Weihnachtlich »Auf Stroh gebettet«: Die Ambraser »Anbetung der Heiligen drei
Könige« erstmals gezeigt
Innsbruck (schloss ambras) - Der Schließmonat November wurde genützt, um das älteste Museum
der Welt mit der neuesten LED-Beleuchtung auszurüsten. Die ersten beiden Rüstkammern erleuchten nun in
nie gekannter Qualität und rücken die weltberühmte Renaissance-Sammlung an Rüstungen, Waffen
und Porträts ins beste Licht.
Die Ambraser "Anbetung der heiligen drei Könige" erstmals gezeigt
In der Weihnachtszeit gibt es die feine, kleine Sonderausstellung "Auf Stroh gebettet", in der die
Ambraser »Anbetung der Heiligen drei Könige« gezeigt wird. Es handelt sich dabei um ein Strohintarsia-Bild
aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das erstmals in einer Ausstellung präsentiert wird.
Intarsia sind Holzbilder, die durch eine Dekorationstechnik entstehen, bei der verschiedenfarbige und unterschiedlich
strukturierte Hölzer kunstvoll zusammengefügt werden. Sie hatten in Europa ihre erste Hochblüte
in der Renaissance und verbreiteten sich von Italien aus über Tirol und Süddeutschland auf ganz Europa.
Einlegearbeiten aus Stroh waren dabei besonders faszinierend, weil das geringwertige Material Stroh von fern betrachtet
hochwertig glänzt, als wäre es Gold. Noch heute zeugt davon im 22. Kasten der Ambraser Kunst- und Wunderkammer
Erzherzog Ferdinands II. eine dreiteilige Holzkassette, die mit Einlegearbeiten aus verschiedenfarbigem Stroh dekoriert
ist.
Vorlage für die besonders fein gearbeitete Ambraser »Anbetung der Heiligen Drei Könige« ist
ein Kupferstich des Kölner Stechers und Druckers Johann Peter Goffart um 1760, der sich heute im Kölnischen
Stadtmuseum befindet. Das Motiv des Königs mit Weihrauchfass geht auf ein heute im Louvre, Paris, verwahrtes
Gemälde von Peter Paul Rubens 1626/27 zurück.
Die Sonderausstellung wird bis 8. Jänner 2017 täglich von 10 bis 17 Uhr im Antiquarium der Ambraser Kunst-
und Wunderkammer gezeigt. Diese Sammlung Erzherzog Ferdinands II. ist als einzige am ursprünglichen Ort erhaltene
Kunstkammer der Renaissance ein unvergleichliches Kulturdenkmal.
Im Jahr 2017 widmet Schloss Ambras Innsbruck Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595) eine große Jubiläumsaustellung
"Ferdinand II. - 450 Jahre Tiroler Landesfürst" (15.6. bis 8.10.2017), die sich über das gesamte
Schloss erstreckt. Vor 450 Jahren, am 17. Jänner 1567, hielt Erzherzog Ferdinand II. seinen feierlichen Einzug
in Innsbruck als Tiroler Landesfürst. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Tschechischen Nationalgalerie
in Prag und dem Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik statt.
Die Vorbereitungen für die Großausstellung starten zu Jahresbeginn:
Der KHM-Museumsverband errichtet ein neues Café-Bistro in den historischen Räumlichkeiten der »Gotischen
Küche«. Der mit Fresken geschmückte Innenhof aus dem 16. Jahrhundert – das architektonische Herzstück
des Hochschlosses – dient als Piazza für den Schönwetterbetrieb.
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