Offizielle Übergabe mit Landesrätin Palfrader im Ferdinandeum
Innsrbuck (tlm) - Der Künstler Herbert Brandl (*1959 in Graz) nimmt innerhalb der österreichischen
Gegenwartsmalerei eine prägende Position ein. Nun hat er dem Land Tirol eines seiner Hauptwerke zum Geschenk
gemacht: das großformatige Ölgemälde „Ohne Titel“ aus dem Jahr 2013. Es misst 3,16 x 4 Meter.
Am 03.12. fand die offizielle Übergabe des Kunstwerks im Beisein von Landesrätin Dr.in Beate Palfrader
im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum statt. „Ich bin zu außerordentlichem Dank verpflichtet, dass das Land
Tirol dieses beeindruckende Gemälde von Herbert Brandl erhält. Seine Teilnahme an der documenta IX in
Kassel 1992, der Biennale di Venezia 2007 sowie seine Einzelausstellungen im Ausland zeugen von Brandls internationalen
Präsenz“, zeigt sich Palfrader über die Schenkung, die über die Vermittlung der Galerie Elisabeth
& Klaus Thoman zustande kam, erfreut.
Das Gemälde wird in der Modernen Galerie im 3. Obergeschoß des Ferdinandeum bis auf weiteres neben einem
zweiten Werk des Künstlers, das vom Land Tirol 2007 angekauft wurde, präsentiert. PD Dr. Wolfgang Meighörner,
Direktor der Tiroler Landesmuseen, hält fest: „Die beiden Bilder verdeutlichen die Bandbreite des Künstlers,
die von abstrakten Farbfeldmalereien bis zu mächtigen Gebirgsbildern reicht. Ich freue mich sehr über
diesen wertvollen Neuzugang“. In den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen befinden sich neben diesen beiden Arbeiten
fünf große Monotypien aus Brandls Serie „Berge und Landschaften“, die der Künstler 2012 dem Ferdinandeum
als Geschenk überließ.
Brandl gilt als einer der Hauptvertreter der österreichischen „Neuen Wilden“, einer ausdrucksstarken malerischen
Bewegung, die sich 1986 in der Ausstellung „Hacken im Eis“ in Bern und in Wien endgültig etablierte. Seine
Bildinterpretationen reichen von pastosen Gemälden, die sich durch einen extremen Farbauftrag auszeichnen,
bis hin zu schimmernden Licht- und Farbatmosphären. Sein malerisches Schaffen bewegt sich zwischen Abstraktem
und Gegenständlichem. Brandl bevorzugt eine offene Malweise mit bewusst gesetzten Farbschlieren und deutlichen
Pinselstrukturen. Im Vordergrund seiner Arbeit steht der Malakt selbst, der sich meist in energiegeladenen Farbexplosionen
offenbart. Der Künstler lebt und arbeitet in Wien. Seit 2004 hat er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf.
|