Land und Energie Steiermark kooperieren beim Breitbandausbau
Graz (lk) - Eine flächendeckende Versorgung mit Hochleistungsinternet in der gesamten Steiermark bis
2022 - das ist das Ziel der von Landesregierung und Landtag einstimmig beschlossenen steirischen Breitbandstrategie
„Highway 2020". Auf Antrag von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Stellvertreter
Michael Schickhofer, Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann und Verkehrslandesrat Anton Lang hat die Landesregierung
eine Kooperationsvereinbarung mit der Energie Steiermark AG beschlossen, die wesentlich dazu beiträgt, dieses
Ziel zu erreichen.
Konkret werden vorhandene Infrastrukturen des Landes und der Energie Steiermark AG gemeinsam stärker genutzt
und Kooperationen forciert. Gemeinsame Projekte für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur in unterversorgten
Gebieten sollen außerdem sicherstellen, dass die zur Verfügung stehenden Mittel aus der Breitbandmilliarde
des Bundes noch besser ausgeschöpft werden können. „Schnelles Internet in der gesamten Steiermark ist
nicht nur eine Frage der Chancengerechtigkeit zwischen ländlichen Regionen und dem Zentralraum, es ist vor
allem eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass wir der Abwanderung aus dem ländlichen Raum entgegenwirken
können. Der Breitbandausbau ist daher ein wesentlicher Schwerpunkt im Regierungsübereinkommen der Landesregierung.
Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Verbesserung der Internetinfrastruktur zu beschleunigen
und die Zusammenarbeit mit der Energie Steiermark ist dabei ein wichtiger Schritt", betont Landeshauptmann
Hermann Schützenhöfer. „Wir werden die Steiermark an den Daten-Highway anbinden. Breitband ist schon
heute eine notwendige Infrastruktur wie die Schiene und Straße. Durch die rasante Digitalisierung wird superschnelles
Breitband-Internet noch wichtiger. Deshalb arbeiten wir mit aller Kraft daran, die Steiermark auch weiterhin als
Top-Wirtschaftsstandort zu sichern und Arbeitsplätze in allen Regionen zu erhalten und neue zu schaffen",
stellt Vize-LH Michael Schickhofer fest.
Fairer Anteil aus der Breitbandmilliarde
Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann betont, dass der Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung
der Breitbandstrategie in den Förderungsprogrammen des Bundes liegt: „Nur wenn wir einen fairen Anteil aus
der Breitbandmilliarde des Bundes tatsächlich bekommen, können wir die Ziele der steirischen Breitbandstrategie
‚Highway 2020‘ erreichen und bis 2022 für alle Steirerinnen und Steirer eine leistungsfähige Auffahrt
auf den Datenhighway sicherstellen."
Das Infrastrukturministerium (BMVIT) unterstützt den Breitbandausbau mit drei Förderprogrammen. Mit dem
„Access-Programm" werden bestehende Glasfasernetze ausgedehnt, um größere Flächen in den Regionen
mit Hochleistungsinternet versorgen zu können. Im Rahmen des „Backhaul-Programms" wird die regionale
Infrastruktur verbessert, indem regionale Kabelnetze oder Mobilfunkmasten durch eine Glasfaserverbindung an das
Kern-Netz angebunden werden. Außerdem wird die Verlegung von Leerrohren für Glasfaserleitungen durch
Gemeinden gefördert. Alle drei Programme werden über Ausschreibungen des BMVIT abgewickelt. In den ersten
Ausschreibungsrunden der jeweiligen Programme wurden für die Steiermark Projekte beschlossen, die mit insgesamt
rund 33 Millionen Euro gefördert werden. Derzeit überarbeitet das BMVIT die Förderrichtlinien. „Das
Infrastrukturministerium muss sicherstellen, dass die folgenden Ausschreibungen zielgerichteter und unbürokratischer
abgewickelt werden, damit die in Ausschicht gestellten Mittel auch tatsächlich abgeholt werden können.
Außerdem müssen Länder und Gemeinden stärker eingebunden werden, denn nur so ist eine erfolgreiche
Abwicklung der Förderung möglich", so Buchmann.
„Mit der nunmehrigen Kooperation mit der Energie Steiermark kann sichergestellt werden, dass alle Anstrengungen
zum flächendeckenden Ausbau des Breitbandes in der Steiermark bestens koordiniert werden. Bei geplanten bzw.
künftigen Bauarbeiten im Energie- und Straßeninfrastrukturbereich können durch einen gegenseitigen
Informationsaustausch die möglichen Synergieeffekte ökonomisch genutzt werden. Bei den nächsten
Ausschreibungen der Breitbandmilliarde kann so ein Optimum für die steirische Bevölkerung gesichert werden.
Bereits jetzt profitieren 133 steirische Gemeinden - und so rund 108.000 Wohnsitze von der Breitbandmilliarde.
Die Breitbandbeauftragen der Steiermark stellen zudem sicher, dass sowohl in der Vorbereitung einer Ausschreibung
als auch bei der Bewertung der Projekte ihre Expertise miteinfließt. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem
steirischen Verkehrsminister legen wir im Zeitalter der Digitalisierung mit dem Glasfaserkabel das Nervensystem
für die Industrie und die Steirerinnen und Steirer", so Landesrat Anton Lang.
Neues Geschäftsfeld
„Mit dem Einstieg in das Internet-Business erweitern wir für unsere Kunden das Produkt-Angebot abseits
des Kerngeschäftes. Mit unserer vorhandenen Infrastruktur haben wir eine hervorragende Ausgangs-Basis und
einen großen Wettbewerbsvorteil in den Regionen", so Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie
Steiermark. In einem ersten Pilotprojekt wird die Energie Steiermark AG die Gemeinde Bad Blumau mit Hochleistungsinternet
versorgen. „Wir wollen Bad Blumau in enger Partnerschaft zu einer der schnellsten ländlichen ‚Surf-Regionen‘
Österreichs aufrüsten", so Purrer.
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