"Sicherheit und Lebensqualität"
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler
eröffneten am 01.12. in St. Pölten die neue Brücke über die Traisen und die Kerntangente Nord
als Ringschluss rund um die Innenstadt. Das zentrale Verkehrsprojekt in der Landeshauptstadt konnte damit früher
als geplant fertiggestellt werden. Pröll erinnerte im Gespräch mit der Moderatorin des Festaktes, Julia
Schütze, an die Landeshauptstadt- Entscheidung vor 30 Jahren. Von Seiten des Landes seien rund drei Milliarden
Euro in St. Pölten investiert worden, betonte er vor allem auch das Miteinander von Land und Stadt. Gerade
durch die Eröffnung einer Brücke werde symbolisiert, „worauf es ankommt: Brücken zu bauen und nicht
Brücken abzureißen“.
In einer Zeit zunehmender Mobilität tragen straßenbauliche Maßnahmen wie diese dazu bei, den Verkehr
zu kanalisieren, so Pröll. Darüber hinaus seien derartige Maßnahmen auch von großer Bedeutung
für die Sicherheit und die Lebensqualität in der Stadt sowie auch für die überregionale Anbindung
der Landeshauptstadt, betonte der Landeshauptmann.
Für Bürgermeister Stadler ist die Kerntangente Nord mit der neuen Traisenbrücke „eines der Schlüsselprojekte“.
Er bedankte sich „bei allen Beteiligten“, es seien hier „Profis am Werk“ gewesen. Die Kerntangente Nord schaffe
nicht nur neue Wege für die Autos und LKW’s, sondern auch für Fußgänger, Radfahrer und den
öffentlichen Verkehr, betonte er.
In einer weiteren Interviewrunde im Zuge des Festaktes informierten Mag. Georgine Heindl von der bauausführenden
Firma HABAU, der NÖ Straßenbaudirektor DI Josef Decker und der Baudirektor von St. Pölten DI Kurt
Rameis über das Projekt. Die ökumenische Segnung wurde von Diözesanbischof DDr. Klaus Küng
und Superintendent Mag. Lars Müller-Marienburg vorgenommen.
Die Kerntangente Nord mit einer neuen Traisenbrücke ist eines der großen Projekte des Generalverkehrskonzeptes
der Stadt St. Pölten. Mit dem Ausbau einer leistungsfähigen Ost-West Straßenverbindung, nördlich
der Altstadt, zwischen der B1 Wiener Straße im Osten und der Praterstraße L 100 im Westen soll eine
Entlastung der Straßenzüge zum Regierungsviertel / Kulturbezirk und zur Altstadt St. Pöltens erreicht
werden. Mit der Anfang November fertiggestellten neuen Straßenverbindung wird der äußere Ring
um die St. Pöltner Innenstadt geschlossen. Dieser äußere Ring umschließt das Zentrum über
den Schulring, den Schießstattring, Praterstraße, Daniel-Gran-Straße, Eybnerstraße und
Rennbahnstraße und schafft mit einer neuen Traisenbrücke eine Verbindung nach Wagram. Dort mündet
die Kerntangente in die B 1. Auf der neuen Kerntangente Nord wird mit einem Verkehrsaufkommen von rund 11.500 Fahrzeugen
täglich gerechnet.
Aufgrund der umsichtigen Bauausführung durch die Firma HABAU war es möglich, das Brückenbauwerk
mit den angrenzenden Straßenstücken um zwei Monate früher als ursprünglich geplant fertigzustellen.
Die Bauaufsicht wurde durch das Land Niederösterreich, Abteilung Brückenbau und Straßenbauabteilung
5 sowie der Fachabteilung Bau und dem technischen Büro im Magistrat der Stadt St. Pölten wahrgenommen.
Damit ist es gelungen, die ursprünglich projektierten Gesamtbaukosten von 6 Millionen Euro für das Teilstück
zwischen B 1, Traisenbrücke und dem neuen Kreisverkehr in der Rennbahnstraße zu unterschreiten. Diese
werden zu je 50 Prozent von der Stadt St. Pölten und dem Land Niederösterreich getragen. Aufgrund der
Ersparnis war die Stadt St. Pölten in der Lage, zusätzlich die für 2017 vorgesehenen Ausbauarbeiten
der Kerntangente Nord vorzuziehen und das komplette Straßenbauprojekt als Ringschluss um die Innenstadt bereits
heuer fertigzustellen. Auch hier können die budgetierten Kosten von 2,6 Millionen Euro unterschritten werden.
Das Bauprojekt beinhaltet den Neu- und Umbau der Willi Gruber Straße zwischen der B 1 Wiener Straße
und Eybnerstraße, die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Rennbahnstraße und Willi Gruber
Straße, die Sanierung der Rennbahnstraße bis zur Klostergasse, die Sanierung der Eybnerstraße
bis zur Klostergasse, den Umbau des Kreuzungsbereiches Willi Gruber Straße - Eybnerstraße sowie Eybnerstraße
- Herzogenburger Straße. Das Herzstück ist der Neubau der Brücke über die Traisen. Weiters
wurde auch der Umbau des Kreuzungsbereiches Daniel Gran Straße – Eybnerstraße vorgenommen. Derzeit
laufen noch Sanierungsarbeiten der Rennbahnstraße zwischen der Hypogasse und der Klostergasse, die in Kürze
abgeschlossen sein werden.
Bei der neuen Brücke handelt es sich um eine Sechsfeldbrücke mit einem Flusspfeiler und gestaffelten
Feldweiten, mit Stützweiten zwischen 18 und 31 Metern, einer Gesamtlänge von 165 Meter (153 Meter Stützweite)
und einer Breite von 14 Meter. Im Süden ist ein Gehweg mit einer Breite von 2,5 Meter und einer Aussichtsplattform
in Flussmitte errichtet. Im Norden wurde ein Geh- und Radweg mit einer Breite von 4 Meter zur Ausführung gebracht.
Im Bereich des westlichen Widerlagers der Brücke ist eine Lärmschutzwand errichtet worden, beginnend
ca. 50 Meter vor der Brücke und endet ca. in Brückenmitte (Gesamtlänge rd. 125 Meter, Höhe
1,5 – 2,5 Meter). Die gesamte Projektlänge beträgt ca. 800 Meter.
Im Zuge der Errichtung der neuen Traisenbrücke und der Kerntangente Nord wurden entlang der neue Straßen
insgesamt 120 neue Bäume gepflanzt. Das bedeutet eine deutliche Aufstockung des Grüns in der Innenstadt
und sichert ein angenehmes Stadtklima, bietet Schutz vor Staub und Lärm und sorgt für die Kühlung
der Luft in der Zukunft. Gepflanzt wurden Bäume, die eine Einschränkung des Wurzelraumes gut vertragen
und dadurch nicht kümmern bzw. eine höhere Resistenz gegen die Salzstreuung entlang der Straßen
im Winter aufweisen.
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