Wirtschaftsdelegierter Thaler: Die österreichische Wintersportindustrie carvt im weltgrößten
Wintersportmarkt trotz Wetterkapriolen eine schnelle Linie
Los Angeles/Wien (pwk/awo) - „Die österreichische Wintersportindustrie fährt mit innovativen und
trendigen Produkten am hoch kompetitiven US-Markt eine schnelle Linie und setzt darauf, trotz Wetterkapriolen weiter
Marktanteile zu gewinnen“, so Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Die Herren-Schirennen
Ende dieser Woche in Beaver Creek im Bundesstaat Colorado mussten wegen Schneemangel abgesagt werden, während
die Damenbewerbe in Killington an der Ostküste stattfanden. Mit am Siegerpodest standen Dienstschier „Made
in Austria“. Thaler: „Die Schirennen in den USA haben zwar nicht die Aufmerksamkeit wie in den Alpenländern,
aber wegen seiner Rennszene und größeren Medienaufmerksamkeit ist der Osten beinahe ein attraktiverer
Austragungsort als in den Rockies.“
In der vergangenen Wintersportsaison setzte der amerikanische Einzelhandel 4,7 Milliarden US-Dollar um: 1,8 Milliarden
USD Außenbekleidung, 1,6 Milliarden USD Ausrüstungen und 1,3 Milliarden USD Zubehör, Sportbekleidung
und Schuhe. Wetterbedingt gingen allerdings um zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor über den Ladentisch.
Im schneearmen Nordosten brachen die Besucherzahlen in Schiresorts um 30% ein, während sie an der Pazifikregion
um 71% zunahmen. Im Alpinsegment stiegen die Verkäufe von Bindungen, alpiner Ausrüstung und Schuhen zwischen
3 bis 7 Prozent, nur bei Schiern blieben die Verkaufszahlen gleich. Thaler: „Bei etwas mehr Schnee erwarten die
österreichischen Wintersportausrüster, die Vorjahreszahlen übertreffen zu können.“
Die USA sind der weltgrößte Wintersport-Einzelmarkt und dementsprechend im Fokus der österreichischen
Wintersportausrüster. Atomic ist die umsatzstärkste österreichische Marke und gehört in einzelnen
Segmenten zu den Top 3 Anbietern in den USA. Ein großes Umsatzpotenzial sieht Atomic bei Helmen und Brillen.
Atomic rechnet mit einem Ausbau der Marktposition im bedeutenden US-Markt in den kommenden zwei Jahren. HEAD konnte
in der Saison 2015/16 seinen Marktanteil das vierte Jahr in Folge erhöhen und fokussiert sich aufgrund der
Rennsporterfolge in den USA vermehrt auf die Bearbeitung des Rennsportsegments.
Sportalm sieht im exklusiven Skisport in Nordamerika das Potenzial, die Nummer 1 im Segment der modischen Schibekleidung
zu werden. Eine Erkenntnis ist, dass die Westküste einen anderen Geschmack als die Ostküste hat und Konsumenten
andere Einkaufszeitpunkte haben. Einer der größten Sportalm Kunden sitzt im heißen Florida. Wachstumschancen
sieht ebenso Kochalpin mit seinen Hybrid Adhäsionstechnologien im Tourenschimarkt und arbeitet am Aufbau des
Bekanntheitsgrades der Marke. Handschuhhersteller Zanier konnte sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen am US-Markt
sehr gut entwickeln und investiert in die Marke und neue Technologien. Die neue Kollektion wird auf der Wintersportmesse
SIA in Denver präsentiert.
Marktführer Doppelmayr baute in amerikanischen Ski-Resorts bis zu Beginn der Wintersaison siebzehn Seilbahnen.
Darunter die kuppelbare Sweetwater Gondola für acht Personen in Jackson Hole. Doppelmayr sieht in den USA
Potenzial für den Austausch von Anlagen, die „in die Jahre“ gekommen sind. Insgesamt ist die Zahl der gebauten
Skilifte in den USA rückläufig.
In der Wintersaison 2016/17 sind Carver, unterschiedliche Formen bei Snowboards, leichte Schier und Schuhe sowie
atmungsaktive Wintersportbekleidung im Kommen. Smarte Brillen und Augmented Reality mit „Pokemon Go on Snow“ werden
vermehrt auf den Pisten zu sehen sein. Der Damenanteil im Cross Country Bereich ist in den letzten vier Jahren
stark gestiegen. Im vergangenen Jahr war die Rekordzahl von 792.000 Mädchen im Alter von 6 bis 17 Jahren auf
dem Snowboard unterwegs. Das Verleihgeschäft ist weiter zunehmend.
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