Projekt „Notfallmama“ des „Vereins KiB children“ care stellt Betreuung kranker Kinder zuhause
sicher.
Eisenstadt (blms) - „Notfallmama“ nennt sich das vom Verein „KiB children care“ initiierte Projekt, das
die Betreuung von kranken Kindern zuhause gewährleistet, wenn den Eltern dies berufsbedingt nicht möglich
ist. Aus Anlass des gestrigen „Tags der Internationalen Kinderrechte“ stellten Gesundheitslandesrat Mag. Norbert
Darabos und Vertreterinnen des Vereins KiB das Projekt am 21.11. vor.
„Immer mehr berufstätige Eltern und vor allem Frauen haben nicht die Möglichkeit, zu Hause bei ihrem
kranken Kind zu bleiben. Und trotzdem haben auch Kinder ein Recht auf ‚Krankenstand‘. Das Projekt „Notfallmama“
ist eine tolle Initiative, die Eltern im Fall einer Krankheit ihres Kindes rasch und unbürokratisch unterstützt
und so einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leistet“, betonte Darabos. Vom Land gibt
es deshalb auch finanzielle Unterstützung.
Betreuungsnetzwerk soll ausgebaut werden
Seit rund 20 Jahren gibt es das Projekt der Betreuung von kranken Kindern durch Betreuungspersonen des Vereins
KiB in Österreich, seit 6 Jahren auch im Burgenland. Da der Bedarf aufgrund zunehmender Berufstätigkeit
beider Elternteile weiterhin ansteigt, will man unter dem Namen „Notfallmamas“ im Burgenland neu durchstarten und
weitere „Mamas“ gewinnen, berichtet Mag. Heidi Eisingerich-Dillenz, Landeskoordinatorin von KiB Children Care.
„Wir wollen das Betreuungsnetzwerk im Burgenland erweitern und suchen dringend Verstärkung. Kein Kind soll
krank in den Kindergarten oder in die Schule gehen müssen“.
Telefonhotline rund um die Uhr erreichbar
Derzeit gebe es in jedem Bezirk eine „Notfallmama“. Über eine Telefonhotline des Vereins, die rund um
die Uhr besetzt ist, kann man kurzfristig, auch für den nächsten Tag, eine „Notfallmama“ ordern. Voraussetzung
ist eine Vereinsmitgliedschaft bei KiB, die 14,50 Euro pro Monat kostet. Dafür kann man die Hilfe einer Ersatzmama
für jeden Krankheitsfall des Kindes für jeweils drei Tage in Anspruch nehmen. Die Kosten für die
Betreuung – 8 Euro pro Stunde – sind an die Mama zu bezahlen und können vom Verein auf Antrag rückerstattet
werden. „Oft wird gar kein Antrag auf Rückerstattung gestellt, die Eltern sind froh, dass sie diese Unterstützung
jederzeit in Anspruch nehmen können“, so Eisingerich-Dillenz. Österreichweit gibt es rund 9.000 Mitgliedsfamilien,
im Burgenland sind es 150.
„Der Druck am Arbeitsmarkt wird immer stärker, ein Pflegeurlaub wird deshalb oft aus Angst vor Nachteilen
am Arbeitsplatz gar nicht mehr in Anspruch genommen. Projekte wie „Notfallmama“ nehmen einen guten Teil des Drucks
von den Eltern“, ist Darabos überzeugt.
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