OÖ: Kunst und Wirtschaft konkret

 

erstellt am
24. 11. 16
11:00 MEZ

Premiere für die Zusammenarbeit zwischen der Kunstsammlung des Landes OÖ und dem Bosch Engineering Center Linz
Linz (lk) - Oberösterreich setzt in seiner landespolitischen Positionierung auf eine Doppelstrategie: innovatives, wachstumsorientiertes Wirtschafts- und Industrieland einerseits, kreatives Kunst- und Kulturland andererseits. Ein konkretes Modell einer Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wirtschaft haben die KUNSTSAMMLUNG des Landes und das Bosch Engineering Center Linz entwickelt. Es ist vom Umfang und der Qualität der Zusammenarbeit eine Premiere für beide Seiten.

Kern der Zusammenarbeit ist, dass zentrale Räume des neu errichteten Erweiterungsbaus des Bosch Engineering Centers Linz mit Kunstwerken aus dem Bestand der KUNSTSAMMLUNG ausgestattet worden sind. Zeitgenössische Kunst aus Oberösterreich hat damit Einzug in den Standort eines weltweit operierenden Unternehmens gefunden. Der Bosch-Standort Linz stellt sich als temporäre Galerie zur Verfügung. Um optimale Rahmenbedingungen für kreatives und effizientes Arbeiten zu schaffen, wurde das Bosch Engineering Center in Linz heuer baulich erweitert. "Dabei wollten wir unseren Standort zusätzlich mit etwas bereichern, das ein wenig ungewöhnlich ist, aber einen klaren Bezug zur Region Oberösterreich hat", so DI (FH) Christian Ganser, Prokurist und Standortleiter Bosch Linz. Dies ist mit der KUNSTSAMMLUNG sehr gut gelungen. Der Bosch-Manager zeigt sich begeistert von der Möglichkeit, oberösterreichische Kunst auch auf diese Weise zu präsentieren: "Es ist erfrischend, beim Vorbeigehen an den Kunstgegenständen andere Impulse zu erhalten und sich so auch Inspiration von außen zu holen. Und das Feedback von Mitarbeiter/innen und Besucher/innen am Standort ist durchwegs positiv."

Die KUNSTSAMMLUNG des Landes und Bosch setzen damit ein Zeichen für

  • Qualität zeitgenössischer Kunst aus Oberösterreich und die Vielfalt der Möglichkeiten, Kunst zu leben und zu begegnen.
  • Aktive Kunstvermittlung bzw. Integration von Kunst in den Alltag: Kunst muss gesehen werden, und zwar auch an "alltäglichen" Orten, wie Arbeitsplätzen oder Privatwohnungen; Kunst kann und darf irritieren. Diese "Irritation" kann Impulse für Kreativität und Innovation setzen, in dem sie motiviert, neu und anders zu denken.
  • Abbau von Berührungsängsten gegenüber zeitgenössischer Kunst: die KUNSTSAMMLUNG ist Vermittler und Botschafter von Kunst aus Oberösterreich, selbst aber nicht am Kunstmarkt aktiv. Es gibt also keine wirtschaftlichen Interessen hinter ihrer Arbeit.


Die Auswahl der beteiligten Kunstschaffenden wurde vom Team der KUNSTSAMMLUNG in Abstimmung mit den Verantwortlichen von Bosch getroffen. Es wurde versucht, unterschiedliche Zugänge zum künstlerischen Schaffen zu präsentieren, und eine möglichst große Bandbreite an Kunstschaffenden und ihren unterschiedlichen Arbeitsweisen zu zeigen.

Die Zusammenarbeit erfolgt zu den geltenden, allgemeinen Leihbedingungen der KUNSTSAMMLUNG:

  • Die Leihe ist befristet auf sechs Monate, mit der Möglichkeit einer einmaligen Verlängerung.
  • Kosten sind 14 Euro pro Grafik und 56 Euro pro Gemälde (inclusive Versicherung).


Arbeiten von folgenden Kunstschaffenden sind derzeit bei Bosch in Linz vertreten:

  • Beni Altmüller
  • Franz de Paul Armbruster
  • Reinhard Blum
  • DASH4 (Anette Friedel, Donna E. Price, Heidi Zednik)
  • Oliver Dorfer
  • Therese Eisenmann
  • Karl Grausgruber
  • Helmut Gsöllpointner
  • Gerhard Gutenberger
  • Wolfgang Hemelmayr
  • Walter Kainz
  • Helena Möstl (Elle Fee)
  • Johann Schmied
  • Peter Sommerauer
  • Gunda Timmel-Reiter
  • Gerhard Wöß


Zum Beispiel Peter Sommerauer:
Von Peter Sommerauer wurden zwei Arbeiten in das Kooperationsprojekt aufgenommen: "Detail" und "the simple way to fly".

Peter Sommerauer ist 1966 geboren, lebt und arbeitet in Linz. Er hat 1988-1994 an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung bei Prof. Helmuth Gsöllpointner, sowie 1993/1994 an der Universität East London (Architektur bei Prof. Pascal Schöning) und 1995/1996 am Design Labor Bremerhaven bei Francois Burkhardt, Alberto Meda, Florian Fischer und Roger Tallon studiert.

1993 wurde er mit der Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich für Architektur ausgezeichnet. Er ist Mitglied bei der Künstlervereinigung MAERZ.

Kunst kann mehr
Kulturausgaben sind eine Investition in die Zukunft Oberösterreichs, in Lebensqualität und in die Attraktivität einer Region. Kultur stärkt dem Wirtschaftsstandort den Rücken und schafft Arbeit über den Kreis der Kultureinrichtungen hinaus. Wie sehr beide Seiten voneinander profitieren, hat kürzlich eine Studie im Auftrag des Landes bewiesen:

Die "Regionalwirtschaftliche Analyse der Umwegrentabilität der Ausgaben im Kulturbereich" wurde im Auftrag des Landes Oberösterreich von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung KG, Innsbruck, durchgeführt. Studienautoren waren Mag. Stefan Jenewein, Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Friedrich Schneider und Dr. Florian Wakolbinger. Die Studie ist im August 2016 erschienen.

Zwei wesentliche Ergebnisse

  • 2013 bis 2015 lieferten die Kulturausgaben des Landes Oberösterreich einen positiven Beitrag zum Bruttoregionalprodukt Oberösterreichs in Höhe von durchschnittlich 189,7 Millionen Euro und zum verfügbaren Einkommen in Höhe von 121,2 Millionen Euro. Darüber hinaus konnten im Schnitt rund 2518 Vollzeitjahresarbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert werden (zusätzlich zu den unmittelbar in den Kultureinrichtungen Beschäftigten).
  • Das Kunst- und Kulturangebot eines Landes ist zudem wichtig für die Wohnortwahl: für ein Viertel der Bevölkerung ist das Kunst- und Kulturangebot wichtig oder sehr wichtig für die Wahl ihres Wohnortes. Interessant ist vor allem auch, dass dies vor allem bei den 15- bis 29jährigen der Fall ist: hier sagen 30 %, dass Kunst und Kultur für die Wahl ihres Wohnortes wichtig oder sehr wichtig sind.



die KUNSTSAMMLUNG des Landes
Die KUNSTSAMMLUNG des Landes wurde 2009 gegründet. Sie ist im OÖ Kulturquartier im Linzer Ursulinenhof (Landstraße 31, 2. OG) untergebracht.

  • Ihre Aufgabe ist es, die Kunstankäufe des Landes, die als wichtiger Teil der Förderung und Anerkennung zeitgenössischen Kunstschaffens durch die Direktion Kultur erfolgen, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich also um keine museale Sammlung, sondern um eine innovative Form der Kunst- und Kulturvermittlung.
  • Die KUNSTSAMMLUNG versteht sich durch ihr Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm als Plattform für oberösterreichische Gegenwartskunst.
  • Ein Standbein der Arbeit der Kunstsammlung ist die Artothek, eine "Bibliothek für Kunstwerke". Zu günstigen Konditionen werden zeitgenössische Kunstwerke an Privatpersonen oder Firmen für einen beschränkten Zeitraum verliehen. Gerade vor Weihnachten interessant: die Artothek bietet auch Gutscheine an! Die Möglichkeit, "Kunst zu leihen" kann man auch verschenken.


Das Bosch Engineering Center in Linz
Das Entwicklungszentrum Linz ist Teil der Robert Bosch AG, dem größten Unternehmen der Bosch-Gruppe in Österreich, und spezialisiert auf die Entwicklung von sogenannten Common Rail-Injektoren für Nutzfahrzeuge. Diese Komponenten sind das mechatronische Herzstück eines modernen Einspritzsystems und für die Einspritzung des Kraftstoffs in den Brennraum des Motors verantwortlich. Seit 1990, und damit seit mehr als 25 Jahren, ist der Standort Linz Teil der Bosch-Gruppe in Österreich. Heuer wird bereits der 100-millionste Common Rail-Injektor aus Linzer Entwicklung gefertigt.

Seit 2013 erfolgt hier auch die Entwicklung von Einblasventilen für Großgasmotoren. Das Anwendungsgebiet dafür ist sehr breit, beispielsweise in der dezentralen Energieerzeugung in Blockheizkraftwerken oder bei mechanischen Antrieben in der Öl- und Gasindustrie. In Linz sind vorwiegend hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigt, die eng mit Bosch-Entwicklungszentren in Europa, den USA und Asien zusammen arbeiten.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.diekunstsammlung.at
http://www.bosch.at

 

 

 

 

 

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