Etappenplan beschlossen und präsentiert
Eisenstadt (stadt) - Das Thema Barrierefreiheit begleitet die Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt schon
seit geraumer Zeit: Gemeinsam mit Reinhard Rodlauer wurde das Projekt "Barrierefreiheit und Inklusion in Eisenstadt"
im Jahr 2014 gestartet. Kürzlich wurde der Etappenplan mit einer breiten Mehrheit von ÖVP, SPÖ und
Grünen im Gemeinderat beschlossen. Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung (03.12.)
präsentierte Bürgermeister Mag. Thomas Steiner den Plan.
Das Thema Barrierefreiheit und Inklusion nimmt in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein.
Dabei geht es nicht nur darum, den Zugang zu Gebäuden zu gewährleisten, sondern auch beispielsweise darum,
Informationen in leichter Sprache zu verfassen oder Orientierungshilfen für blinde Menschen und Menschen mit
Sehbehinderungen zu schaffen oder induktive Höranlagen für gehörlose Menschen oder Menschen mit
einer Hörbehinderung.
"Aus diesem Grund haben wir uns im Jahr 2014 entschlossen, einen Etappenplan zur Umsetzung von Barrierefreiheit
und Inklusion für die Landeshauptstadt auf den Weg zu bringen", erklärt Bürgermeister Thomas
Steiner. Der Etappenplan "Barrierefreiheit und Inklusion in Eisenstadt" dient dazu, Barrieren schrittweise
abzubauen und die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu ermöglichen.
Der Etappenplan wurde unter tatkräftiger Mithilfe zahlreicher Verbände und Interessensgemeinschaften
erstellt, um möglichst viele unterschiedliche Einblicke zu bekommen und einen breitgefächerten Maßnahmenkatalog
bieten zu können. "Primär geht es dabei um die Beseitigung von Barrieren im öffentlichen Raum
sowie im Bereich von Verkehr und Mobilität. Weiters wurde die Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft forciert",
erklärt Reinhard Rodlauer von Rodlauer Consulting.
"Der Etappenplan bildet analog zum Stadtentwicklungsplan eine wichtige Grundlage für zukünftige
Projekte und Vorhaben in unserer Stadt. Barrieren wurden und werden auch weiterhin identifiziert und schrittweise
bis 2030 beseitigt. Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Etappenplan kein starres Konstrukt sein soll, sondern
vielmehr ein lebendiges Dokument", erläutert Bürgermeister Steiner und versichert: "Wir werden
auch weiterhin identifizierte Barrieren überprüfen und wenn notwendig in den Etappenplan aufnehmen."
Alle Objekte im Besitz der Stadtgemeinde wurden in den Etappenplan aufgenommen. Dies beinhaltet sowohl Gebäude
wie das Rathaus, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, als auch die Friedhöfe und öffentlichen WCs.
Bauliche Barrieren wurden dabei identifiziert und deren Beseitigung priorisiert.
Erste zielführende Maßnahmen haben bereits stattgefunden
Im September 2014 wurde eine erste Veranstaltung zum Thema Barrierefreiheit und Inklusion mit Vertretern von
Menschen mit Behinderungen durchgeführt. Es wurde nicht nur auf die Entwicklung und die Umsetzung des Etappenplans
eingegangen, sondern auch erste Inputs für den Abbau von Barrieren in der Stadt gesammelt. Weiters wurde eine
Kontaktstelle in der Bürgerservicestelle eingerichtet.
Erste bauliche Maßnahmen bei den Gebäuden und Räumlichkeiten der Stadt wurden ebenfalls umgesetzt:
Das sanierte Pongratz-Haus wurde beispielsweise barrierefrei gestaltet und im Allsportzentrum und der Neuen Mittelschule
wurden Adaptierungen vorgenommen.
Im Bereich Verkehr wurde begonnen Banderolen an Verkehrsschildern und anderen potentiellen Hindernissen für
Menschen mit Sehbehinderung anzubringen. Für blinde und sehbehinderte Menschen wurde erstmals ein taktiles
Bodenleitsystem vom Pongratz-Haus zum Domplatz installiert.
Auch beim Start des Eisenstädter Stadtbusses wurde auf Barrierefreiheit geachtet. Menschen mit Behinderungen
und Mobilitätseinschränkungen wurden in die Planungen einbezogen. Nicht nur die Busse weisen ein hohes
Maß an Barrierefreiheit auf (Niederflurbereich, kontrastreiche Gestaltung, optische und akustische Signale),
zukünftig sollen auch bereits bestehende Haltestellen barrierefrei gestaltet werden. "Entsprechende Maßnahmen
wurden bereits gesetzt und priorisiert behandelt", erläutert Projektleiter DI Werner Fleischhacker.
"Wir streben an, die Landeshauptstadt durch verschiedene Projekte bis zum Jahr 2030 barrierefrei zu gestalten.
Darüber hinaus wollen wir in den nächsten Jahren die Führungsrolle in der Region entwickeln und
ein positives Beispiel für andere Städte abgeben", so Bürgermeister Thomas Steiner abschließend.
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