Fundament für die zukünftige Entwicklung der Produktion in der Großstadt
Wien (rk) - Die Seestadt entwickelt sich immer mehr zu einem österreichweiten Zentrum für die
Erforschung, Umsetzung und Anwendung von Lösungen für die Industrie 4.0. Mehrere in Umsetzung befindliche
Technologie-Großprojekte legen dafür das Fundament. Dazu zählen die Ansiedlung des europäischen
IT Competence Centers von Atos, der Bau von 10.000 m2 neuen Produktions-und Laborflächen und ein neues gefördertes
Forschungsprojekt der TU.
„Diese Entwicklung ist ein Quantensprung“, so Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner. „Nicht nur für die
Seestadt und den Standort Wien, sondern für den gesamten Produktionsstandort Österreich. Diese Bündelung
von Know-how im Bereich der Industrie 4.0 ist einzigartig. Denn nur, wenn wir am Standort weiter konsequent auf
Kooperationen zwischen Wirtschaft und Forschung setzen, die in innovative Produkte und Dienstleistungen münden,
werden wir im internationalen Wettbewerb bestehen.“ Durch die neuen Projekte werden rund 600 neue Arbeitsplätze
in der Seestadt Aspern entstehen, die um die Bereiche neue Produktionstechnologien bzw. der Industrie 4.0 angesiedelt
sind.
Atos Competence Center für Industrie 4.0
Mit dem IT-Dienstleister Atos richtet ein weltweilt führender IKT-Player mit 100.000 Beschäftigten
in 72 Ländern sein europäisches Competence Center für Industrie 4.0 in der Seestadt ein. Dieses
auf über 400 m2 mit Top-Infrastruktur ausgestattete Kernstück wird auch als Labor für heimische
Industriebetriebe nutzbar sein. Atos verfolgt die Stärkung der österreichischen Industrie durch Workshops,
Schulungen, Proof of Concepts sowie Präsentationen bestehender Industrie 4.0 Use-Cases. Zurzeit sind bei Atos
bereits 60 Industrie 4.0-Anwendungen vorhanden.
„Industrie 4.0 ist für Europa und insbesondere für Österreich eine wichtige Chance, die richtig
umgesetzt zu einer Re-Industrialisierung führen wird“, erklärt Johann Martin Schachner, Country Manager
Atos Österreich. „Aus diesem Grund investieren wir in den nächsten fünf Jahren 25 Millionen Euro
in das Competence Center und schaffen zudem 40 neue Arbeitsplätze. Damit bekennen wir uns auch klar zum Wirtschaftsstandort
Wien“, so Schachner weiter. Das derzeit 20-köpfige Atos Team wird in engem Austausch mit der Pilotfabrik arbeiten.
Die TU Wien experimentiert hier schon praxisnah und ermöglicht gemeinsam mit rund 20 Unternehmen Testläufe
für neue Produktionsmethoden und Anwendungen in einem wissenschaftlichen Umfeld.
Ausbau Technologiezentrum für Produktion und Laborflächen
Um den Bedürfnissen der Wiener Unternehmen im Bereich Industrie 4.0 gerecht zu werden, erweitert die Wirtschaftsagentur
Wien das Technologiezentrum Seestadt. Mit zwei neuen Gebäuden werden zusätzlich 10.000 m² Produktions-,
Labor- und Büroflächen geschaffen. Ziel ist, technologieaffinen Unternehmen Raum und passende Infrastruktur
zu bieten, um in der Automatisierungs- und Fertigungstechnik neue Wege einzuschlagen. Das Technologiezentrum wird
nach der Erweiterung insgesamt rund 17.000 m2 umfassen.
„Das Umfeld in der Seestadt, geprägt durch Global Player wie HOERBIGER, Opel und Spitzenforschung durch die
Pilotfabrik, war schon jetzt nicht schlecht – aber durch den jüngsten Entwicklungsschub können wir hier
am Standort ein fruchtbares Umfeld für Unternehmen bieten, das seinesgleichen sucht und wohl eine hohe Anziehungskraft
ausüben wird“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.
Als Sieger des europaweiten Architekturwettbewerbs für die Erweiterung des Technologiezentrums sind die ATP
architekten ingenieure Wien, die bereits für das erste Technologiezentrum in der Seestadt verantwortlich zeichnen,
hervorgegangen. Mit dem ersten Bauabschnitt soll Anfang 2018 begonnen werden, die Planungen dafür starten
jetzt. Die Kosten für die Erweiterungsbauten belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro. Die Gebäude werden
hohen Energiestandards entsprechen und nicht mehr Energie verbrauchen, als sie selbst produzieren können.
Wissensmagnet TU verstärkt Forschungsaktivitäten
Die TU-Pilotfabrik ist ein zentraler Baustein im strategischen Schwerpunkt Industrie 4.0. Hier passieren Grundlagenforschung,
anwendungsorientierte Forschung in Kooperation mit der Wirtschaft, forschungsgeleitete Lehre und Weiterbildung.
Diese Bereiche greifen wie Zahnräder ineinander, sodass das Wissen, das hier produziert wird, Österreich
im internationalen Wettbewerb stärkt. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft wird am Standort
jetzt noch zusätzlich durch ein hochdotiertes K1-Zentrum gefördert.
Das K1-Zentrum „Austrian Center for Digital Production“ (CDP) mit starker TU Wien-Verankerung wird im Technologiezentrum
an der Virtualisierung der Produktion, an flexibler Automation und Maschinenkommunikation forschen. „Optimale Infrastruktur
und starke Partner wie z.B. die Stadt Wien und hier angesiedelte Top-Unternehmen stärken der Wissenschaft
und Forschung den Rücken. National gut verankert können wir international reüssieren“, so TU Vizerektor
Eberhardsteiner.
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