hinter der Spitze gibt es Dynamik: In Österreich wachsen die Shops bis Platz 200 im Durchschnitt
ähnlich schnell wie die Top-Anbieter. Außerdem gab es 44 neue Onlineshops im Ranking, die in die Top
100 vordringen konnten. Der Schweizer E-Commerce zeigt sich hier mit einer höheren Einstiegshürde. Das
Wachstum konzentriert sich hier stärker auf die Spitze. Die 31 Newcomer sind vor allem auf den hinteren Plätzen
der Rangliste eingestiegen.
Multichannel und Mobile
Die Analyse der Mehrkanal-Aktivitäten zeigt erneut die zahlenmäßige Dominanz der Multichannel-Händler
in beiden Ländern. In Österreich setzen 109 der 250 untersuchten Onlineshops auf Multi-channel, in der
Schweiz sind es 98 Anbieter. Eine Verknüpfung der Kanäle im Sinne des Cross- oder Omnichannel bieten
im österreichischen Ranking 65 Shops an, in der Schweiz findet man dies bei 60 Händlern. Mobile Websites
oder Apps sind in diesem Jahr zum Pflichtprogramm geworden – 82,8 Prozent der Anbieter in Österreich und 78,8
Prozent in der Schweiz haben ihren Onlineshop für mobile Endgeräte angepasst. Damit ist Mobile noch vor
stationären Ladengeschäften im Inland in beiden Ländern der am stärksten angebotene zusätzliche
Vertriebskanal.
* Die unterschiedlichen Wechselkurse nach der Euro-Entkopplung des Franken führen
zu Umrechnungseffekten, deshalb ist das prozentuale Wachstum nicht ausgewiesen.
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