Ravensburger Delegation informiert
 sich über Krankenhaus Pass

 

erstellt am
24. 11. 16
10:00 MEZ

LTVP Nußbaumer präsentierte Vorarlberger Modell für bessere Verständigung mit Patientinnen und Patienten
Ravensburg/Bregenz (vlk) - Seit Anfang des Jahres ist der in Vorarlberg entwickelte Krankenhaus Pass in der Erprobungsphase. Das Kommunikationsinstrument hilft Menschen mit einer demenziellen Erkrankung oder einer Behinderung sich zu verständigen. Der Pass informiert auf den ersten Blick über individuelle Bedürfnisse und ermöglicht so eine bessere Einschätzung durch das Pflegepersonal. Initiatorin Landtagsvizepräsidentin Gabriele Nußbaumer präsentierte das innovative Projekt kürzlich einer Delegation der Oberschwabenklinik in Ravensburg.

Der Krankenhaus Pass sei eine hilfreiche Neuerung, die den Umgang mit Patientinnen und Patienten im Spital und das Eingehen auf deren persönliche Bedürfnisse wesentlich erleichtert, betonte Nußbaumer gegenüber den Gästen von der Oberschwabenklinik, Geschäftsführer Sebastian Wolf und Kommunikationsexperte Manfred Leiprecht.

Neben Stammdaten und wichtigen Kontaktpersonen der Inhaberin/des Inhabers sind in dem Pass Informationen zur Kommunikation, zum Verhalten bei Schmerzen oder Angst sowie zu anderen wichtigen Routinen im Tagesablauf vermerkt – "also lebenspraktische Dinge, keine medizinischen Daten", erläuterte Camillo Stubenberg vom Unternehmen Kairos, das für die Entwicklung und Produktion des Krankenhaus Passes verantwortlich zeichnet.

Die bisherigen Erfahrungen sprechen für die Sinnhaftigkeit des Passes, so Nußbaumer. Sie schilderte den konkreten Fall eines Patienten mit Behinderung, der in einem Vorarlberger Krankenhaus behandelt werden musste: "Im Spital bemerkte das Personal, dass er zunehmend unruhiger wurde. In seinem Krankenhaus Pass war dokumentiert, dass ihn Malen entspannt. So wurden ihm Stifte und Papier gegeben, der Mann kam wieder zur Ruhe und konnte die folgenden Untersuchungen problemlos absolvieren."

Die Erkenntnisse aus dem Einsatz dieser Vorarlberger Innovation wären für die Ravensburger sehr wertvoll, wie Sebastian Wolf erklärte. In der Oberschwabenklinik habe man Erfahrungen gemacht, die ebenfalls für die Einführung eines Krankenhaus Passes sprechen – somit könnte das Beispiel auch über die Landesgrenzen hinaus Schule machen. Landtagsvizepräsidentin Nußbaumer sieht eine solche Vernetzung als sehr sinnvoll an: "Der gemeinsame Austausch hilft voneinander zu lernen. Unser Ziel ist es, Best-Practice-Beispiele ins eigene Land zu holen und uns weiter zu verbessern."

Derzeit wird der Krankenhaus Pass von den Spitälern und von fünf Sozialeinrichtungen erprobt – Lebenshilfe Vorarlberg, Betreutes Wohnen der Caritas, Hauskrankenpflegeverein Bregenz, Haus der Generationen Götzis und Sozialzentrum Altach. Eine Ausweitung auf alle interessierten Organisationen in Vorarlberg ist für 2017 angedacht.

 

 

 

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