Auch Kinder haben ein Recht auf „Krankenstand“

 

erstellt am
22. 11. 16
11:00 MEZ

Projekt „Notfallmama“ des „Vereins KiB children“ care stellt Betreuung kranker Kinder zuhause sicher.
Eisenstadt (blms) - „Notfallmama“ nennt sich das vom Verein „KiB children care“ initiierte Projekt, das die Betreuung von kranken Kindern zuhause gewährleistet, wenn den Eltern dies berufsbedingt nicht möglich ist. Aus Anlass des gestrigen „Tags der Internationalen Kinderrechte“ stellten Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos und Vertreterinnen des Vereins KiB das Projekt am 21.11. vor.

„Immer mehr berufstätige Eltern und vor allem Frauen haben nicht die Möglichkeit, zu Hause bei ihrem kranken Kind zu bleiben. Und trotzdem haben auch Kinder ein Recht auf ‚Krankenstand‘. Das Projekt „Notfallmama“ ist eine tolle Initiative, die Eltern im Fall einer Krankheit ihres Kindes rasch und unbürokratisch unterstützt und so einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leistet“, betonte Darabos. Vom Land gibt es deshalb auch finanzielle Unterstützung.

Betreuungsnetzwerk soll ausgebaut werden
Seit rund 20 Jahren gibt es das Projekt der Betreuung von kranken Kindern durch Betreuungspersonen des Vereins KiB in Österreich, seit 6 Jahren auch im Burgenland. Da der Bedarf aufgrund zunehmender Berufstätigkeit beider Elternteile weiterhin ansteigt, will man unter dem Namen „Notfallmamas“ im Burgenland neu durchstarten und weitere „Mamas“ gewinnen, berichtet Mag. Heidi Eisingerich-Dillenz, Landeskoordinatorin von KiB Children Care. „Wir wollen das Betreuungsnetzwerk im Burgenland erweitern und suchen dringend Verstärkung. Kein Kind soll krank in den Kindergarten oder in die Schule gehen müssen“.

Telefonhotline rund um die Uhr erreichbar
Derzeit gebe es in jedem Bezirk eine „Notfallmama“. Über eine Telefonhotline des Vereins, die rund um die Uhr besetzt ist, kann man kurzfristig, auch für den nächsten Tag, eine „Notfallmama“ ordern. Voraussetzung ist eine Vereinsmitgliedschaft bei KiB, die 14,50 Euro pro Monat kostet. Dafür kann man die Hilfe einer Ersatzmama für jeden Krankheitsfall des Kindes für jeweils drei Tage in Anspruch nehmen. Die Kosten für die Betreuung – 8 Euro pro Stunde – sind an die Mama zu bezahlen und können vom Verein auf Antrag rückerstattet werden. „Oft wird gar kein Antrag auf Rückerstattung gestellt, die Eltern sind froh, dass sie diese Unterstützung jederzeit in Anspruch nehmen können“, so Eisingerich-Dillenz. Österreichweit gibt es rund 9.000 Mitgliedsfamilien, im Burgenland sind es 150.

„Der Druck am Arbeitsmarkt wird immer stärker, ein Pflegeurlaub wird deshalb oft aus Angst vor Nachteilen am Arbeitsplatz gar nicht mehr in Anspruch genommen. Projekte wie „Notfallmama“ nehmen einen guten Teil des Drucks von den Eltern“, ist Darabos überzeugt.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at