Leichtfried: Weltraumstandort Österreich
 wird ausgebaut

 

erstellt am
05. 12. 16
10:00 MEZ

ESA bringt Projekte im Wert von 9,5 Milliarden Euro auf Schiene – Österreich steuert über 200 Millionen bei
Luzern/Wien (bmvit) - Die Weltraumminister der 22 ESA-Mitgliedsstaaten und Kanadas haben auf ihrer zweitägigen Konferenz im Schweizer Luzern entscheidende Weichenstellungen für die Europäische Raumfahrt getroffen: Insgesamt wurden Programme und Initiativen im Volumen von 9,5 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. „Wir müssen aus der Weltraumtechnologie den maximalen Nutzen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft herausholen“, so Weltraumminister Jörg Leichtfried. Und weiter: „Österreich ist eine Weltraum-Nation. Heimische Unternehmen und Institute werden auch in Zukunft an den entscheidenden Weltraummissionen mitarbeiten. Dadurch stärken wir diesen Hochtechnologiebereich, der bereits jetzt mehr als 1.000 MitarbeiterInnen und 125 Millionen Euro Umsatz hat.“ Österreich war bei der Konferenz durch den Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und Vize-Vorsitzenden des ESA-Rats Klaus Pseiner vertreten.

Das Infrastrukturministerium wird in den nächsten fünf Jahren 91 Millionen Euro zum Wissenschafts- und Basisprogramm der ESA beitragen. „Damit beteiligen wir uns an mehreren Wissenschaftsmissionen, fördern Start-ups und sichern den Betrieb von Testeinrichtungen für Weltraumtechnologie in Österreich“, so Leichtfried. Zusätzlich investiert das Infrastrukturministerium in den so genannten Wahlprogrammen 113 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren. „Damit stärken wir unsere Kompetenzen in den Bereichen Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation und dem sicheren und effizienten Betrieb von Weltraumsystemen.“ Durch die Beiträge zu den Wahlprogrammen der ESA gibt das Weltraumministerium österreichischen Unternehmen im Weltraumsektor die Möglichkeit, sich an den großen europäischen Erdbeobachtungsmissionen sowie auch Telekommunikationsprojekten oder auch Erkundungsmissionen wie ExoMars zu beteiligen.

Die ESA Ministerkonferenz findet in der Regel alle drei Jahre statt. Auf der Ministerkonferenz wird über die Prioritäten der kommenden Jahre und die Budgets für neue Programme und Missionen entschieden. Teilnehmer in Luzern waren die 22 ESA Mitgliedsstaaten und Kanada als assoziiertes Mitglied. Dabei wurden wesentliche Entscheidungen getroffen, wie die grundsätzliche Neuausrichtung der Europäischen Weltraumorganisation, aber auch über wichtige laufende und künftige Missionen, wie die Zukunft der Internationalen Raumstation ISS, den zweiten Teil der ExoMars-Mission (geplant für 2020), die Finanzierung für den europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana sowie das geplante Weltraumteleskop Cheops. Auch die Zukunft der Europäischen Raketen Ariane-6 und Vega-C stand auf der Tagesordnung.

„Eines der großen Ziele des Weltraumministeriums ist der zunehmende Ausbau von Weltraumanwendungen für die Kommerzialisierung von hochwertigen Produkten und Dienstleistungen und für die Verbesserung der Lebensqualität und der Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher“, betont Klaus Pseiner. „Mit dem Konzept Space 4.0, angelehnt an jenes von Industrie 4.0, wurden auf der diesjährigen Ministerkonferenz die Weichen für einen Paradigmenwechsel in Richtung von mehr Anwendungen und Digitalisierung, mehr privaten Initiativen und mehr Effizienz gestellt“, so Pseiner.

 

 

 

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