Umwelttechnik-Branche diskutierte in Linz
 Auswirkungen der Kreislaufwirtschaft auf Betriebe

 

erstellt am
23. 11. 16
11:00 MEZ

Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl: „Wer auf nachhaltige Produktion und Kreislaufwirtschaft setzt wird sich als besonders wettbewerbsfähig erweisen.“
Linz (lk) - Ganz im Zeichen „nachhaltiger Produktentwicklung“ und der „Kreislaufwirtschaft“ sowie des 10-jährigen Jubiläums des Umwelttechnik-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria stand die Umwelttechnik-Tagung im Linzer Raiffeisenforum. „Ressourcenknappheit, verändertes Konsumverhalten sowie höherer Kostendruck sind die Herausforderung für Oberösterreichs Industrie. Wer auf nachhaltige Produktion und Kreislaufwirtschaft setzt wird sich als besonders wettbewerbsfähig erweisen“, so Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl. Rund 130 Gäste aus Politik und Wirtschaft folgten der Einladung zum „Zukunftslabor für nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum“ des Umweltministeriums in Kooperation mit dem Verkehrsministerium und dem Umwelttechnik-Cluster.

Bereits jetzt ist die Kreislaufwirtschaft für produzierende Unternehmen ein drängendes Thema mit großen Chancen – auch für die Industrie. Denn sowohl Industrie- als auch Gewerbebetriebe sind mehr denn je gefordert, auf Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu achten. Daraus ergeben sich folgende Fragestellungen: Wie sieht die Industrie der Zukunft aus? Welche Auswirkungen hat der neue Kreislaufwirtschafts-Aktionsplan der EU? Wie kann innovatives Produktdesign zu mehr Ressourceneffizienz beitragen?

Kreislaufwirtschaft als Innovationsstrategie für Unternehmen
„Ressourcen und Produkte werden in Nutzungskreisläufen gehalten, um den energieintensiven und umweltschädlichen Abbau von Ressourcen drastisch zu senken. Dieses Konzept hat direkte Auswirkungen auf die Wertschöpfung von Unternehmen“, so Professor Erik G. Hansen vom Institut für Integrierte Qualitätsgestaltung der Johannes Kepler Universität Linz. Hansen untermauerte, dass die Kreislaufwirtschaft Rohstofflieferanten, Produzenten und Verwerter gleichermaßen betreffe.

Dr. Hugo-Maria Schally, Abteilungsleiter für „Öko-Innovation und Kreislaufwirtschaft“ in der Generaldirektion „Umwelt“ der Europäischen Kommission gab Einblicke auf Neuerungen aus dem Kreislaufwirtschafts-Aktionsplan der EU, die auf produzierende Betriebe zukommen. „Der Zug der europäischen Politik in Richtung Kreislaufwirtschaft hat den Bahnhof verlassen. Unternehmen, die an Bord sind, haben in den nächsten Jahren gute Möglichkeiten mit innovativen Geschäftsmodellen zu punkten. Die Kommission unterstützt Betriebe, die diese Chance wahrnehmen wollen“, so Schally.

Die Digitalisierung verändert das Konsumentenverhalten und beeinflusst damit auch die Kreislaufwirtschaft. Es entstehen neue Business-Modelle wie Share Economy-Lösungen, selbstfahrende Autos oder miteinander kommunizierende, lernende Endgeräte.

Wie Kreislaufwirtschaft praktisch funktioniert
Oberösterreichs Unternehmen investieren viel Zeit und Geld in die Kreislaufwirtschaft bzw. in Effizienzmaßnahmen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. So etablierte z. B. Rosenbauer International AG „grüne Produktlinien“ und Schachinger Logistik im Marchtrenk steigt bei der Zustellung bereits sukzessive auf Elektromobilität um. Der Eferdinger Büromöbelhersteller Hali wurde kürzlich mit dem österreichischen Klimaschutzpreis in der Kategorie „unternehmen energiewende“ für das nachhaltige Konzept „hali blue office“ ausgezeichnet und der Familienbetrieb bellaflora Gartencenter GmbH folgt seit vielen Jahren dem grünen Nachhaltigkeits-Pfad und hält diesen durch Nachhaltigkeitsberichte öffentlich transparent.

Zehn Jahre Branchentrends im Fokus
Der Umwelttechnik-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria greift seit zehn Jahren Branchentrends und Entwicklungen auf. Ziel ist dabei immer, Innovationen in Oberösterreich voranzutreiben und Unternehmen zu vernetzen. Im Anschluss an die Veranstaltung „Zukunftslabor“ feierte der Cluster sein 10-jähriges Jubiläum und blickte zurück. Seit Bestehen wurden rund 40 Cluster-Kooperationsprojekte mit einem Projektvolumen von acht Millionen Euro initiiert, an denen sich ca. 120 Betriebe beteiligten. Zudem wurden 20 Förderprojekte mit einem Volumen von rund zehn Millionen Euro umgesetzt, die von der EU, der FFG (österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) sowie vom Land OÖ unterstützt wurden. Zukünftig wird sich der Umwelttechnik-Cluster verstärkt auf die Kreislaufwirtschaft konzentrieren. Wie generell die Zukunft der Umwelttechnik aussehen könnte, zeichneten zum Abschluss Klaus Fronius, Fronius International GmbH und Klaus Pöttinger von Pöttinger Entsorgungstechnik. Eröffnet wurde die Jubiläums-Feier von Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl.

 

 

 

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