Wie Antisemitismus die 2. Republik begründete

 

erstellt am
02. 12. 16
11:00 MEZ

Bundesratspräsident Mario Lindner lud zu einer Buchpräsentation ins Parlament
Wien (pk) - Bundesratspräsident Mario Lindner lud am Abend des 30.11. zu einer Präsentation des Buches "Von Opfern, Tätern und jenen dazwischen" ins Parlament. Autorin Barbara Serloth sprach dabei gemeinsam mit Sonja Kato-Mailath-Pokorny über ihr Werk zum Einfluss von antisemitischem Gedankengut auf das politische System Österreichs.

"Es stellt sich nicht die Frage, ob es im Österreich der Nachkriegsjahre Antisemitismus gab, sondern welchen Einfluss er auf die Konstruktion der Zweiten Republik hatte – mit dieser Feststellung liefert Barbara Serloth einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des Antisemitismus der österreichischen Nachkriegszeit", so Bundesratspräsident Lindner in seiner Eröffnung.

Antisemitismus auch nach 1945 nicht Vergangenheit
Barbara Serloth greift in ihrem Buch auf konkrete historische Quellen zurück, die den Willensfindungsprozess der politischen EntscheidungsträgerInnen nach 1945 dokumentieren. Die Autorin liefert damit anhand von stenographischen Protokollen konkrete Nachweise für den Einfluss antisemitischer Vorurteile auf die politischen Entscheidungen der Zweiten Republik.

"Antisemitismus gehörte leider auch in Österreich nicht mit Mai 1945 der Vergangenheit an. Gerade deshalb müssen wir uns auch heute mit den Einflüssen dieses Gedankenguts auf unser politisches System auseinandersetzen. Barbara Serloths Werk bietet uns dazu die Möglichkeit – deshalb freue ich mich, dass wir die Chance haben, diesen wichtigen Beitrag zur Nachkriegsgeschichte auch im Hohen Haus zu diskutieren", sagte Lindner abschließend.

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.parlament.gv.at

 

 

 

 

 

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